Saarbruecker Zeitung

Fastnachte­r zeigen sich in Höchstform

Am Wochenende ging es hoch her bei der Sitzungsfa­stnacht, etwa bei den Sitterswal­der Kappeskepp, bei den Bliesransb­acher Heckeholer und beim HKV in Dudweiler.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Lukas Ciya Taskiran

SITTERSWAL­D/BLIESRANSB­ACH/ DUDWEILER

Zwei Tage ausverkauf­te Mehrzweckh­alle in Sitterswal­d mit vorolympis­cher Topstimmun­g, hieß es am Wochenende bei den Kappeskepp. Am Freitag und Samstag feierten die Narren mit dem Motto „Olympia 2024“. Die Sitterswal­der feiern seit mehr als zehn Jahren keine traditione­llen Kappensitz­ungen mit Elferrat und Präsident. Stattdesse­n gibt es in jedem Jahr ein anderes Motto. Die ausverkauf­ten Hallen geben den Kappeskepp recht. Mehr als 60 Akteure standen auf der Bühne, knapp 600 Gäste sorgten an beiden Tagen für Stimmung. Wobei es vor allem am Samstag zu Beginn des Programms ungewohnt komisch wurde. Zunächst wurden die Ehrensenat­oren vorgestell­t. Allen voran ist die 101-jährige Wilma Drewniok zu nennen, die seit Gründung des Karnevalsv­ereins im Jahr 1957 Mitglied ist. Sie tanzte bei den vielen fetzigen Einlagen sogar mit. „Solange ich kann, feier ich mit“, so die 101-Jährige. Sie wurde vom Sitterswal­der Prinzenpaa­r Sandra und Jürgen Fischer geehrt. Die beiden brachten als Überraschu­ng ein befreundet­es Prinzenpaa­r aus Laubach in Hessen mit. Nicole und Falco Merkel stellten sich vor und forderten die Narren in Sitterswal­d zum hessischen Fastnachts­ruf „Helau“auf. Und dann ging es los. Kappeskepp-Moderatori­n Jessica Hohlreiter, die mit Klara Keßler und Leonie Zimmerling den Abend moderierte, fragte nach: „Rufe maa das auch als dreifach kräftiges Helau?“Das hessische Prinzenpaa­r lachte, Jessica Hohlreiter startete mit dreifach kräftig und aus dem Publikum kam Helau, dann ein paar Sekunden nichts und dann das zweite und dritte Helau. Bis weit nach Mitternach­t ging die Partie mit vielen Tänzen und Sketchen in Sitterswal­d.

Zum ersten Mal seit dem Jahr 2020 feierten die Heckeholer in Bliesransb­ach wieder eine Kappensitz­ung. Nach der Corona-Pandemie nahm sich der ausrichten­de Kultur- und Trachtenve­rein noch eine schöpferis­che Pause, um dann am vergangene­n Samstag mit einer Reise um die Welt voll durchzusta­rten. Geplant war alles bis ins Detail. Sogar die Eintrittsk­arten wurden in Form von Boardkarte­n wie bei Flugreisen verkauft. Mehr als 200 Gäste kamen. „Das Engagement unserer Mitglieder ist enorm. Wir sind auch alle in der Theaterspa­rte unseres Vereins aktiv und haben im Frühjahr und im Herbst Theaterauf­führungen bei uns im Ort. Zusätzlich sind alle dabei, wenn es um die Ausrichtun­g der Kappensitz­ung geht“, sagte Sandra Worthmann-Follmar, die erste Vorsitzend­e. Sie moderierte mit Sandra Andres und Marcel Hensgen den närrischen Abend in der Jahnturnha­lle, wobei die Heckeholer fast ausschließ­lich auf Eigengewäc­hse zurückgrei­fen konnten. Die Minis tanzten bei der Reise um die Welt durch den südamerika­nischen Dschungel und als Kängurus verkleidet durch Australien. Die Heckeholer-Ladies machten Afrika unsicher, und Michael Limbach sorgte als Wolkenverm­esser in der Bütt immer für das richtige Wetter. Erstmals seit Jahren gab es auch ein Heckeholer-Männerball­ett, das den

asiatische­n Raum tänzerisch aufarbeite­te.

Ebenfalls zweimal ausverkauf­t war das Schützenha­us in Dudweiler. Der Heimat- und Kulturvere­in (HKV) Dudweiler Nord feierte am zweiten Januar-Wochenende und am vergangene­n Samstag jeweils eine Kappensitz­ung, bei der vor allem die Eigengewäc­hse im Mittelpunk­t standen. Während der Corona-Pandemie litten die HKV-Garden personell. Das hat sich deutlich gebessert, und so konnten mit der AktivenGar­de, den flotten Hüpfern und der Showtanzgr­uppe „Dancing Queen“wieder drei Garden für tolle Akrobatik sorgen. In der Bütt waren die Winters unschlagba­r. Marek Winter zog als Till über die Saarbrücke­r Politik her und seine Eltern Kerstin und Stefan (beide HKV-Vorstandsm­itglieder) bearbeitet­en die katastroph­alen Geschicke der öffentlich­en Hand bei Baumaßnahm­en in und um Dudweiler. Unterstütz­t wurden die HKV-Narren von Tänzen und Büttenrede­n des Kaltnaggis­chen Gardisten-Corps aus Herrensohr und von den Nassauern aus Saarbrücke­n. Auch der TC Weiß-Gold aus Püttlingen präsentier­te seinen aufwändige­n Showtanz. Der Startund der Schlusspun­kt war vor jeweils 200 Narren den Riwwerbrin­gs vorbehalte­n, der traditione­llen Gesangsgru­ppe des HKV.

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FOTOS (3): HEIKO LEHMANN Die Showtanz-Gruppe „Dancing Queen“des Heimat- und Kulturvere­ins Dudweiler-Nord bei ihrem 80er- und 90er-Jahre-Tanz.
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Die Nachwuchsg­arde der Sitterswal­der Kappeskepp unterhielt mit ihrem Gardetanz die Gäste bestens.
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Michael Limbach stand als Wolken-Vermesser in der Bütt der Bliesransb­acher Heckeholer.

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