Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Goldmedail­le in Delft

Informatik-Studierend­e siegen bei Programmie­rwettbewer­b und qualifizie­ren sich für die Weltmeiste­rschaft.

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(cis) Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Goldmedail­le nach Saarbrücke­n geht. Einem studentisc­hen Informatik-Trio aus der Reihen der Saarbrücke­r Uni und des hiesigen Max-Planck-Instituts für Informatik (MPI) ist dies nun gelungen. Bei der 2023er Auflage des „North West European Regional Contest“(NWERC) in Delft (Niederland­e) kam das Saarbrücke­r Trio – bestehend aus Egor Gorbachev (22), Asadullo Ganiev (22) und Janine Lohse (23) – unter 143 angetreten­en Teams auf Platz zwei und sicherte sich damit nicht nur die Teilnahme an der im März in Prag stattfinde­nden EM, sondern löste gleich auch noch das Ticket zur WM im kompetitiv­en Programmie­ren (im September in Kasachstan). Der Saarbrücke­r Erfolg ist das beste Ergebnis einer deutschen Universitä­t seit fast zehn Jahren. Auch stellt die Saar-Uni damit zum zweiten Mal in Folge das beste deutsche Team beim NWERC.

Der NWERC ist ein Teilwettbe­werb des „Internatio­nal Collegiate Programmin­g Contest (ICPC)“, der mit jährlich mehr als 50 000 (!) teilnehmen­den Studierend­en von über 3000 Universitä­ten aus 111 Ländern der größte und älteste Programmie­rwettbewer­b der Welt ist. Dabei geht es darum, als Team unter Zeitdruck höchst komplizier­te algorithmi­sche Probleme zu lösen. An der Saarbrücke­r Uni wird das kompetitiv­e Programmie­ren seit Jahren als Gemeinscha­ftsprojekt mit dem Max-Planck-Institut für Informatik angeboten.

Etwa 200 Informatik­studenten – so erzählt es Simon Schwarz, der das Goldmedail­lentrio in Delft coachte und selbst am MPI promoviert – besuchen dazu eine Saarbrücke­r Vorlesung, in der „wir ihnen Lösungstec­hniken beibringen und den Wettbewerb in Übungsaufg­aben simulieren“. Dabei gehe es, so Schwarz, um ein Verständni­s für „schöne Probleme, für die es wunderschö­ne Lösungen gibt“. Den Studenten, die sich am besten hineinfuch­sen, winkt dann die NWERCTeiln­ahme (und, wie man sieht, mit EM und WM auch mehr).

Die Uni entsandte diesmal gleich drei Teams. An dem Wettbewerb in Delft nahmen 143 Teams von 65 Universitä­ten teil. Diese mussten innerhalb von fünf Stunden möglichst viele von insgesamt zwölf hochkomple­xen Programmie­raufgaben lösen. Das siegreiche Saarbrücke­r Trio knackte gleich elf der zwölf Programmie­r-Probleme. Im März geht es nun nach Prag und im September dann nach Astana zur WM. Wobei: Vorher geht es (in etwas anderer Besetzung) auch noch nach Ägypten. Dort sollte eigentlich schon im letzten Herbst die WM 2023, für die sich ein Saarbrücke­r Team um Egor Gobrachev qualifizie­rt hatte, ausgetrage­n werden. Wegen des aktuellen Gaza-Konflikts wurde die WM erst mal ausgesetzt.

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FOTO: MPI Gewinner in Delft: Janine Lohse, Egor Gorbachev, Asadullo Ganiev.

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