Erschlagen, zerstückelt und eingefroren
Ein brutaler Mord erschüttert 2007 Merzig: Spürhunde finden die zerstückelte Leiche einer Frau. Sie gilt seit Monaten als vermisst – doch ein Internetflirt wurde ihr zum Verhängnis.
Es ist der 10. April 2007. An diesen Tag werden sich die Polizeibeamten, die in Merzig-Ballern im Einsatz sind, wohl noch einige Zeit erinnern. In einer Tiefkühltruhe, die in einer Garage eines Wohnhauses steht, machen sie eine schreckliche Entdeckung: Sie finden den abgetrennten Kopf und weitere Körperteile einer Frau. Verpackt in großen, luftdichten Gefäßen. Spürhunde finden weitere Leichenteile im Garten. Sie sind bis zu 60 Zentimeter tief vergraben. Es sind die sterblichen Überreste von Heike G.
Die 41-Jährige aus Hessen gilt zu diesem Zeitpunkt schon einige Monate als vermisst. Seit Mitte 2006 ist sie wie vom Erdboden verschluckt. Die Polizei beschlagnahmt ihren Computer. Darauf finden die Ermittler Chatverläufe und Mails, die ins Saarland führen. Konkreter zu Frank E. nach Merzig-Ballern. Er stand mit Heike G. aus der Nähe von Kassel in Kontakt. Sie sollen sich über ihre sexuellen Vorlieben ausgetauscht haben, beide in der Sadomaso-Szene verankert gewesen sein.
Frank E. ist zu diesem Zeitpunkt verheiratet, wohnt mit seiner Familie, seiner Frau und den beiden Kindern in der Merziger Stadtmitte. Doch im Netz gibt er sich als Single aus und wird auf die verwitwete Heike G. aufmerksam. Sie bietet sich ihm als Sexsklavin an und er sagt ja.
Nur kurze Zeit später besucht Heike G. den gleichaltrigen Mann im Saarland. Frank E. holt die Frau am Saarbrücker Hauptbahnhof ab, bringt sie in sein unbewohntes Haus nach Merzig-Ballern. Dorthin, wo
später ihre sterblichen Überreste gefunden werden. Heike G. gefällt es in Merzig, in dem Haus und mit Frank E. Sie will bleiben, doch Frank E. stört das. Und sein Doppelleben fliegt auf. Die 41-Jährige erfährt von einer Ehefrau, den Kindern und es kommt zum Streit. E. will seine Internetbekanntschaft loswerden.
Auf einem Waldparkplatz zwischen Taben-Rodt (Kreis Saarburg) und Mettlach erschlägt er sie. Davor sollen sie noch einvernehmlich miteinander geschlafen haben. Danach schlägt er zu – mit einem „beilähnlichen Gegenstand“, heißt es später in der Anklage. Er bringt den leblosen Körper von Heike G. in das Wohnhaus in Ballern. Mit einer Kettensäge zerstückelt er sie, legt Kopf, Rumpf und weitere Körperteile verpackt in die Tiefkühltruhe. Den Rest vergräbt er im Garten. Als Frank E. von der Polizei vernommen wird, gesteht er schnell,
Die Richter verurteilten Frank E. wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Er sitzt immer noch hinter Gittern.
Heike G. umgebracht zu haben. Er kommt nach der Vorführung beim Haftrichter umgehend in Untersuchungshaft. Anklage wird erhoben: Mord zur Befriedigung des Ge
schlechtstriebes oder aus niedrigen Beweggründen. Dass der geständige Frank E. die Tat begangen hat, daran hat vor dem Saarbrücker Schwurgericht niemand Zweifel. Der da
mals 41-Jährige wandert lange ins Gefängnis. Das Gericht geht sogar über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus. Diese hatte 15 Jahre wegen Totschlags gefordert.
Die Richter verurteilten ihn wegen Mordes jedoch zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Frank E. sitzt noch hinter Gittern, in der Justizvollzugsanstalt in Saarbrücken.