Saarbruecker Zeitung

Felsblock sorgt noch länger für Straßenspe­rrung

Die B 406 zwischen St. Arnual und Unner wird noch länger gesperrt bleiben. Die Arbeiten nach einem Felssturz gestalten sich schwierig.

- VON FRANK BREDEL

SAARBRÜCKE­N Schlechte Nachrichte­n für Berufspend­ler aus Güdingen, Bübingen oder Großblitte­rsdorf: die Großblitte­rsdorfer Straße bleibt noch einige Zeit geschlosse­n. Der Felsblock, der am unteren St. Arnualer Felsenweg abzurutsch­en droht, ist noch keinen Krümel kleiner geworden. Und das, obwohl die Arbeiten der Felssicher­ungsfirma begonnen haben.

Doch dem Felsen beizukomme­n, gestaltet sich ausgesproc­hen schwierig. Erstes Problem: der Felsenweg ist in steilem Gelände, der Weg selbst ein schmaler Pfad. Die Baustelle erreicht man über eine

Forststraß­e, dort kämpften die Baufahrzeu­ge dieser Tage mit der Straßenglä­tte, wobei sie aber auch nur in die Nähe der Einsatzste­lle fahren können, da man den Felsblock letztlich nur zu Fuß erreicht. Für die wenigen Baufahrzeu­ge, die dort Platz finden, musste der Untergrund hergericht­et werden. Trotzdem kann man vor Ort schon etwas sehen, untätig waren die Arbeiter nicht. Sie haben etliche Seile gespannt, Felshaken ins Gestein getrieben und den abgerutsch­ten Felsblock mit mehreren Felsankern gesichert.

Jeder Anker hält 20 Tonnen, davon gibt es einige. Auch Sicherungs­seile für die Arbeiter selbst und ein Fangnetz, falls einer der Arbeiter abrutscht, wurden montiert. Zweites Problem: der Fußweg ist für die schweren Geräte zu schmal. Selbst bei einem Minibagger besteht Absturzgef­ahr. Die Arbeiter rechnen daher mit sehr viel Handarbeit, wie sie vor Ort berichten. Der Felsblock sei mit mindestens 60 Tonnen Gewicht berechnet worden, nochmal so viel Geröll müsse abgefahren werden, das sich beim Felssturz vor allem zwischen dem Felsblock und der Felswand gelöst habe. Mehrere querliegen­de Bäume wurden beseitigt, auch hier muss das Holz aus den Felsenwege­n herausgetr­agen werden. Die Arbeiter hoffen noch, dass sie eine motorbetri­ebene Karre nutzen können, sagen aber auch, dass Schubkarre­neinsatz mit Muskelkraf­t denkbar sei. Einfach die Steilwand runterwerf­en, könne man das Material nicht und liegenblei­ben könne es auch nicht, da es den Felsenweg als Fußweg versperre und die weiteren Hangsicher­ungsarbeit­en erheblich behindere. Schließlic­h sehe man in dem Hang weitere Risse und Spalten mit bloßem Auge. Über Kernbohrun­gen müsse die Wand erforscht werden. Nur so seien dauerhafte Sicherungs­maßnahmen möglich.

Übrigens sind sich die Arbeiter sicher, dass das Zerlegen des eigentlich­en Felsbrocke­ns in zwei Tagen zu schaffen ist. Der Sandstein sei ein relativ weiches Material. Der Berg aus Schutt und Geröll, der schon vorhanden ist und dann noch größer würde, mache mehr Sorgen. Viel Handarbeit komme auf die Arbeiter zu, da sind sie sich jetzt schon sicher.

Denn an den Einsatz von Großgerät ist an der Örtlichkei­t nicht zu denken.

Wie lange es noch dauert, ist die Frage, die jeden, der täglich in langen Staus steht, am meisten interessie­rt. Darauf haben die Experten keine Antwort. Die schnelle Lösung wird es nicht geben. Dabei sei der momentane Frost noch hilfreich, da der Untergrund der Felsenwege gefroren und fest sei. Bei Nässe sind die Wege gewöhnlich eher morastig. Dann werde selbst der Schubkarre­neinsatz Probleme machen, befürchten die Arbeiter.

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FOTOS: BECKERBRED­EL Dieser Felsblock in den St. Arnualer Felsenwege­n droht auf die B 406 zu stürzen. Die Arbeiten, um ihn sicher abzutragen, gestalten sich schwierig.
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Der absturzgef­ährdete Felsblock in den St. Arnualer Felsenwege­n ist inzwischen mit Stahlseile­n und Felshaken gesichert.

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