Viele Bürger melden Mängel per Internet
Mit dem Mängelmelder können Bürger zum Beispiel Schlaglöcher oder wilde Müllablagerungen in ihrer Kommunen schnell der Verwaltung melden – auch in Friedrichsthal, Quierschied und Sulzbach.
Ein Mängelmelder ist eine schöne Sache – wenn er gut konzipiert und durchdacht ist. Bürgerinnen und Bürger können bei Spaziergängen, Wanderungen oder am Rande ihrer täglichen Erledigungen ihren zuständigen Verwaltungen „Mängel“mitteilen, per App oder im Internet. Das können ein totes Tier, eine defekte Ampel, Vandalismus, eine nicht funktionierende Straßenbeleuchtung oder auch Straßenschäden wie ein Schlagloch sein. Nicht nur die Landeshauptstadt Saarbrücken, sondern auch immer kleinere Kommunen bieten diesen Service an. Im Sulzbach- und Fischbachtal gibt es diese Mängelmelder ebenfalls.
Quierschieds Pressesprecher Sebastian Zenner erklärt: „Im Durchschnitt erhalten wir pro Woche zwischen fünf und zehn Anfragen beziehungsweise Meldungen über den Mängelmelder.“Die Bürger können auf quierschied.de/maengelmelder erst den betreffenden Ort des Schadens wählen und dann aus einer Liste von Kategorien, die jeweiligen Mängel melden – und das ohne aufwendige Registrierung. Der Großteil der Meldungen betreffe Straßen und Gehwege, vor allem Schlaglöcher und ähnliche Schäden. Aber auch Meldungen illegaler Müllablagerungen im öffentlichen Raum kämen relativ häufig vor – ein bekanntes Problem der Kommunen.
Nach Durchsicht und Freischaltung im Bauamt wird der gemeldete Mangel an die zuständige Stelle weitergeleitet, also meistens an den Baubetriebshof. Das Angebot werde gut angenommen. „Die Bürgerinnen und Bürger sind froh, die Mängel schnell und unkompliziert, aber auch direkt an die zuständige Stelle melden zu können“, sagt Zenner. Vereinzelte negative Rückmeldungen würden sich in der Regel auf technische Probleme beziehen, „beispielsweise, wenn der neue Status nicht übermittelt wird oder eine der automatischen Antwort-Mails nicht ankommt“.
Die Gemeinde sehe den großen Vorteil darin, entsprechende Benachrichtigungen schnell und mit wichtigen Informationen wie dem genauen Standort und beigefügten Fotos zu bekommen. So sei eine schnellere Reaktion möglich. Durch die automatischen Rückmeldungen würden die Nutzer außerdem über den aktuellen Stand der Dinge informiert.
Der Mängelmelder in Friedrichsthal ist seit Dezember 2020 online, wie Daniela Motsch vom Fachbe
reich I der Stadtverwaltung erklärt: „Seit Einführung wurden circa 400 Mängel gemeldet.“Auch hier seien es meist Straßenschäden, wilde Müllablagerungen, Überfüllung von Wertstoffcontainern oder defekte Straßenbeleuchtungen, die den Bürgern ein Dorn im Auge sind. „Mängel-Hotspots“seien dabei überwiegend Altkleider- und Wertstoffcontainer sowie die damit verbundenen wilden Müllentsorgungen, „wobei hier die Stadt – da sie keine Eigentümerin ist – meist nicht zuständig ist“.
Auch in Friedrichsthal sind beim Mängelmelder auf der stadteigenen Homepage Kategorien und Themen hinterlegt, sodass die Meldung in den meisten Fällen direkt ins zuständige Fachamt geleitet wird.
Wie lange es in der Regel dauere, bis ein Mangel behoben ist, könne man pauschal nicht beantworten, sagt Motsch und erklärt: „Das
kommt immer auf den jeweiligen Mangel an und liegt in einigen Fällen, zum Beispiel im Bereich der Straßenbeleuchtung, nicht im Einflussbereich der Stadt selbst. Im Zuständigkeitsbereich des Bauamtes handelt es sich in den meisten Fällen um Meldungen von Straßenschäden, wilden Müllablagerungen, Überfüllung von Wertstoffcontainern und defekte Straßenbeleuchtungen. Wenn die Angelegenheit in der Zuständigkeit der Stadt liegt, wird versucht, den Mangel zeitnah zu beseitigen, sofern dies personell und arbeitstechnisch möglich ist und es sich auch tatsächlich um einen Mangel handelt. Gefahrenstellen, die aufgezeigt werden und bisher nicht bekannt waren, werden bei Zuständigkeit der Stadt zeitnah abgesichert.“
Zur Frage, ob es auch doppelte Meldungen gebe, erklärt Motsch: „Sofern in dem Bereich, in dem die Pin-Nadel auf der Karte gesetzt wird,
schon ein Mangel gemeldet wurde, wird dieser angezeigt. Wenn dem Mangel jedoch eine andere Kategorie zugeteilt wurde, kann es auch mal zu doppelten Meldungen kommen.“Dies sei bisher jedoch kaum vorgekommen.
In Sulzbach heißt der Mängelmelder „Kommunales Anregungs- und Ereignismanagement“(AEM), kann über die gleichnamige App genutzt werden und wurde von den Bürgern im Jahr 2023 durchschnittlich 35mal pro Monat genutzt, wie Sandra Ludwig von der Pressestelle mitteilt. Mit Stand vom 19. Dezember seien 419 Anfragen im Jahr 2023 gestellt worden. Die erforderliche AEM-App könne auf das mobile Endgerät aus allen gängigen App-Portalen heruntergeladen werden, erklärt sie. Es sei jedoch auch möglich, direkt über die städtische Internetseite eine Meldung zu schicken. Und auch die traditionellen Wege mit Telefon, Fax, E-Mail oder durch persönliche Ansprache seien eine Möglichkeit, auf Mängel hinzuweisen.
Auf der Website der Stadt Sulzbach könne die App direkt auf der Startseite, sowie unter dem Menü
„Wissenswertes – Anregung- & Ereignismanagement“aufgerufen werden. Doppelte Meldungen würden angezeigt, sagt Ludwig. Durch die Einbindung auf der Stadthomepage sei es möglich, einen Fall direkt anzulegen und ein Ereignis zu melden, ohne eine weitere Webseite aufzurufen.
Bei den gemeldeten Mängeln steche in Sulzbach kein direkter „Hotspot“heraus. Vielmehr sei zu beobachten: „Die eingehenden Meldungen strecken sich über das gesamte Stadtgebiet aus.“Illegale Müllablagerungen seien mit der häufigste Auslöser, gefolgt von Rattenbefall und defekter Straßenbeleuchtung.
Auch in Sulzbach sei es so, dass nach dem Eingang der Meldung die Überprüfung des Standorts und die Weiterleitung an die entsprechende Abteilung erfolge. Sandra Ludwig erklärt: „Handelt es sich beispielweise um das Thema Müll, wird das Ordnungsamt im Regelfall die Ortsprüfung durchführen, um den Verursacher zu identifizieren. Im Anschluss wird die Information an den Verursacher gemäß den gesetzlichen Vorschriften oder an den Baubetriebshof gesendet, der in der Regel innerhalb einer Woche vor Ort ist und den Müll beseitigt.“
Das Entfernen von Müll und Tierkadavern erfolge in der Regel innerhalb einer Woche nach Eingang der Meldung. Die Beseitigung von Straßenunebenheiten durch das Einbringen von Kaltasphalt könnten einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.
„Im Durchschnitt erhalten wir pro Woche zwischen fünf und zehn Anfragen beziehungsweise Meldungen über den Mängelmelder.“Sebastian Zenner Pressesprecher von Quierschied
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