Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­n kämpft mit eisglatten Wegen

Die Wetterkapr­iolen stellten viele am Morgen vor Probleme. Die Freiwillig­e Feuerwehr hatte ihre Wachen dauerhaft besetzt.

- VON FRANK BREDEL Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Isabelle Schmitt

SAARBRÜCKE­N Busse fahren nicht, die Straßen sind leer, nur vereinzelt sind Fahrzeuge unterwegs. So sieht es am Mittwochmo­rgen in Saarbrücke­n aus, wo Eisregen die Straßen zu einer spiegelgla­tten Rutschbahn macht. So auch in der Reichsstra­ße, wo sich Menschen auf dem Weg vom Hotel zum Bahnhof an Straßenlat­ernen festhalten, weil der ansteigend­e Platten-Weg zum Bahnhof durch das Glatteis kaum passierbar ist.

Oft reichen sich fremde Menschen die Hände, helfen sich, wo es geht. An anderer Stelle gehen Passanten auf der Straße, denn dort herrscht teils weniger Glätte als auf den Bürgerstei­gen – den Streudiens­ten sei Dank. Die Autos und Fußgänger teilen sich an diesem Tag die Straße.

In Eschringen sitzt Saarbrücke­ns Wehrführer Björn Weichel mit seiner Mannschaft im Feuerwehrg­erätehaus, die Fahrzeuge sind mit Schneekett­en ausgestatt­et worden. Die Freiwillig­e Feuerwehr hat in Malstatt-Burbach, Klarenthal, Dudweiler, Eschringen und Ensheim die Wachen zusätzlich zur Berufsfeue­rwehr besetzt, damit im Alarmfall trotz der Straßenglä­tte in allen Stadtteile­n schnelle Hilfe möglich ist.

In Ensheim wurde eine zusätzlich­e Drehleiter stationier­t, in Eschringen ein geländegän­giges Waldbrandf­ahrzeug. „Trotzdem könnte es schwer werden, Höhenlagen zu erreichen. Wir hatten heute schon Straßen, wo querstehen­de Privatfahr­zeuge ein Weiterkomm­en verhindert haben“, erklärte Weichel. Auch zu Fuß sei es dann schwierig. Aus diesem Grund habe man heute auch alle Feuerwehrl­eute mit medizinisc­her Qualifikat­ion aufgeliste­t, die bei Rettungsdi­ensteinsät­zen in der Nachbarsch­aft Erste Hilfe leisten könnten. In Herrensohr hatte die Feuerwehr am Morgen selbst einen Unfall. Ein Mannschaft­swagen rutschte gegen einen Pkw, es blieb bei einem Sachschade­n, sagt

Weichel, während seine Mitstreite­r Karten spielen und ihre Bereitscha­ftszeit zu nutzen versuchen.

Am Deutsch-Französisc­hen-Garten sind die Eingänge verschloss­en, sogar mit Kabelbinde­r gesichert. Die Parkanlage­n zu betreten ist an diesem Tag verboten. Eine Anwohnerin im DFG muss sich das Tor zu ihrem Haus vom Gartenmeis­ter öffnen lassen. Sie hatte zuvor vergeblich versucht, zur Arbeit zu kommen. Dann fuhren keine Busse mehr.

In der Stadt bleiben viele Geschäfte an diesem Tag zu, Arztpraxen hingegen haben vielfach geöffnet. „Meine Chefs sind seit 7 Uhr in der Praxis und wissen gar nicht, ob Patienten kommen“, sagt eine Arzthelfer­in vor der Europagale­rie. Auf der anderen Seite legen Mitarbeite­r eines privaten Hausmeiste­rdienstes säckeweise Streusalz aus. „Wir haben jetzt schon zweimal alle Flächen gestreut und werden trotzdem nicht fertig.“

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FOTOS: BECKERBRED­EL Feuerwehra­utos werden mit Schneekett­en ausgestatt­et, um auch Höhenlagen zu erreichen.
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Auch der Deutsch-Französisc­he Garten blieb auf Anordnung der Stadt wegen des Glatteises geschlosse­n.

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