Halden-Oper in Ensdorf jetzt mit „Basiscamp“
Die Pläne für die FreiluftAufführung der „ Zauberflöte“auf der Bergehalde in Ensdorf werden immer konkreter. Für die Logistik gibt es neue Ansätze.
Optimismus gehört zu Joachim Arnolds leichtesten Übungen. Der am 2. November gestartete Vorverkauf für die von ihm organisierten ersten Opernfestspiele am Saarpolygon in Ensdorf läuft, wie er sagt, mehr als rund. Etwa 4500 Tickets der maximal verfügbaren 10 000 seien bereits verkauft, sagt der Kulturunternehmer und Chef von „Musik & Theater Saar“, verantwortlich unter anderem für den Merziger Zeltpalast und „Klassik am See“(Losheim) und jetzt auch „Vater“der ersten Opernfestspiele am Saarpolygon.
Zwischen dem 16. und 25. August wird Mozarts „Zauberflöte“– vermutlich weltweit zum ersten Mal – auf einer Bergehalde gezeigt, in einer Open-Air-Arena, mit großem Orchester und Chor. Inszenieren wird der Star-Regisseur Stefano Poda, der auch schon für die „Arena di Verona“gearbeitet hat.
Die Landesregierung verspricht sich viel von diesem Event, ein neues touristisches Produkt mit
Zuwachs-Effekten für die Frequenz. Deshalb wird die Produktion als „Leuchtturm-Projekt“mit 400 000 Euro Landesgeld bezuschusst. Damit sich diese Investition lohnt, sollen die Saarpolygon-Festspiele idealerweise keine Eintagsfliege
bleiben, sondern Kontinuität gewinnen. Doch dafür braucht es einen fulminanten Einstand, nicht nur künstlerisch.
Über den acht Aufführungen muss laut Arnold das Etikett „Ausverkauft“kleben, damit die Bilanz
aufgeht. Die Idealvorstellung lautet: Die Tickets sollten am besten schon weit vor der Premiere vergriffen sein, damit schon 2024 die Basis für die Nachfrage nach der nächsten Ausgabe gelegt ist.
„Es muss ein saarländischer
Flashmob werden“, sagt er. „Alle müssen rauf auf die Halde wollen“. Das mag dann doch zu groß gedacht sein, aber zumindest „sollte jeder Saarländer von der Veranstaltung gehört haben“. Arnold plant dicke Werbekampagnen, vor allem in den sozialen Medien. Was die künstlerische Seite der Produktion angeht, ist bereits seit Wochen alles geklärt, 16 Sänger sind engagiert, ebenso das Festspielorchester, die Cappella Aquileia von Marcus Bosch.
Rein logistisch hat Arnold allerdings erste Korrekturen an den ursprünglichen Planungen vorgenommen. So wird beispielsweise auf dem Haldenplateau selbst doch keine Zelt-Theaterstadt rund um die Freiluft-Bühne aufgebaut, sondern alles Gesellige und Kulinarische wird sich um die RAGRepräsentanz am Fuße der Halde konzentrieren, ein „Basiscamp“(Arnold). Hier soll sich das Publikum vor der Aufführung sammeln oder nach der Aufführung noch einen Drink nehmen. „Wir möchten auf der Halde für die Konzentration auf die Kunst sorgen, auch im Hinblick auf die Würde des Polygons“, betont Arnold. Deshalb werde die Oper auch in zwei Stunden ohne Pause durchgespielt.
Für diese Disposition gibt es auch handfeste Gründe: Sollte es wettertechnisch heikel werden, etwa stürmen oder regnen, muss das Publikum nicht länger als nötig auf der Höhe ausharren – und kann trotzdem noch einen schönen Abend haben, selbst wenn das Wetter nicht (mehr) mitspielt. „Wenn wir die Open-Air-Phase so knapp wie möglich halten, steigen die Chancen, dass wir zwei Stunden Aufführung ohne Regen haben werden“, sagt Arnold. Der Wermutstropfen: Die Haldenparty mit spektakulärem Panorama fällt aus.
„Es muss ein saarländischer Flashmob werden. Alle müssen rauf auf die Halde wollen.“Joachim Arnold Chef von „Musik & Theater Saar“
Tickets beginnen bei 31,50 Euro und können auf der Internetseite www.opernfestspiele-saarpolygon.de bestellt werden.