„Dieses Jahr wird es ein bisschen industrieller“
Der Gastronom spricht über den Festivalclub des Max- Ophüls-Preises, „Lolas Bistro“, und die Köstlichkeiten, die er dort auftischt.
SAARBRÜCKEN Der Saarbrücker Deko-Fachmann und Gastronom Oliver Häfele ist mit seiner Firma O. Häfele Visuelles Marketing wie schon in den vergangenen Jahren für die Gestaltung von „Lolas Bistro“, dem Festivalclub des Max-Ophüls-Preises, zuständig. Zum ersten Mal wird „Lolas Bistro“im und vor dem Saarlandmuseum stattfinden. Nach dem Start des Kinokartenverkaufs „Blaue Stunde“die zweite Zusammenarbeit der beiden Kulturinstitutionen in Saarbrücken.
Wie lange haben Sie schon mit dem Max-Ophüls-Festival zu tun?
HÄFELEWir machen die Dekoration bei Ophüls seit 22 Jahren. Im E-Werk hatten wir die Gastronomie auch gemacht. Letztes Jahr hatten wir auch die Gastronomie im Karstadt übernommen.
Im letzten Jahr gab es Kritik daran: Da sei es zu langen Schlangen vor den Theken gekommen.
HÄFELE Lange Schlangen? Das kann sein. Nach zwei Jahren PandemiePause war kein Veranstaltungsort in dem Sinne da. Da wollten wir „Lolas Bistro“ein bisschen kleiner machen, weil wir nicht wussten, wie groß der Andrang sein wird. Karstadt hatte die Hälfte der Quadratmeterzahl der vorherigen Veranstaltungsräumlichkeiten. Wir waren ja froh, dass wir da rein durften, aber von der Infrastruktur her war es eben eng. Die Theken waren drei Meter breit. Die konnte man nicht auf fünf Meter bauen und noch drei Leute hinten dran stellen. Da war die Kapazitätsgrenze halt erreicht. Die Nachfrage war aber sehr hoch, über unseren Erwartungen.
Aber jetzt im Kunstherz wird es besser sein?
HÄFELE Wir haben ja schon die Gastronomie im Kunstherz. Da haben wir schon eine gewisse Infrastruktur, das ist ein Tagescafé. Das wird dann weiter ausgebaut. Wir haben dazu noch 600 Quadratmeter vom Museum, das allein ist schon die Fläche vom Karstadt. Ich habe aber noch ein Festivalgelände dazu angebaut, mit 200 Quadratmetern Zeltfläche. Dort machen wir auch den Essensbereich, das wollten wir nicht im Museum machen. Auch gibt es einen Bereich für die Raucher. Mit dem Gelände haben wir im Prinzip schon die doppelte Fläche vom Karstadt. Natürlich kann man mit so einer Infrastruktur breitere Theken bauen und mehr Personal dahinter stellen. Wenn der Andrang noch mal so ist, hoffen wir, dass wir es dieses Jahr besser machen.
Was haben Sie vor, kulinarisch anzubieten?
HÄFELE Wir machen noch mal ein Tagesfrühstück. Dann wird es noch mal eine Bowl geben und die klassische Currywurst. Wir machen aber auch ein paar Nudelgerichte in Auflaufformen, es wird Lachs geben mit Kartoffelstampfer und Gemüse. Wir schauen mal, wie das alles ankommt und können das Angebot auch tagtäglich noch mal erweitern. Wir haben so ein Grundsortiment mit vier warmen Gerichten und der Rest ist Frühstück und Snacks wie Panini.
Was haben Sie mit der Dekoration vor?
HÄFELE Wenn ich das wüsste (lacht)… generell wird es wohl abstrakter werden als sonst. Im Karstadt war es sehr gemütlich und als Restaurant aufgebaut. Und die ganzen anderen „Lolas Bistros“, die wir bis jetzt hatten, waren ja immer unterschiedlich und standen immer unter einem anderen Motto. Dieses
Jahr wird es noch mal ein bisschen industrieller werden. Also wir werden jetzt nicht Gitterboxen stapeln, aber ein paar Elemente davon wird es geben. Es wird Hocker aus Metall und Holz geben. Die Farben verrate ich noch nicht. Es ist ein bisschen stylischer, moderner, abstrakter. Eigentlich so wie der Museumsbau ja auch ist.
Wie gliedert sich das Gelände?
HÄFELE Man hat einen Einlass, der ist auf dem Vorplatz, da wird auch abends die Kasse sein. Es wird alles entzerrter sein. Man hat diesen Stau vor der eigentlichen Tür nicht. Man meldet sich vorne auf dem Vorplatz an, geht durch, dann ist man auf dem Festivalgelände. Man kann dann links ins Kunstherz und geradeaus ins Museum, dann kommt man zur Garderobe. Es ist alles nicht so eng, eher weitläufig. Ich denke, das ist schon der richtige Weg.
Haben Sie genug Leute?
HÄFELE Wir haben aktuell keine Personalprobleme. Gott sei Dank. Durch die verschiedenen Läden, Zapata, Johanna, Fredrik, Kunstherz, haben wir einen gewissen Personalstamm. Da wir noch eine Cateringfirma haben, sind da ja auch ein paar Leute. Das ist schon okay. Was uns jetzt noch fehlt, das ist die Nachtschicht in „Lolas Bistro“. Das ist für die normalen Mitarbeiter ungewöhnlich, da gibt es dann also zugebuchtes Personal.
Wie kamen Sie genau aufs Kunstherz?
HÄFELE Zum einen natürlich, weil wir es sowieso betreiben. Zum anderen wollte ich „Lolas Bistro“unbedingt im Museum haben. Das wollte ich schon letztes Jahr, das hat aber leider nicht funktioniert aus baulichen Gründen, da mussten noch die Glasfassaden gemacht werden. Außerdem fehlten für eine Veranstaltung die Notausgänge. Jetzt ist das gemacht. Deswegen musste ich notgedrungen ins Karstadt. Ich habe viel dafür gekämpft, dass es dieses Jahr im Museum klappt. Ich denke, dass wir mit der Festivalleitung und dem Museum selbst einen guten Weg gefunden haben und dass alle an einem Strang ziehen.
Nicht, dass ich Sie falsch verstanden habe: Das „Lolas Bistro“erstreckt sich auch übers Museum selbst?
HÄFELE Ja, das komplette Foyer und der Vortragssaal gehören dazu. Natürlich nicht die Ausstellungsräume.