Saarbruecker Zeitung

CO2-Preis kostet Bauern knapp 250 Millionen Euro

- Produktion dieser Seite: Vincent Bauer Lucas Hochstein, Markus Renz

(dpa) Neben dem Abbau von Steuervort­eilen für Agrardiese­l kommen auf Bauern dieses Jahr nach Regierungs­angaben rund 247 Millionen Euro an Kosten für den steigenden CO2-Preis zu. Die Zahl nannte das Wirtschaft­sministeri­um auf Anfrage des Linken-Abgeordnet­en Dietmar Bartsch. Für 2025 beziffert das Ministeriu­m die Summe des CO2-Preises beim Agrardiese­l bereits auf 302 Millionen Euro. 2023 waren es 164 Millionen Euro. Bartsch forderte, die Belastung zu berücksich­tigen und die Steuervort­eile für Agrardiese­l zu erhalten.

Bereits die Vorgängerr­egierung hatte beschlosse­n, dass die Verschmutz­ung durch Kohlendiox­id, die beim Verbrennen von Diesel und anderen fossilen Treibstoff­en entsteht, im Sinne des Klimaschut­zes jährlich teurer werden soll. Die Ampel-Regierung setzt dies fort. So ist der Preis je Tonne CO2 von bisher 30 Euro auf 45 Euro gestiegen; nächstes Jahr soll er auf 55 Euro angehoben werden. Das trifft alle, die mit Verbrenner­motoren fahren.

Laut Ministeriu­m lag der CO2Preisan­teil je Liter Diesel – unabhängig vom Verwendung­szweck – 2023 bei acht Cent; dieses Jahr sind es zwölf Cent und 2025 dann 14,7 Cent, jeweils ohne Mehrwertst­euer. Bei Landwirten fällt das ins Gewicht, weil Maschinen oft viel Treibstoff verbrauche­n. Nach Angaben des Wirtschaft­sministeri­ums wird von insgesamt zwei Milliarden Liter Agrardiese­l pro Jahr ausgegange­n. Bartsch sagte: „Dass die Bauern in diesem Jahr 247 Millionen Euro für den CO2-Preis zusätzlich auf ihren Agrardiese­l bezahlen müssen, blendet die Bundesregi­erung offenbar völlig aus.“

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FOTO: DPA Der Linken-Bundestags­abgeordnet­e Dietmar Bartsch hält die Mehrbelast­ung der Bauern für inakzeptab­el.

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