Saarbruecker Zeitung

Ein Traum wird wahr für Hannah-Lisa Paul

Einst saß Hannah-Lisa Paul in der Jugendjury des Max Ophüls Festivals, nun wird dort ihr Diplomfilm „riten.“gezeigt. Die junge Regisseuri­n aus Saarbrücke­n freut sich riesig.

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

SAARBRÜCKE­N Für Hannah-Lisa Paul ist es ein tolles Gefühl. Denn die junge Regisseuri­n aus Saarbrücke­n wird am Dienstag und Mittwoch ihren Diplomfilm „riten.“auf dem Filmfestiv­al Max Ophüls Preis zeigen können. „Ich freue mich sehr. Es ist ein bisschen wie ein Traum. Denn als ich 2013 bei der Jugendjury des Max Ophüls Festivals mitgemacht habe, habe ich entschiede­n, dass ich selbst Filme machen will.“Und dann fügt sie hinzu, dass sie lange Zeit klassische Musik gespielt hat. „Eigentlich dachte ich immer, ich würde Musikerin werden. Bis ich dann in der Jugendjury saß“, erzählt sie.

Diesen Weg ging Hannah-Lisa Paul ab dem Moment konsequent voran. Nach ihrem Abitur 2014 bewarb sie sich zuerst für Praktika in der Filmbranch­e, die sie über eine Webseite der Filmindust­rie fand. 2015 wurde sie an der Kunsthochs­chule für Medien in Köln angenommen. In ihrem Studium Mediale Künste fokussiert­e sie sich sehr schnell auf die Bereiche Regie und Drehbuch, denn „ich will Geschichte­n erzählen“. Parallel zum Studium hat sie aber auch immer in der Filmindust­rie gearbeitet, hat dort Fuß gefasst. So war sie zweite Regieassis­tentin bei der Serie „Jerks“, war bei dem Spielfilm „Der Pfau“Producerin, begleitete das gesamte Projekt. Und in ihrem Studium drehte sie Werbespots zu sozialen Themen wie Machtmissb­rauch oder weibliche Genitalver­stümmelung.

2021 folgte dann ihre erste Kinderseri­e „Abgetaucht“für den KiKA, im vergangene­n Jahr folgte „GONG! Mein spektRakul­äres Leben“, ebenfalls für den KiKA. Beide Serien sind in der Mediathek abrufbar. „Gerade die Serie „GONG!“hat eine sehr schöne Aussage. Sie ist kindgerech­t, witzig und nicht so didaktisch“, erzählt sie. Die ersten Ideen zu ihrem Abschlussf­ilm hatte Hannah-Lisa Paul schon 2020. Da sollte es noch ein Langfilm werden. Ende 2021 fing sie an, „riten.“, ihren Diplomfilm, der jetzt auf dem Max Ophüls Festival gezeigt wird, zu drehen. Er spielt in der Welt der klassische­n Musik, thematisie­rt Konkurrenz und Neid, aber auch Machtmissb­rauch, der durch Abhängigke­itsverhält­nisse entsteht.

„Es ist eine Auseinande­rsetzung mit meinem früheren Berufswuns­ch, Musikerin zu werden“, berichtet die junge Filmemache­rin weiter. Überrasche­nd sind aber nicht nur das Thema und die Handlung des Films, sondern auch die bekannten Darsteller­innen, die Hannah-Lisa Paul für ihr Projekt gewinnen konnte. Denn Karen Dahmen und Anna Stieblich sind in den Hauptrolle­n zu sehen. Karen Dahmen kennt man aus Serien und aus „Tatort“-Filmen. Anna

Stieblich spielte sich als Mutter in der Serie „Türkisch für Anfänger“in die Herzen der Zuschaueri­nnen und Zuschauer.

Aber wie gelingt es einer jungen Regisseuri­n, so renommiert­e Schauspiel­erinnen für ihren Abschlussf­ilm zu gewinnen? „Wir haben schon vorher zusammen gearbeitet. Wir kannten uns von einem Spot, den ich nach Corona für die Kinos gedreht habe, „Kinoliebe“. Der läuft auch heute noch in verschiede­nen Kinos“, erklärt Hannah-Lisa Paul. Daher fragte sie die Schauspiel­erinnen an, die direkt zusagten, mitzumache­n. Und das sogar, ohne dafür bezahlt zu werden. „Sie mochten das Drehbuch“, erzählt sie. 2023 konnte HannahLisa Paul ihr Studium abschließe­n, der Film erhielt die Note „1 mit Auszeichnu­ng“. Eine weitere Auszeichnu­ng ist, dass der Film nun beim Filmfestiv­al Max Ophüls gezeigt wird. „Das wird sicherlich großartig. Meine ganze Familie kommt, Freunde und Schulfreun­dinnen, aber auch viele vom Team aus Berlin, Köln und Nürnberg.“Und für alle Filmfans wird es spannend, die Arbeiten von Hannah-Lisa Paul weiter zu verfolgen.

„riten.“Kurzfilm von Hannah-Lisa Paul, Teil der Reihe MOP-SAARLORLUX. Termine: 23. Januar, 19 Uhr, Osthafen; 24. Januar, 16 Uhr, CineStar 8. Weitere Infos unter: https://ffmop.de/film_detail/ movie-6566f727bf­7a8

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FOTO: HANNAH-LISA PAUL Eine Szene aus „riten.“Der Diplomfilm von Hannah-Lisa Paul ist beim Filmfestiv­al Max Ophüls Preis in Saarbrücke­n zu sehen.
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FOTO: DANIEL BLAUM Die Filmemache­rin Hannah-Lisa Paul.

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