Abschied und Willkommen
Auch wenn sich unsere Autorin mit dem Jahreswechsel schwertut, will sie 2024 eine faire Chance geben. Erst recht, wenn sie fasziniert den Schneeflocken zuschaut, wie sie im Gestöber tanzen . . .
Sind Sie schon voll und ganz im neuen Jahr angekommen? Haben Sie sich darin eingerichtet, neue Kalender aufgehängt, erste Termine für 2024 eingetragen? Ich brauche immer etwas, bis ich das alte Jahr tatsächlich von Herzen verabschieden kann und mich an das neue gewöhnt habe. Relativ unabhängig davon, ob das vergangene nun ein besonders gutes Jahr war oder sich eher als so lala erwiesen hat. Vielleicht tue ich mich schwer damit Dinge abzuschließen, zu sagen „aus und vorbei, Schluss und weg!“. Noch können wir nicht ahnen, was wohl 2024 alles in petto haben wird.
Wobei ich keine Fatalistin bin, nicht meine, dass eh alles festgeschrieben ist und so oder so über uns kommt. Im Gegenteil, ich rede von den Entscheidungen, die wir zu treffen haben, Möglichkeiten, die wir ergreifen können, neue Wege, die wir voraussichtlich gehen wollen. Das ist aufregend, spannend, macht nachdenklich und kribbelig. Weil es mit Risiken behaftet ist. Wo man etwas beschließen kann, entscheidet man sich vielleicht falsch. Wenn man etwas Neues versucht, entpuppt sich dieses Novum eventuell als Irrweg. Man nimmt das in Kauf, mit Scheuklappen lebt es sich so unfreudig. Apropos, kaum hat das neue Jahr begonnen, schneit es wie verrückt, alles wird weiß zugedeckt, glitzert und glänzt. Auf zugefrorenen Eisflächen in den Bliesauen fahren Leute Schlittschuh und spielen Hockey. Von der Ferne wirken ihre umeinander wirbelnden Figuren und ein paar neugierige Gänse abseits davon fast wie eine Szene aus einem Gemälde von Brueghel. Am besten genießt man solche
Tage, wenn man aufs Auto verzichten darf. Was fasziniert uns am Schnee? Flocken, die so leise fallen, dass man sich wundert. Wie sie im Gestöber tanzen. Wie herrlich das Weiß aussieht, solange es frisch ist. Alles neu macht es, steckt es in ein frostiges Festtagskleid. Neuem sollte man eine Chance geben. Herzlich willkommen also, junges 2024.