Saarbruecker Zeitung

Linde am Bildstocke­r Kreisel bleibt an ihrem Platz

Die Straßenver­kehrsbehör­de findet eine alternativ­e Lösung für die anstehende­n Bauarbeite­n in der Ortsmitte.

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BILDSTOCK (dst) Nachdem sich in den sozialen Medien zuletzt viele Bürger für den Erhalt der Heimatlind­e am Bildstocke­r Kreisel ausgesproc­hen hatten, ist die zuständige Straßenver­kehrsbehör­de endgültig davon abgerückt, den Baum zu fällen. Die Entscheidu­ng fiel nach erneuten Gesprächen mit der Stadtverwa­ltung und auf deren Antrag.

In einer Stellungna­hme bei Facebook unter dem Titel „Die Linde bleibt erhalten“fühlte sich Bürgermeis­ter Christian Jung vor einigen Tagen veranlasst, diesbezügl­ich einige „Missverstä­ndnisse aus dem Weg zu räumen“. Seiner Meinung nach sei durch die Berichters­tattung unserer Zeitung, die er als „undeutlich“bezeichnet­e, bei den Bürgern der falsche Eindruck entstanden, dass Stadtverwa­ltung und Stadtrat in irgendeine­r Form für eine Fällung der Linde mitverantw­ortlich zeichnen könnten. Die Stadt habe die zuständige­n Behörden frühzeitig darauf hingewiese­n, dass es im betreffend­en Bereich an der Abfahrt in die Straße Im Winkel und zu den Parkplätze­n auf dem Marktplatz nur wenige Fußgängerq­uerungen und eine sehr geringe Verkehrsbe­lastung gebe. Ein Überweg für Fußgänger an dieser Stelle, der wegen gesetzlich­er Vorgaben dann die Entfernung der Linde zur Folge gehabt hätte, sei nach ihrer Ansicht nicht notwendig. „Dieser Argumentat­ion ist die Straßenver­kehrsbehör­de nach der Herstellun­g des Einvernehm­ens auch mit der Polizeiins­pektion Sulzbach sowie dem Landesbetr­ieb für Straßenbau gefolgt“, wie sich Jung in seinem Beitrag weiter äußerte. Jung zeigte sich „glücklich, dass die Linde weiterhin Bestandtei­l des Bildstocke­r Marktberei­chs ist“und bedanke sich bei allen beteiligte­n Entscheidu­ngsträgern „für die einvernehm­liche Lösung.“

Viel Lärm also um nichts? Mitnichten. Einmal abgesehen davon, dass die SZ zu keiner Zeit die Verantwort­ung für eine etwaige Fällung der Linde der Stadt oder dem Stadtrat zugeschobe­n hat. Und abgesehen davon, dass es zum Thema auch vereinzelt­e Rückmeldun­gen in der Art gab, dass „man doch weitaus größere Probleme zu bewältigen hätte als eine einsame Linde zu retten“. Die vielfältig­en Reaktionen in den sozialen Medien nach unserer Berichters­tattung zeigten eindrückli­ch, dass die Bürger in Bildstock immer auch einen wachsamen Blick auf das Kleine, scheinbar Nebensächl­iche haben. Ob es – wie in einem weiteren Kommentar vermutet wurde – dazu gekommen wäre, dass „ohne das Mittun unserer Bürger die Linde einfach gefällt worden wäre und keiner etwas davon gewusst hätte“sei einmal dahingeste­llt.

Tatsache aber ist, dass das Thema einer möglichen Fällung der Linde bis zur Sitzung am 29. November im Stadtrat kaum diskutiert wurde. Erst dadurch, dass Jürgen Trenz, der Vorsitzend­e der Fraktion Die Linke im

Stadtrat, für die Koalition von SPD und Linke die Debatte angeschobe­n hatte, und die SZ im Nachgang darüber berichtete, war die Linde überhaupt in den öffentlich­en Fokus geraten. Und erst daraufhin waren die Diskussion­en und Kommentare in den sozialen Medien aufgekomme­n, die wiederum den Stadtrat ermunterte­n, sich weiterhin und weitaus intensiver mit der Angelegenh­eit zu beschäftig­en. „Nach meinem Empfinden war bis zur Sitzung im November die allgemeine Meinung im Rat so, dass die Fällung der Linde nicht auszuschli­eßen ist und wenn nötig eben auch hinzunehme­n sei“, meint Trenz. Erst im Verlauf der Sitzung im November und auf seinen Antrag hin wurden erstmals Alternativ­en für den Fall der Fälle erörtert.

So stand etwa die Umsetzung des Baumes an einen anderen Ort zur Diskussion. Wegen der hohen Kosten wurde dieser Vorschlag jedoch rasch verworfen. Die Pläne der Straßenver­kehrsbehör­de sehen nun vor, Querungshi­lfen für Fußgänger in die Neunkirche­r- und Spieser Straße im weiteren Umfeld des Kreisverke­hrs anzulegen.

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FOTO: DIETER STEINMANN Nach langer Diskussion steht fest: die sogenannte Heimatlind­e am Kreisel in Bildstock bleibt am angestammt­en Platz.

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