Felsblock sorgt noch länger für Straßensperrung
Die B 406 zwischen St. Arnual und Unner wird noch länger gesperrt bleiben. Die Arbeiten nach einem Felssturz gestalten sich schwierig.
SAARBRÜCKEN Schlechte Nachrichten für Berufspendler aus Güdingen, Bübingen oder Großblittersdorf: die Großblittersdorfer Straße bleibt noch einige Zeit geschlossen. Der Felsblock, der am unteren St. Arnualer Felsenweg abzurutschen droht, ist noch keinen Krümel kleiner geworden. Und das, obwohl die Arbeiten der Felssicherungsfirma begonnen haben.
Doch dem Felsen beizukommen, gestaltet sich ausgesprochen schwierig. Erstes Problem: der Felsenweg ist in steilem Gelände, der Weg selbst ein schmaler Pfad. Die Baustelle erreicht man über eine
Forststraße, dort kämpften die Baufahrzeuge dieser Tage mit der Straßenglätte, wobei sie aber auch nur in die Nähe der Einsatzstelle fahren können, da man den Felsblock letztlich nur zu Fuß erreicht. Für die wenigen Baufahrzeuge, die dort Platz finden, musste der Untergrund hergerichtet werden. Trotzdem kann man vor Ort schon etwas sehen, untätig waren die Arbeiter nicht. Sie haben etliche Seile gespannt, Felshaken ins Gestein getrieben und den abgerutschten Felsblock mit mehreren Felsankern gesichert.
Jeder Anker hält 20 Tonnen, davon gibt es einige. Auch Sicherungsseile für die Arbeiter selbst und ein Fangnetz, falls einer der Arbeiter abrutscht, wurden montiert. Zweites Problem: der Fußweg ist für die schweren Geräte zu schmal. Selbst bei einem Minibagger besteht Absturzgefahr. Die Arbeiter rechnen daher mit sehr viel Handarbeit, wie sie vor Ort berichten. Der Felsblock sei mit mindestens 60 Tonnen Gewicht berechnet worden, nochmal so viel Geröll müsse abgefahren werden, das sich beim Felssturz vor allem zwischen dem Felsblock und der Felswand gelöst habe. Mehrere querliegende Bäume wurden beseitigt, auch hier muss das Holz aus den Felsenwegen herausgetragen werden. Die Arbeiter hoffen noch, dass sie eine motorbetriebene Karre nutzen können, sagen aber auch, dass Schubkarreneinsatz mit Muskelkraft denkbar sei. Einfach die Steilwand runterwerfen, könne man das Material nicht und liegenbleiben könne es auch nicht, da es den Felsenweg als Fußweg versperre und die weiteren Hangsicherungsarbeiten erheblich behindere. Schließlich sehe man in dem Hang weitere Risse und Spalten mit bloßem Auge. Über Kernbohrungen müsse die Wand erforscht werden. Nur so seien dauerhafte Sicherungsmaßnahmen möglich.
Übrigens sind sich die Arbeiter sicher, dass das Zerlegen des eigentlichen Felsbrockens in zwei Tagen zu schaffen ist. Der Sandstein sei ein relativ weiches Material. Der Berg aus Schutt und Geröll, der schon vorhanden ist und dann noch größer würde, mache mehr Sorgen. Viel Handarbeit komme auf die Arbeiter zu, da sind sie sich jetzt schon sicher.
Denn an den Einsatz von Großgerät ist an der Örtlichkeit nicht zu denken.
Wie lange es noch dauert, ist die Frage, die jeden, der täglich in langen Staus steht, am meisten interessiert. Darauf haben die Experten keine Antwort. Die schnelle Lösung wird es nicht geben. Dabei sei der momentane Frost noch hilfreich, da der Untergrund der Felsenwege gefroren und fest sei. Bei Nässe sind die Wege gewöhnlich eher morastig. Dann werde selbst der Schubkarreneinsatz Probleme machen, befürchten die Arbeiter.