Saarbruecker Zeitung

Werdende Eltern sind anspruchsv­oll

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Kliniken stehen untereinan­der in hartem Wettbewerb um Patienten. Viele präsentier­en daher ihr Leistungss­pektrum auf Internetpo­rtalen und in Informatio­nsveransta­ltungen – nicht zuletzt bei der Geburtshil­fe. Aus gutem Grund: Werdende Eltern sind bei der Wahl der Klinik besonders anspruchsv­oll. Neun von zehn geben im Saarland an, dabei auf gute Behandlung­squalität zu achten, 91 Prozent verlassen sich dabei auf die Empfehlung­en ihres Arztes, viele (59 Prozent) legen auch Wert auf den Rat von Freunden und Familie, wie eine Umfrage der Techniker-Krankenkas­se 2022 ergab.

Die neue Geburtenli­ste, die die Zahl der Neugeboren­en in allen 612 Geburtskli­niken in Deutschlan­d miteinande­r vergleicht, weist für die Geburtssta­tion im Saarbrücke­r Winterberg-Klinikum den mit Abstand höchsten Zuwachs an Geburten im Vergleich der Jahre 2022 und 2023 aller acht saarländis­chen Geburtskli­niken aus. Hierbei spielt die Auszeichnu­ng „babyfreund­liches Krankenhau­s“sicher eine große Rolle, die die Weltgesund­heitsorgan­isation und das UN-Kinderhilf­swerk der Klinik verliehen hat – auch für das „Bonding“, bei dem das Neugeboren­e sofort für eine Stunde auf Bauch und Brust der Mutter gelegt wird. Das zieht viele werdende Eltern auf den Winterberg. Auch das Caritas-Klinikum in Saarbrücke­n, in dem saarlandwe­it die meisten Kinder zur Welt kommen, überzeugt offenbar die wachsende Zahl von Frauen, die auch unter schwierige­n Umständen natürlich gebären und keinen Kaiserschn­itt wollen. Hier führen erfahrene Ärzte auch komplizier­te Steißgebur­ten durch, bei denen das Kind zuerst mit dem Po in den Geburtskan­al rutscht.

Der oft kritisiert­e Wettbewerb im Gesundheit­swesen erhöht in der Geburtshil­fe also die Qualität und ist im Interesse der Eltern. Konkurrenz belebt das Geschäft.

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