Cannabisgesetz ist unverantwortlich
Was hast Du denn heute geraucht? Diesen Spruch muss sich jemand gefallen lassen, der mit seinen Aussagen die Menschen in seiner Umgebung irritiert. Vielleicht fällt dieser Satz ab 1. April öfter, denn ab dann soll die bisher verbotene Droge Cannabis freigegeben werden – sowohl der Konsum (ab 18 Jahre) als auch der Anbau. Hier kann man wirklich fragen, wie bekifft die politischen Befürworter einer solchen Maßnahme sind. Doch den Mahnungen vieler Fachleute zum Trotz zieht die Bundesregierung das Cannabisgesetz (kurz: CanG) durch.
Sie begründet die Freigabe unter anderem damit, dass der Cannabis-Konsum in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Mit derselben Logik kann die Regierung den Ladendiebstahl legalisieren, da auch hier ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen ist.
Knapp zehn Prozent sollen regelmäßig einen Joint rauchen – bei den 18- bis 24-Jährigen soll diese Quote spürbar höher sein. Den Jugendlichen zwischen 18 und 21 Jahren sollen die Cannabis-Anbauer zwar nur 30 Gramm pro Monat überlassen dürfen, und junge Leute unter 18 sollen überhaupt keinen Stoff bekommen. Doch wer kann das kontrollieren? Gerade in diesen Altersklassen können die gesundheitlichen Schäden hingegen groß sein. Der Rauch schädigt die Lunge, auch das HerzinfarktRisiko steigt, von möglicherweise auftretenden Psychosen, Depressionen oder Angststörungen ganz zu schweigen.
Das CanG scheint sogar manchen Parteimitgliedern der Ampel-Regierung nicht ganz geheuer zu sein. So druckste kürzlich Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) vor Ärzten herum und deutete an, dass ihr das Ganze auch nicht passe. Aber es stünde nun mal im Koalitionsvertrag. Koalitionsverträge kann man ändern; und es ist niemandem verwehrt, heute schlauer zu sein als gestern.