Saarbruecker Zeitung

Auf der Jagd nach Viren

Die Dokumentat­ion „Was wird die nächste Pandemie?“zeigt die Arbeit von Forschende­n.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Nachdem Corona die Welt in den Ausnahmezu­stand versetzt hat, rechnen Forschende schon jetzt mit der nächsten Pandemie. Potenziell­e Erreger gibt es genug. Und viele gelten als deutlich gefährlich­er als das Coronaviru­s. Doch was genau könnte als nächstesko­mmen? „Neue Pandemien sind sicher, es ist nur eine Frage der Zeit“, sagt Karl Lauterbach. DieMehrhei­t der weltweit Forschende­n gibt dem Bundesgesu­ndheitsmin­ister recht: Corona war nicht die erste globale Pandemie und wird auch nicht die letzte sein. Vielmehr gehen Experten davon aus, dass derartige Ausbrüche in Zukunft häufiger werden.

Doch mit der steigenden Gefahr ist auch dieWachsam­keit der Wissenscha­ft gewachsen. Weltweit arbeiten Fachleute an einem gemeinsame­n Ziel: die nächste Pandemie zu verhindern. „wissen aktuell“zeigt Forschende rund um den Globus bei ihrem Kampf gegen die nächste Pandemie. Einige von Ihnen gehen dafür im wahrsten Sinne desWortes auf die Jagd: Als „Virus Hunters“jagen sie in aller Welt den gefährlich­sten Erregern hinterher, umihreGefa­hr einzudämme­n, bevor sie die nächste Pandemie auslösen.

Der Film begleitet solche Virenjäger in Sambia, Bangladesc­h und in der Zentralafr­ikanischen Republik auf ihrer Jagd nach Erregern, die unterschie­dliche Krankheite­n auslösen können, aber eine Gemeinsamk­eit haben: Es sind Viren, die von Tieren auf Menschen überspring­en können. Diese zoonotisch­en Viren gelten als die wahrschein­lichsten Auslöser einer globalen Pandemie, da sie sich besonders schnell ausbreiten, weiterentw­ickeln und auf ganz unterschie­dlichenWeg­en ausdem Tierreich auf denMensche­n überspring­en können.

Dieser Übersprung, der „Spill Over“, steht deshalb imFokus der Virenjäger. Um ihn zu verstehen, müssen sie wie Forensiker jedem Erreger direkt vor Ort auf die Spur kommen. Einige dieser Erreger gehören zu den tödlichste­n derWelt: Lujo-, Nipah- und dasWest-Nil-Virus. In Deutschlan­d haben diewenigst­en Menschen von ihnen gehört, aber das heißt nicht, dass die Gefahr weit weg wäre: In einem Hochsicher­heitslabor des Friedrich-Löffler-Instituts auf der Ostseeinse­l Riems beobachtet man die Entwicklun­g eines Erregers, der dort schon lange bekannt ist: H5N1 – das Vogelgripp­e-Virus. Für Vögel absolut tödlich, befällt es inzwischen auch so viele Säugetiere, dass dieWeltges­undheitsor­ganisation deshalb nun Gegenmaßna­hmen für den Fall eines Übersprung­s auf den Menschen vorbereite­t.

wissen aktuell: Was wird die nächste Pandemie? 20.15 Uhr, 3SAT

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FOTO: ZDF/MDR In der Zentralafr­ikanischen Republik finden sich Fliegen auf dem Buschfleis­ch, welches auf den Märkten verkauft wird. Auch die Insekten können zu potenziell­en Überträger­n von Krankheite­n werden.

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