Finanzminister will Mittelstand fördern
200 Millionen Euro aus dem Transformationsfonds stehen dafür bereit. Auch Startups sollen profitieren.
SAARBRÜCKEN (low) Nicht nur die großen Unternehmen wie die Stahlindustrie sollen für ihren Umbau hin zu einer möglichst klimaneutralen Produktion Geld aus dem saarländischen Transformationsfonds erhalten, sondern auch der Mittelstand. Das bekräftigte SaarFinanzminister Jakob von Weizsäcker (SPD) bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsnetzwerks „Win“. Dort sicherte er den mittelständischen Unternehmen 200 Millionen Euro aus dem insgesamt drei Milliarden Euro schweren Fonds zu. Dazu werde die Landesregierung Förderinstrumente entwickeln, um das Geld den Unternehmen bedarfsgerecht zukommen zu lassen. Bei der Veranstaltung drängte Christine Simon, Chefin des Saarbrücker Stahlbau-Unternehmens Walor, Christine Simon, zur Eile. „Es muss endlich Fleisch an den Knochen“, sagte sie.
40 Millionen Euro sollen auch technologie- und wachstumsorientierte Jungunternehmen (Startups) erhalten, sicherte Weizsäcker zu. Der Startup-Verband Saarland hatte kürzlich in einem Papier 250 Millionen Euro gefordert. Davon sollen 90 Prozent – also 225 Millionen Euro – als Eigenkapital direkt bei den Startups angelegt werden. Die restlichen 25 Millionen Euro „sollten als unbürokratisches Förderinstrument ausgestaltet werden“(wir berichteten). Der Minister versicherte der Vorsitzenden des Startup-Verbands, Carolin Ackermann, bei der Veranstaltung, Anregungen des Papiers aufzugreifen – wie beispielsweise die Einrichtung eines kompetenten Teams, das schnell und unbürokratisch über Förderanträge entscheidet. „Die Startups sind neben den Hochschulen und den dort ansässigen Instituten die Innovationstreiber im Land“, sagte er. Für eine effiziente Verwaltung der der Fondsgelder seien rund 60 Millionen Euro vorgesehen.
„Wichtig sind jedoch auch Investitionen in die Infrastruktur“, betonte Weizsäcker. Hierzu zählt er neben dem Aufbau eines Wasserstoff-Netzes – Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft – auch die grundlegende Sanierung öffentlicher Gebäude wie beispielsweise der Schulen: „Derzeit heizen wir das Geld aus dem Fenster hinaus.“Der Minister verteidigte zudem die Investitions-Zuschüsse für die Transformation der Stahlindustrie hin zu grünem Stahl oder die Unterstützung der Großansiedlungen von SVolt (Batteriefabrik) und Wolfspeed (Chip-Produktion) sowie die Bemühungen um eine Nachnutzung des Ford-Geländes. „All das ist für die Fortentwicklung des Landes sehr wichtig.“Das Netzwerk „Win“ist nach eigenen Angaben mit rund 400 Mitgliedern aus unterschiedlichen Branchen „die größte Wirtschaftsvereinigung an der Saar“.