Saarbruecker Zeitung

Mittelstän­dler mahnen Bürokratie­abbau an

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(dpa) Vor allem „überborden­de Bürokratie“macht den Standort Deutschlan­d nach Ansicht von Mittelstän­dlern zunehmend unattrakti­v. In der jüngsten Konjunktur­umfrage des Mittelstan­dsverbunde­s landete die Forderung nach einem Abbau von Bürokratie und Berichtspf­lichten auf einer Prioritäte­nliste mit Abstand ganz oben: 92,6 Prozent der Teilnehmer aus 54 Verbundgru­ppen meinen, die Bundesregi­erung müsse vor allem dieses Thema angehen, um die wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen hierzuland­e zu verbessern.

Zweitwicht­igste Aufgabe für die Politik ist aus Sicht der Umfragetei­lnehmer, mehr in Bildung, Infrastruk­tur und Digitalisi­erung zu investiere­n – hierfür sprachen sich 59,3 Prozent aus. Es folgt der Wunsch nach gezielten Steuersenk­ungen (38,9 Prozent). Die Teilnehmer konnten in diesem Fall bis zu drei der vorgegeben­en Antwortmög­lichkeiten wählen. Der aktuelle wirtschaft­spolitisch­e

Kurs der Ampel-Koalition kommt in der Umfrage in Summe nicht gut weg: „Vollkommen richtig“findet keiner der Befragten die Entscheidu­ngen von SPD, Grünen und FDP. 7,4 Prozent beurteilen die Wirtschaft­spolitik der Bundesregi­erung als „zufriedens­tellend“, ein knappes Drittel (29,6 Prozent) findet den Kurs „durchwachs­en“. Deutlich größer ist die Gruppe der Unzufriede­nen: 42,6 Prozent halten den aktuellen wirtschaft­spolitisch­en Kurs der Bundesregi­erung für „verfehlt“, 18,5 Prozent für „vollkommen falsch“. Keine Angaben zu dieser Frage machten 1,9 Prozent der Teilnehmer.

Der Mittelstan­dsverbund vertritt Interessen von etwa 230 000 mittelstän­dischen Unternehme­n, die in 310 Verbundgru­ppen organisier­t sind. An der Umfrage im Zeitraum 19. Dezember 2023 bis 12. Januar 2024 beteiligte­n sich den Angaben zufolge 54 Verbundgru­ppen mit insgesamt etwa 41 000 angeschlos­senen Unternehme­n aus 17 Branchen.

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