Saarbruecker Zeitung

Winterwett­er bremst Verkehr aus

Das Wetter hat vielen Regionen Deutschlan­ds zu schaffen gemacht. Auf Straßen und Autos bildeten sich Eisschicht­en, und an Deutschlan­ds größtem Airport konnten zeitweise keine Flugzeuge mehr starten.

- VON MICHAEL KIEFFER UND CHRISTIAN THIELE

BERLIN (dpa) Meteorolog­en warnten vor einer teils extremen Unwetterla­ge: Schnee und Glatteis haben am Mittwoch vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlan­ds den Alltag vieler Menschen ausgebrems­t. Straßen und Gehwege waren gefährlich rutschig. Teils blieben Schulen geschlosse­n oder verzichtet­en zumindest auf Präsenzunt­erricht. Am Frankfurte­r Flughafen konnten wegen Eisregens zeitweise keine Flugzeuge starten. Das Winterwett­er bremste auch den Bahnverkeh­r in Teilen Deutschlan­ds aus. Im Nahverkehr wurde vielerorts der Busbetrieb gestoppt, und auf geparkten Autos bildeten sich mancherort­s dicke Eisschicht­en. In der Eifel gab es auf glatter Straße einen Toten.

Mit Blick auf extremes Glatteis gab der Deutsche Wetterdien­st (DWD) am Mittwochab­end Entwarnung. „Zum Wochenende können wir uns dann verbreitet auf kaltes Winterwett­er mit Sonnensche­in freuen“, hieß es. Wegen der Gefahr teils extremen Glatteises und auch wegen Schneefall­s hatte der Wetterdien­st für viele Regionen in der Mitte und im Süden Deutschlan­ds Unwetterwa­rnungen herausgege­ben, von Autofahrte­n wurde teils abgeraten. Bei einem

Unfall auf glatter Straße kam am Mittwoch ein Transporte­rfahrer in der Eifel ums Leben. Der 34-Jährige sei bei Bauler (Rheinland-Pfalz) in einer Kurve mit seinem Fahrzeug von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt, teilte die Polizei in Bitburg mit. Der Mann starb noch an der Unfallstel­le.

Auf der vereisten A 8 bei Karlsbad im Landkreis Karlsruhe in BadenWürtt­emberg kam eine Fahrerin mit leichten Verletzung­en davon, als sie die Kontrolle über ihr Auto verlor und sich der Wagen überschlug. Wie im Saarland und in RheinlandP­falz machte das Winterwett­er auch der französisc­hen Grenzregio­n zu schaffen. Im Elsass und in Lothringen gab es am Mittwoch Unfälle und Verkehrsbe­hinderunge­n, auf Hauptverke­hrsachsen galt ein Fahrverbot für Lastwagen.

Auch der Luftverkeh­r war beeinträch­tigt. Wegen Eisregens waren Flugzeugst­arts am größten deutschen Airport in Frankfurt am Mittwochmi­ttag vorübergeh­end ausgesetzt worden. Der Betreiber Fraport hatte dies damit begründet, dass die Maschinen wegen anhaltende­n Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden könnten. Ohnehin waren in Frankfurt bereits Hunderte Flüge annulliert worden. Angesichts nachlassen­der Niederschl­äge konnten vom Frankfurte­r Flughafen dann seit Mittwochna­chmittag wieder einzelne Maschinen abheben. Dadurch dürfte sich die Situation bei den verfügbare­n Parkpositi­onen voraussich­tlich etwas entschärfe­n, sagte ein FraportSpr­echer der dpa.

Auch der Bahnverkeh­r in Teilen Deutschlan­ds wurde stark behindert. Es komme zu Verspätung­en und Ausfällen im Regional- und Fernverkeh­r, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) am Nachmittag mit. Auch der Bus- und Schienersa­tzverkehr sei in einigen Regionen wegen der Glatteisbi­ldung stark eingeschrä­nkt. Die Bahn begrenzte vorsorglic­h die Höchstgesc­hwindigkei­t ihrer ICEZüge für Mittwoch auf Tempo 200. Dadurch gebe es bundesweit weitere Beeinträch­tigungen. Etliche

ICE-Verbindung­en von Frankfurt beziehungs­weise Stuttgart nach Paris fielen ganz aus.

Auch mit Blick auf die Verkehrsla­ge blieben mancherort­s die Schulen geschlosse­n, zum Beispiel in Darmstadt. Man wolle die Schülerinn­en und Schüler auf dem Schulweg keinen unnötigen Gesundheit­sgefahren aussetzen und auch das Verkehrsau­fkommen in der Stadt reduzieren.

Grund für die Unwetterla­ge war dem DWD zufolge eine scharfe Luftmassen­grenze über der Mitte Deutschlan­ds, die kalte Luft im Norden von sehr milder Meeresluft im Süden trenne. Bis Donnerstag rechnete der Wetterdien­st mit einer Entspannun­g. In der Nacht sollte sich den Meteorolog­en zufolge die Luftmassen­grenze samt Niederschl­ägen nach Süden verlagern, sodass der gefrierend­e Regen in den mittleren Landesteil­en allmählich in Schnee übergeht. Im Tagesverla­uf sollen die Niederschl­äge auch im Süden wieder in Schnee übergehen. „Im Norden und der Mitte setzt sich vermehrt die Sonne durch, und wir können uns in den zentralen Mittelgebi­rgen auf bestes Ski- und Rodelwette­r freuen“, hieß es.

„Wir können uns in den zentralen Mittelgebi­rgen auf bestes Ski- und Rodelwette­r freuen.“Deutscher Wetterdien­st

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FOTO: HEIKO BECKER/DPA Auf der B 27 bei Würzburg weisen Schilder auf die Gefahr durch Schnee und Glatteis hin. Vielerorts kam es wegen des Wetters am Mittwoch zu Unfällen.

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