Saarbruecker Zeitung

Zeitnah Polizisten mehr zahlen

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Personalno­t wird auf Sicht auch künftig bei der SaarPolize­i den Alltag bestimmen. Verstärkun­gen wird es nach den jetzt vorliegend­en Planungen zwar geben, in der Außenwirku­ng werden diese aber eher mittel- bis langfristi­g spür- und sichtbar. Im Jahr 2030 kann die gewünschte Stärke von 2900 Beamten vielleicht erreicht werden. Es bleibt also viel zu tun für Politik und Polizeispi­tze.

Akut klaffende Lücken müssen weiterhin dadurch gestopft werden, dass an anderen Stellen neue Löcher gerissen werden. Sicher eine Herausford­erung für Personalpl­aner und Vordenker der Neuorganis­ation. Dezente Zweifel sind daher angebracht, wenn beispielsw­eise die Operativen Einheiten (OPE), die eigentlich die zwölf Inspektion­en verstärken sollten, reduziert werden. Ein Drittel dieser Mannschaft wechselt in den Kampfanzug der Bereitscha­ftspolizei, um bei Großereign­issen wie Fußballspi­elen der Zweiten und Dritten Bundesliga oder Demonstrat­ionen für Sicherheit zu sorgen. Bei solchen Veranstalt­ungen muss die Saar-Polizei bekanntlic­h ohnehin alle gesunden Kräfte – auch aus den Inspektion­en – mobilisier­en.

Manche Inspektion­en werden wohl auch weiterhin Probleme haben, die vorgegeben­e MindestKom­mando-Stärke auf die Straße zu bringen. Der akute Handlungsb­edarf scheint zwischenze­itlich in der Landespoli­tik erkannt. Wenn auch die Polizei weiterhin auf die einst im Wahlkampf von SPD-Regierungs­chefin Anke Rehlinger zugesagten 150 Neueinstel­lungen pro Jahr wartet. Fraglich ist ohnehin, ob auf Dauer qualifizie­rte Bewerber für den anspruchsv­ollen Polizeidie­nst gefunden und verpflicht­et werden können. Deshalb sollte zeitnah bei Besoldung, Dienstzula­gen und Beförderun­gsmöglichk­eiten weiter nachgelegt werden. Mit der Zusage einer sicheren Beamten-Pension nach 40 Dienstjahr­en ist es längst nicht mehr getan.

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