Schimmelfleck „leuchtet in allen Farben“
Im Theodor-Heuss- Gymnasium in Sulzbach sorgt ein imposanter Schimmelfleck für Aufsehen. Der Schulleiter ist besorgt – und wirft dem Regionalverband Untätigkeit vor. Der Regionalverband kündigt an, das Problem werde bald behoben.
Grünlich, hartnäckig und anderthalb bis zwei Meter groß: In der Sporthalle des Theodor-HeussGymnasiums in Sulzbach hat sich Schimmel breitgemacht. Das berichtet ein Vereinsmitglied der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal, das namentlich nicht genannt werden möchte.
„Der Fleck befindet sich an der Turnhallenwand, aber auch im Geräteraum haben sich auf verschiedenen Geräten Ablagerungen gebildet.“, schildert der Mann die
Situation in der Sporthalle. Abseits des Schulunterrichtes wird die Halle täglich von Sportvereinen genutzt, unter anderem von der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal. Turner hätten gesundheitliche Bedenken in direkter Nähe des Flecks geäußert. „Wir schauen mittlerweile beim Turnen, dass wir unsere Übungen in der anderen Hälfte der Halle machen“, erzählt das Vereinsmitglied. Man versuche, den größtmöglichen Abstand einzuhalten.
Dabei ist das Problem am Theodor-Heuss-Gymnasium nicht neu. „Dieser Fleck ist uns seit Jahren bekannt“, sagt Schulleiter Klaus Damde auf SZ-Nachfrage. Hinter der befallenen Wand liege ein Abflussrohr zur Dachentwässerung.
Diese wurde zwar vor zwölf Jahren saniert, sei aber nur kurze Zeit später undicht geworden. Während sich anfänglich nur Salzausblühungen an der Wand zeigten, habe sich mittlerweile Schimmel gebildet. „Jetzt ist es schon so, dass es in allen Farben leuchtet“, klagt Damde. Eine brisante Situation, die nicht nur auf mangelnde Pflege, sondern auch auf die bisher ausbleibenden Maßnahmen seitens des Regionalverbandes zurückzuführen sei. Denn für die Instandhaltung des Gebäudes ist nicht die Schule selbst, sondern der Bauträger zuständig.
„Der Regionalverband ist seit Jahren über die Problematik informiert, getan hat sich bislang nichts – und nach meinem Kenntnisstand sind bislang keine Maßnahmen in Planung“, moniert der Schulleiter. Selbst Hinweise von Vereinen und regelmäßiges Nachfragen seitens der Schule konnte bisher nichts an den Umständen ändern.
Wie steht es um die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler? Klaus Damde teilt mit, dass eine endgültige Gesundheitsbeurteilung der Berufsgenossenschaft Arbeitsmedizinischer und Sicherheitstechnischer Dienst (BAD) obliegt. Dieser führe regelmäßige Inspektionen im Schulgebäude durch. „Die Behebung der Beschädigung wurde bereits angemahnt, eine mögliche Gefährdung ist jedoch nicht abschließend geklärt“, gibt Damde zu bedenken.
Die Diskussion über das Problem ist keineswegs neu und wird laut Informationen des Schulleiters in den schuleigenen Gremien regelmäßig mit den Schüler- und Elternvertretern thematisiert. Derzeit werde der Sportunterricht weiterhin in der betroffenen Halle abgehalten. Doch Damde warnt: „Es wird mit dem zuständigen Ministerium für Bildung und Kultur zu prüfen sein, inwiefern bei fehlenden Ersatzmöglichkeiten der Sportunterricht unter gegebenen Bedingungen und bei entsprechender Beurteilung durch die BAD ausfallen muss.“
Wie äußert sich der Bauträger auf die Vorwürfe? Lars Weber, Presse
„Dieser Fleck ist uns seit Jahren bekannt.“Klaus Damde Leiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Sulzbach
sprecher des Regionalverbandes, sagt auf SZ-Nachfrage: „Es gab vor etwa fünf Jahren schon mal einen Schimmelfleck dort, der damals schon beseitigt wurde. Jetzt handelt es sich um ein neues Problem, das nicht im direkten Zusammenhang mit dem Schimmelfleck damals steht.“Seinen Aussagen zufolge sind die Flachdächer vor drei Jahren sa
niert worden. Man habe zum damaligen Zeitpunkt auch alle Entwässerungsleitungen untersucht und an den erforderlichen Stellen saniert. Den Grund für die Schimmelbildung sieht der Regionalverband in „Problemen an den Übergängen von alten zu neuen Leitungen. Das ist leider eine nicht ganz seltene Problematik bei Bestandssanierungen
und dürfte auch Auslöser für das aktuelle Problem sein.“
Der Schaden sei bereits lokalisiert und untersucht, „die für die Schadensbeseitigung nötigen Mittel werden vom Regionalverband bereitgestellt“, heißt es von Weber weiter. Das Problem soll behoben werden, „sobald es die Wetterlage zulässt“.