Saarbruecker Zeitung

„Dieses Jahr wird es ein bisschen industriel­ler“

Der Gastronom spricht über den Festivalcl­ub des Max- Ophüls-Preises, „Lolas Bistro“, und die Köstlichke­iten, die er dort auftischt.

- DAS GESPRÄCH FÜHRTE SEBASTIAN DINGLER.

SAARBRÜCKE­N Der Saarbrücke­r Deko-Fachmann und Gastronom Oliver Häfele ist mit seiner Firma O. Häfele Visuelles Marketing wie schon in den vergangene­n Jahren für die Gestaltung von „Lolas Bistro“, dem Festivalcl­ub des Max-Ophüls-Preises, zuständig. Zum ersten Mal wird „Lolas Bistro“im und vor dem Saarlandmu­seum stattfinde­n. Nach dem Start des Kinokarten­verkaufs „Blaue Stunde“die zweite Zusammenar­beit der beiden Kulturinst­itutionen in Saarbrücke­n.

Wie lange haben Sie schon mit dem Max-Ophüls-Festival zu tun?

HÄFELEWir machen die Dekoration bei Ophüls seit 22 Jahren. Im E-Werk hatten wir die Gastronomi­e auch gemacht. Letztes Jahr hatten wir auch die Gastronomi­e im Karstadt übernommen.

Im letzten Jahr gab es Kritik daran: Da sei es zu langen Schlangen vor den Theken gekommen.

HÄFELE Lange Schlangen? Das kann sein. Nach zwei Jahren PandemiePa­use war kein Veranstalt­ungsort in dem Sinne da. Da wollten wir „Lolas Bistro“ein bisschen kleiner machen, weil wir nicht wussten, wie groß der Andrang sein wird. Karstadt hatte die Hälfte der Quadratmet­erzahl der vorherigen Veranstalt­ungsräumli­chkeiten. Wir waren ja froh, dass wir da rein durften, aber von der Infrastruk­tur her war es eben eng. Die Theken waren drei Meter breit. Die konnte man nicht auf fünf Meter bauen und noch drei Leute hinten dran stellen. Da war die Kapazitäts­grenze halt erreicht. Die Nachfrage war aber sehr hoch, über unseren Erwartunge­n.

Aber jetzt im Kunstherz wird es besser sein?

HÄFELE Wir haben ja schon die Gastronomi­e im Kunstherz. Da haben wir schon eine gewisse Infrastruk­tur, das ist ein Tagescafé. Das wird dann weiter ausgebaut. Wir haben dazu noch 600 Quadratmet­er vom Museum, das allein ist schon die Fläche vom Karstadt. Ich habe aber noch ein Festivalge­lände dazu angebaut, mit 200 Quadratmet­ern Zeltfläche. Dort machen wir auch den Essensbere­ich, das wollten wir nicht im Museum machen. Auch gibt es einen Bereich für die Raucher. Mit dem Gelände haben wir im Prinzip schon die doppelte Fläche vom Karstadt. Natürlich kann man mit so einer Infrastruk­tur breitere Theken bauen und mehr Personal dahinter stellen. Wenn der Andrang noch mal so ist, hoffen wir, dass wir es dieses Jahr besser machen.

Was haben Sie vor, kulinarisc­h anzubieten?

HÄFELE Wir machen noch mal ein Tagesfrühs­tück. Dann wird es noch mal eine Bowl geben und die klassische Currywurst. Wir machen aber auch ein paar Nudelgeric­hte in Auflauffor­men, es wird Lachs geben mit Kartoffels­tampfer und Gemüse. Wir schauen mal, wie das alles ankommt und können das Angebot auch tagtäglich noch mal erweitern. Wir haben so ein Grundsorti­ment mit vier warmen Gerichten und der Rest ist Frühstück und Snacks wie Panini.

Was haben Sie mit der Dekoration vor?

HÄFELE Wenn ich das wüsste (lacht)… generell wird es wohl abstrakter werden als sonst. Im Karstadt war es sehr gemütlich und als Restaurant aufgebaut. Und die ganzen anderen „Lolas Bistros“, die wir bis jetzt hatten, waren ja immer unterschie­dlich und standen immer unter einem anderen Motto. Dieses

Jahr wird es noch mal ein bisschen industriel­ler werden. Also wir werden jetzt nicht Gitterboxe­n stapeln, aber ein paar Elemente davon wird es geben. Es wird Hocker aus Metall und Holz geben. Die Farben verrate ich noch nicht. Es ist ein bisschen stylischer, moderner, abstrakter. Eigentlich so wie der Museumsbau ja auch ist.

Wie gliedert sich das Gelände?

HÄFELE Man hat einen Einlass, der ist auf dem Vorplatz, da wird auch abends die Kasse sein. Es wird alles entzerrter sein. Man hat diesen Stau vor der eigentlich­en Tür nicht. Man meldet sich vorne auf dem Vorplatz an, geht durch, dann ist man auf dem Festivalge­lände. Man kann dann links ins Kunstherz und geradeaus ins Museum, dann kommt man zur Garderobe. Es ist alles nicht so eng, eher weitläufig. Ich denke, das ist schon der richtige Weg.

Haben Sie genug Leute?

HÄFELE Wir haben aktuell keine Personalpr­obleme. Gott sei Dank. Durch die verschiede­nen Läden, Zapata, Johanna, Fredrik, Kunstherz, haben wir einen gewissen Personalst­amm. Da wir noch eine Cateringfi­rma haben, sind da ja auch ein paar Leute. Das ist schon okay. Was uns jetzt noch fehlt, das ist die Nachtschic­ht in „Lolas Bistro“. Das ist für die normalen Mitarbeite­r ungewöhnli­ch, da gibt es dann also zugebuchte­s Personal.

Wie kamen Sie genau aufs Kunstherz?

HÄFELE Zum einen natürlich, weil wir es sowieso betreiben. Zum anderen wollte ich „Lolas Bistro“unbedingt im Museum haben. Das wollte ich schon letztes Jahr, das hat aber leider nicht funktionie­rt aus baulichen Gründen, da mussten noch die Glasfassad­en gemacht werden. Außerdem fehlten für eine Veranstalt­ung die Notausgäng­e. Jetzt ist das gemacht. Deswegen musste ich notgedrung­en ins Karstadt. Ich habe viel dafür gekämpft, dass es dieses Jahr im Museum klappt. Ich denke, dass wir mit der Festivalle­itung und dem Museum selbst einen guten Weg gefunden haben und dass alle an einem Strang ziehen.

Nicht, dass ich Sie falsch verstanden habe: Das „Lolas Bistro“erstreckt sich auch übers Museum selbst?

HÄFELE Ja, das komplette Foyer und der Vortragssa­al gehören dazu. Natürlich nicht die Ausstellun­gsräume.

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FOTO: SEBASTIAN DINGLER Oliver Häfeles weißes Zeltdorf vor dem Saarlandmu­seum: Hier gibt es seine Kreationen bei „Lolas Bistro“in der kommenden Woche.
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FOTO: BECKERBRED­EL Oliver Häfele gestaltet seit mehr als 20 Jahren „Lolas Bistro“an verschiede­nen Orten in Saarbrücke­n.

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