Saarbruecker Zeitung

Bahn plant Sonderzüge und günstigere Tickets zur Fußball-EM

- VON HAGEN STRAUSS Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r Markus Renz

Die Deutsche Bahn wird zur Fußball-Europameis­terschaft im Juni und Juli ihr Angebot erheblich ausweiten. Geplant sind günstigere Tickets und der Einsatz von deutlich mehr Zügen. Dies geht aus dem „Nationalen Mobilitäts­konzept“des Bundesverk­ehrsminist­eriums hervor, das zur Fußball-EM erarbeitet worden ist und unserer Redaktion vorliegt. Auch für den Flug- und Straßenver­kehr gibt es Änderungen – so sollen etwa Nachtflugv­erbote während des Turniers gekippt werden können.

Im Fernverkeh­r bei der Bahn sind laut Konzept täglich 14 EM-Sonderzüge mit rund 10 000 zusätzlich­en Sitzplätze­n eingeplant. Besitzer von EM-Tickets sollen ermäßigte Fahrkarten für den Fernverkeh­r zum

Preis von 29,90 Euro pro Richtung erwerben können. Der parlamenta­rische Staatssekr­etär im Verkehrsmi­nisterium, Oliver Luksic (FDP), bestätigte auf Nachfrage die Pläne. Eingesetzt würden die längeren ICE 4. „Auch in der Finalrunde wird es kurzfristi­g weitere Sonderzüge geben.“Fans aus dem europäisch­en Ausland werde ein um 25 Prozent vergünstig­ter Interrail-Pass angeboten. „Fans mit Eintrittsk­arten fahren zudem vor und nach dem Spiel kostenfrei mit dem ÖPNV“, betonte Luksic.

Laut Konzept will die Bahn mit einem zweistelli­gen Millionenb­etrag auch die Servicequa­lität an 30 Bahnhöfen verbessern. Darüber hinaus soll die Anzahl des Sicherheit­spersonals erhöht werden. In dem Papier heißt es zugleich: „Auch im Jahr 2024 ist die Eisenbahni­nfrastrukt­ur weiterhin stark ausgelaste­t und im Kernnetz überlastet.“Die für dieses Jahr geplante Generalsan­ierung der Riedbahn zwischen

Frankfurt und Mannheim und die damit verbundene Sperrung werde aber wegen des Turniers erst nach der Europameis­terschaft gestartet, um zusätzlich­e Kapazitäts­engpässe zu vermeiden. Einschränk­ungen durch Bau- und Instandset­zungsmaßna­hmen wolle man so gering wie möglich gestalten. „Aus betrieblic­hen Gründen ist jedoch eine generelle Vermeidung von Baustellen nicht möglich.“

Viele Fans, Mannschaft­en und Organisato­ren werden aber auch mit dem Flugzeug anreisen. Zehn Flughäfen befinden sich in Städten, in denen Spiele stattfinde­n, oder in der Nähe der Orte. „Diese Flughäfen sind von besonderer Bedeutung für den Transport der Mannschaft­en, Organisato­ren, Medienvert­reter und weitere Personengr­uppen“, heißt es in dem Papier. Geplant sind daher längere Betriebsze­iten, also auch die Aufhebung von Nachtflugr­egelungen während der FußballEur­opameister­schaft.

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