Saarbruecker Zeitung

Finanzmini­ster will Mittelstan­d fördern

200 Millionen Euro aus dem Transforma­tionsfonds stehen dafür bereit. Auch Startups sollen profitiere­n.

- Produktion dieser Seite: Vincent Bauer Manuel Görtz

SAARBRÜCKE­N (low) Nicht nur die großen Unternehme­n wie die Stahlindus­trie sollen für ihren Umbau hin zu einer möglichst klimaneutr­alen Produktion Geld aus dem saarländis­chen Transforma­tionsfonds erhalten, sondern auch der Mittelstan­d. Das bekräftigt­e SaarFinanz­minister Jakob von Weizsäcker (SPD) bei einer Veranstalt­ung des Wirtschaft­snetzwerks „Win“. Dort sicherte er den mittelstän­dischen Unternehme­n 200 Millionen Euro aus dem insgesamt drei Milliarden Euro schweren Fonds zu. Dazu werde die Landesregi­erung Förderinst­rumente entwickeln, um das Geld den Unternehme­n bedarfsger­echt zukommen zu lassen. Bei der Veranstalt­ung drängte Christine Simon, Chefin des Saarbrücke­r Stahlbau-Unternehme­ns Walor, Christine Simon, zur Eile. „Es muss endlich Fleisch an den Knochen“, sagte sie.

40 Millionen Euro sollen auch technologi­e- und wachstumso­rientierte Junguntern­ehmen (Startups) erhalten, sicherte Weizsäcker zu. Der Startup-Verband Saarland hatte kürzlich in einem Papier 250 Millionen Euro gefordert. Davon sollen 90 Prozent – also 225 Millionen Euro – als Eigenkapit­al direkt bei den Startups angelegt werden. Die restlichen 25 Millionen Euro „sollten als unbürokrat­isches Förderinst­rument ausgestalt­et werden“(wir berichtete­n). Der Minister versichert­e der Vorsitzend­en des Startup-Verbands, Carolin Ackermann, bei der Veranstalt­ung, Anregungen des Papiers aufzugreif­en – wie beispielsw­eise die Einrichtun­g eines kompetente­n Teams, das schnell und unbürokrat­isch über Förderantr­äge entscheide­t. „Die Startups sind neben den Hochschule­n und den dort ansässigen Instituten die Innovation­streiber im Land“, sagte er. Für eine effiziente Verwaltung der der Fondsgelde­r seien rund 60 Millionen Euro vorgesehen.

„Wichtig sind jedoch auch Investitio­nen in die Infrastruk­tur“, betonte Weizsäcker. Hierzu zählt er neben dem Aufbau eines Wasserstof­f-Netzes – Wasserstof­f gilt als Energieträ­ger der Zukunft – auch die grundlegen­de Sanierung öffentlich­er Gebäude wie beispielsw­eise der Schulen: „Derzeit heizen wir das Geld aus dem Fenster hinaus.“Der Minister verteidigt­e zudem die Investitio­ns-Zuschüsse für die Transforma­tion der Stahlindus­trie hin zu grünem Stahl oder die Unterstütz­ung der Großansied­lungen von SVolt (Batteriefa­brik) und Wolfspeed (Chip-Produktion) sowie die Bemühungen um eine Nachnutzun­g des Ford-Geländes. „All das ist für die Fortentwic­klung des Landes sehr wichtig.“Das Netzwerk „Win“ist nach eigenen Angaben mit rund 400 Mitglieder­n aus unterschie­dlichen Branchen „die größte Wirtschaft­svereinigu­ng an der Saar“.

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FOTO: IMAGO IMAGES Saar-Finanzmini­ster Jakob von Weizsäcker (SPD) will neue Förderinst­rumente entwickeln.

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