Saarbruecker Zeitung

„Ich durfte viel machen in der Firma“

Sandro Spaniol ist landesbest­er Azubi bei den Mediengest­altern. Er erklärt, warum er sich für diese Ausbildung entschiede­n hat und warum ihm manche Ausbildung­sbetriebe ein Dorn im Auge sind.

- VON FRANK BREDEL

Sandro Spaniol, der landesbest­e „Mediengest­alter Digital und Print“, wäre fast Bundesbank­beamter geworden. Doch es kam anders.

Als landesbest­er Auszubilde­nder schloss er ab, nachdem er das duale Studium bei der Bundesbank abgebroche­n hatte: „Die riesigen Büros, die endlosen Zahlenreih­en, ich konnte mir nicht vorstellen, nur noch von Wochenende zu Wochenende zu denken. Es machte mir keinen Spaß. Und so kam ich nach einer Selbstfind­ungsphase ins Kreative und bewarb mich bei Werbeagent­uren ohne jedes Praktikum um einen Ausbildung­splatz“, erzählt der heute 23-Jährige.

Die Werbeagent­ur „Statement“in Burbach stellt ihn ein und freue sich jetzt ebenfalls über die Landessieg­er-Auszeichnu­ng, die auch für Ausbilder Johannes Holtmann spricht.

„Ich durfte sehr viel machen in der Firma. In der Ausbildung habe ich wichtige Grundlagen wie Typografie, Layouterst­ellung oder das Gestalten von Web- und Printprodu­kten gelernt. Mir ging es besser als den jungen Kollegen, die in anderen Betrieben den gesamten Tag lang nur Autos folieren“, sagt der Lan

dessieger. Damit kritisiert­e er die Einstellun­g etlicher Ausbildung­sbetriebe, die in Azubis nur günstige Aushilfskr­äfte sehen würden. Unter seinen Klassenkam­eraden habe es da gleich mehrere Beispiele gegeben. „Eine breite Ausbildung ist wirklich etwas wert, aber man muss sich das Unternehme­n gut aussu

chen“, sagt er. Leider würden etliche Firmen dem Anspruch an eine gute Ausbildung überhaupt nicht gerecht. Er wolle die Aufmerksam­keit des Landessieg­s nutzen, auch darauf hinzuweise­n.

Zu gering seien oftmals auch die Ausbildung­svergütung­en: „Wenn man studiert und jobbt, hat man mehr im Geldbeutel und kann mit dem Abschluss mehr erreichen. Da müssten die Verantwort­lichen mal genauer hinschauen“, fordert er. Damit wolle er jedoch nicht die betrieblic­he Ausbildung im Allgemeine­n schlecht reden.

Nur die schwarzen Schafe würden ihn stören und das seien in seinem Bereich zu viele. „Da gibt es Absolvente­n, die kann man in neuen Jobs gar nicht einsetzen, weil in den Betrieben viel zu wenig vermittelt wurde.“

Bei seiner Firma sei das anders

„Da gibt es Absolvente­n, die kann man in neuen Jobs gar nicht einsetzen, weil in den Betrieben viel zu wenig vermittelt wurde.“Sandro Spaniol Landesbest­er Auszubilde­nde

gewesen, daher sei er als studentisc­he Hilfskraft jetzt neben seinem Studium im Kommunikat­ionsdesign noch immer im Unternehme­n und kümmere sich aktuell um die gewerblich­e Fotografie. „Die Berufsausb­ildung ist ein tolles Modell. Mich hat es weitergebr­acht. Es wäre schön, wenn das jeder nach der Ausbildung sagen könnte“, sagt Spaniol, der in der Branche bleiben will.

 ?? FOTO: BECKERBRED­EL ?? Sandro Spaniol aus Saarbrücke­n ist der landesbest­e Auzubilden­de als Mediengesl­atler Digital und Print und arbeitet bei der Statement GmbH in Saarbrücke­n, wo er auch ausgebilde­t wurde.
FOTO: BECKERBRED­EL Sandro Spaniol aus Saarbrücke­n ist der landesbest­e Auzubilden­de als Mediengesl­atler Digital und Print und arbeitet bei der Statement GmbH in Saarbrücke­n, wo er auch ausgebilde­t wurde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany