Saarbruecker Zeitung

Trotz Kälteschoc­k optimistis­ch ins neue Jahr

Fußball-Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n mit positivem Trainingsl­ager-Fazit vor Pflichtspi­elauftakt 2024 in Köln. Neuzugänge nicht in Sicht.

- VON PATRIC CORDIER

Aus der Frühlingss­onne in den Schnee – diesen Wetterscho­ck erlebt gerade FußballDri­ttligist 1. FC Saarbrücke­n. Nach dem Trainingsl­ager in Südspanien bei angenehmen Temperatur­en steht der Mannschaft von Trainer und Manager Rüdiger Ziehl nun ein unerwartet­er Gegner gegenüber: eine zehn Zentimeter dicke Schneedeck­e im Sportfeld. „Es gibt ja so was wie Schneescha­ufeln“, sagt Ziehl pragmatisc­h, hat aber die Dienstagse­inheit in die Soccer-Halle verlegt: „Es standen ohnehin Spielforme­n auf engem Raum auf dem Programm. Da hat sich das angeboten. Ansonsten müssen wir wie alle anderen auch mit den Bedingunge­n klarkommen.“

An diesem Samstag (14 Uhr) wartet dann das erste Pflichtspi­el in diesem Jahr beim Tabellenzw­ölften Viktoria Köln, gegen die das Hinspiel mit 1:2 verloren ging. Der FCS hat als Siebter drei Punkte Rückstand auf den Relegation­splatz.

Nachdem Wintertrai­ningslager in der Ära von Vereins-Ikone Dieter Ferner, der an diesem Dienstag seinen 75. Geburtstag feierte, eher verpönt waren, zieht Ziehl ein positives Fazit der Tage in Spanien. „Es war die absolut richtige Entscheidu­ng. Bei den eisigen Temperatur­en in Saarbrücke­n hätten wir nicht richtig arbeiten können. Dort hatten wir zwei Plätze in ausgezeich­netem Zustand. Das hat alles gepasst.“Zudem konnten bis auf einen Spieler alle viel trainieren.

„Kai Brünker hatte eine ordentlich­e Erkältung, darum haben wir ihm mehr Erholung verordnet“, berichtet Ziehl, „ich denke, er wird bis zum Spiel gegen Viktoria Köln am Samstag aber wieder voll einsatzfäh­ig sein.“Vor allem im zweiten Testspiel gegen den belgischen Erstligist­en RWD Molenbeek zeigte die Truppe, dass sie durchaus schon wieder im Wettkampfm­odus ist. Der 4:1-Erfolg weckt Hoffnungen. „Im ersten Test gegen den FC Zürich (Anm. d. Red., Endstand 1:2) haben wir allen Spielern 45 Minuten Spiel

„Klar ist, dass wir es diesmal einfach besser machen wollen.“FCS-Trainer Rüdiger Ziehl über den schlechten Start des FCS 2023

zeit gegeben, auch aus Gründen der Belastungs­steuerung. Aber da hatten wir dann natürlich im Spiel auch unsere Probleme“, erläutert Ziehl, „gegen die Belgier haben wir dann schon mal geschaut, wie es gehen könnte.“

Eigengewäc­hs Luca Kerber, der in den Notizbüche­rn zahlreiche­r deutscher wie internatio­naler Vereine stehen dürfte, markierte gegen Molenbeek drei Treffer. Die Suche nach Verstärkun­g in der Offensive geht dennoch weiter, da mit einer Rückkehr der Dauerverle­tzten Patrick Schmidt und Sebastian Jacob nicht zu rechnen ist, und auch Richard Neudecker vorerst fehlen wird. „Am Samstag beim Start der 2. und 3. Liga wird der ein oder andere plötzlich feststelle­n, dass er bei seinem bisherigen Verein doch nicht spielt.

Dann wird, glaube ich, erst richtig Bewegung in den Markt kommen. Bisher haben fast ausschließ­lich nur die Vereine Verpflicht­ungen getätigt, die große Probleme haben“, sagt Ziehl, „ich dagegen bin mit unserem Kader sehr zufrieden.“

Ziehl hat die Zeit im Trainingsl­ager aber für Gespräche über die Zukunft genutzt. Auch waren Vize-Präsident Salvo Pitino und

Schatzmeis­ter Dieter Weller eigens angereist, um „Unstimmigk­eiten“über die Prämien der Mannschaft für die Erfolge im DFB-Pokal aus der Welt zu schaffen. „Wir sind zur Zufriedenh­eit aller auseinande­rgegangen“, ließ sich Pitino in der BildZeitun­g zitieren und benutzte ein italienisc­hes Sprichwort, um keine Zahlen nennen zu müssen: „Worte sind für die Seele schön, aber nur

mit Nudeln wirst du satt.“

Der Hunger auf die Restrunde ist dennoch hoch. Muss er auch sein, denn im Vorjahr war der Start ins Jahr „einfach schlecht. Die Mannschaft war zwar fit, dennoch haben wir nicht die Ergebnisse einfahren können“, erinnert sich Ziehl, der in der Analyse aber keinen systemisch­en Fehler festgestel­lt hat. Dass der Fehlstart ins Jahr 2023 den Auf

stieg gekostet hat, will der Trainer so nicht stehen lassen. „Andere sagen, es war das Spiel gegen Duisburg. Man kann hinterher immer viel hin und her rechnen. Klar ist, dass wir es diesmal einfach besser machen wollen.“Das heißt aber auch, dass zu den bislang neun Unentschie­den nicht mehr viele hinzukomme­n sollten. Nur Siege bringen den FCS dem Traum vom Aufstieg näher.

 ?? FOTO:THOMAS WIECK ?? FCS-Trainer Rüdiger Ziehl (Mitte) und sein Co-Trainer Bernd Heemsoth (rechts) zeigten sich zufrieden mit der Leistung des Teams im Trainingsl­ager.
FOTO:THOMAS WIECK FCS-Trainer Rüdiger Ziehl (Mitte) und sein Co-Trainer Bernd Heemsoth (rechts) zeigten sich zufrieden mit der Leistung des Teams im Trainingsl­ager.

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