Achterbahnfahrt zum Rückrundenstart
Fußball-Zweitligist SV Elversberg erlebt beim 2: 2 im ersten Pflichtspiel des Jahres gegen Hannover 96 ein Auf und Ab.
Siebter 0:1-Rückstand in Folge – nach großem Kampf und starkem Spiel das Ergebnis zu einer 2:1-Führung gedreht und am Ende zum fünften Mal in dieser Saison eine Führung verspielt. Die SV Elversberg hat am Samstag beim 2:2 gegen Hannover 96 im ersten Rückrundenspiel der 2. Bundesliga die Hinrunde in 90 Minuten zusammengefasst. „Ich sage, ein 2:2 gegen Hannover ist für uns ein gutes Ergebnis. Nach 45 Minuten können wir froh sein, dass wir nur 0:1 zurückliegen. Nach 90 Minuten ist der Punktgewinn absolut verdient, und wir hätten am Ende sogar gewinnen können“, sagte SVE-Trainer Horst Steffen.
Das Hinspiel in Hannover endete ebenfalls mit 2:2, doch da war die SVE noch mit der Drittliga-MeisterEuphorie unterwegs und führte mit gnadenlosem Offensivspiel 2:0. Am Samstag war die Situation vor 8150 Zuschauern an der Kaiserlinde komplett anders. Die SVE spielte mit dem in der Vorbereitung drei Wochen einstudierten Defensiv-System mit Fünfer-Abwehrkette und zwei defensiven Mittelfeldspielern davor. Das hatte zur Folge, dass bis auf eine Großchance von Paul Wanner (34.) in der Elversberger Offensive zunächst einmal tote Hose war. Wanner traf zwölf Meter vor dem Tor den Ball nicht.
Defensiv waren die Saarländer ein ums andere Mal überfordert. Nach einem Eckball von Derrick Köhn köpfte Nicolò Tresoldi (19) in der achten Minute das 1:0. In der elften Minute scheiterte Andreas Voglsammer aus vier Metern an SVE-Schlussmann Nicolas Kristof. In der 40. Minute schoss Marcel Halstenberg den Ball freistehend am SVE-Tor vorbei, zwei Minuten später fand Sebastian Ernst in Kristof seinen Meister, der
mit dem Fuß auf der Linie rettete.
„Wenn Hannover zur Pause 4:0 führt, können wir uns nicht beschweren. Danach haben wir so gespielt, wie wir eigentlich von Beginn an spielen wollten“, resümierte Elversbergs Semih Sahin, der nach überstandenem Innenbandanriss im Knie von Beginn an für Thore Jacobsen spielte. In der Offensive blieb Jannik Rochelt blass, und Steffen wollte ihn schon früh in der zweiten Halbzeit auswechseln.
Doch dann köpfte er einen 40-Meter-Flugball von Robin Fellhauer ganz stark im Gäste-Strafraum in den Lauf von Luca Schnellbacher. Der täuschte einen Schuss an, legte zurück zu
Rochelt, und der schob zum 1:1 ein (56.). Vier Minuten später brachte der 25-Jährige den Ball per Freistoß vor das Hannover-Tor, Fellhauer verlängerte mit dem Kopf, und Innenverteidiger Frederik Jäkel erzielte am zweiten Pfosten mit seinem ersten Saisontor das 2:1 für die Saarländer. In nur vier Minuten stellte die SVE
den Spielverlauf auf den Kopf. „Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, und das Anlaufen klappte auch nicht. In der zweiten Halbzeit waren wir plötzlich da und alles hat geklappt“, sagte Jäkel. Die SVE wurde immer besser, doch dann machten die Hannoveraner ihr Tor aus dem Nichts. Tresoldi traf in der 69. Minute aus spitzem Winkel ins kurze Torwart-Eck zum 2:2. Der einzige Fehler vom bärenstarken Kristof.
„Ja, so kann man das zusammenfassen, und das nervt mich“, so die Nummer eins der SVE. Tresoldi hatte in der 81. Minute noch den Siegtreffer für die Gäste auf dem Fuß, schoss aber aus zwölf Metern drüber. Der für
Schnellbacher eingewechselte Wahid Faghir stand in der 90. Minute frei vor dem Tor, doch Torhüter Ron-Robert Zieler kam im letzten Moment mit den Fingerspitzen an den Ball.
„Wir müssen uns heute die Kritik gefallen lassen, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben“, sagte Zieler. Auch 96-Trainer Stefan Leitl nervte die schwache Chancenverwertung und wirkte nach dem Spiel trotz des Punktgewinns enttäuscht. Am kommenden Samstag (13 Uhr) ist die SVE zu Gast beim FC Hansa Rostock. Das Hinspiel verlor die SVE nach einer 1:0-Führung mit zwei Gegentoren in einer 14-minütigen Nachspielzeit.
„Wenn Hannover zur Pause 4:0 führt, können wir uns nicht beschweren.“SVE-Mittelfeldspieler Semih Sahin über die schwache erste Halbzeit