Saarbruecker Zeitung

Für Haley geht es jetzt schon um alles

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Dass die wegen ihrer knallharte­n Positionen bekannt gewordene Nikki Haley nun die Hoffnungst­rägerin der Trump-Gegner ist, zeigt, wie weit nach rechts die Republikan­er gerückt sind.

Die ehemalige Mitte-RechtsPart­ei, in der einst Geschäftsl­eute und joviale Country-Club-Typen den Ton angaben, hat heute mehr mit der AfD als den Unionspart­eien gemein. Mit einem Sieg Trumps bei den Vorwahlen stünde die Gleichscha­ltung der Republikan­er mit seiner „Make-AmericaGre­at-Again“-Bewegung vor dem Abschluss.

Haley wird von Nicht-Republikan­ern als politische­r Feuerwall gegen den Anstifter des Aufruhrs vom 6. Januar 2021 gesehen, der bei der Rückkehr an die Macht eine Zeit der Rache verspricht.

Die mit der Tea-Party-Bewegung groß gewordene Kandidatin vertritt zwar auch eine stramm konservati­ve Agenda, aber sie hat weder Sympathien für Diktatoren noch stellt sie die Nato infrage.

Für die traditione­llen Republikan­er ist New Hampshire wohl bereits die letzte Chance, zu verhindern, dass die Partei einen vor vier Strafgeric­hten in 91 Punkten angeklagte­n Aufrührer auf den Schild hebt. Ob sie es schaffen, hängt davon ab, wie viele Unabhängig­e sich bei den Vorwahlen am Dienstag beteiligen werden. Das dürfte über Sieg oder Niederlage entscheide­n.

Ohne den Rückenwind eines Überraschu­ngserfolgs in New Hampshire wird die ehemalige Gouverneur­in von South Carolina keine Chance in ihrer Heimat haben. Die Republikan­er der Südstaaten haben Haleys konservati­ve Politik zwar gut gefunden, aber lieben Trump. Deshalb geht es für Haley in New Hampshire nicht nur um einen Achtungser­folg, sondern um alles.

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