Özdemir eröffnet die „Grüne Woche“
(dpa) Ein wenig dauert es, bis das erste Häppchen kommt. Cem Özdemir und Kai Wegner haben schon ein hellgrünes Band durchschnitten, die Bio-Halle passiert und am niederländischen Stand einen Karton mit einem Mini-Apfelbäumchen zum Einpflanzen bekommen. Da naht ein großes Brett mit Käsewürfeln. Der Bundesagrarminister und der Regierende Bürgermeister starten am Freitag den traditionellen Eröffnungsrundgang bei der Grünen Woche in Berlin. Für Wegner ist es eine Premiere. Özdemir ist wegen des
Unmuts über Subventionskürzungen in der Landwirtschaft diesmal auch als Agrardiplomat unterwegs.
Die Grüne Woche sei auch eine Gelegenheit, dass man entstandene Gräben wieder zuschütte, macht der Minister in der Halle seines Ressorts gleich zum Auftakt klar. Den Rundgang soll der Konflikt nicht trüben. Schließlich geht es bei der Messe auch um eine optimistische und ansprechende Präsentation der ganzen Branche. Wegner und er hätten kurz gesprochen, wer anfangen solle, sagt Özdemir: „Es ist meine Halle, aber seine Stadt.“Bei den Stationen der Probiertour in die Quere kommen die beiden sich dann aber nicht.
In der Holland-Halle kosten Wegner und Özdemir Käse vor einem über ihnen hängenden Spiegel, der eine große Windmühle erkennen lässt. Am Stand Marokkos gibt es Tee und Gebäck, am polnischen Stand dann kleine Häppchen mit Pilzen und Käse.
Politischer wird es in Halle 27. Der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats, Georg Schirmbeck, mahnt an, doch Vertrauen in junge Betriebsinhaber zu haben, und dass es „nicht für jede Sache eine neue Verordnung“brauche. Dann gibt es Gläschen mit braun schimmerndem Birkensaft. Özdemir und Wegner setzen mit Spaten zwei kleine Bäume in eine Kiste mit Erde.
Für diesen Montag hat sich ein nächster Gast zum Premierenrundgang angesagt: Kanzler Olaf Scholz (SPD) kommt zu einer zweistündigen Tour.