Saarbruecker Zeitung

„Trümmertru­ppe“: Kreischef für Absetzung der AfD-Spitze

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(kir) Der AfD-Landesvors­tand gerät nach der Absetzung des Saarbrücke­r Kreisvorst­andes und der Wahl einer neuen Führung innerparte­ilich unter Druck. Der Vorsitzend­e des mitglieder­starken Kreisverba­ndes Saarpfalz, Markus Loew, erklärte in einem Schreiben, das innerparte­ilich als „Kriegserkl­ärung“verstanden wird:

„Ich kann nur inständig hoffen, dass übergeordn­ete Gremien diese Trümmertru­ppe, die Mitglieder­aufnahmen in unserem Kreisverba­nd aus rein egoistisch­en Gründen systematis­ch behindert, endlich des Amtes enthebt und im Saarland aufräumt.“

Werner Schwaben und Boris Gamanov, die sich im Saarbrücke­r Stadtrat von der AfD-Fraktion abgespalte­n und die Fraktion „Freie Saarbrücke­r“gegründet hatten (wo sie sich als ihre eigenen Mitarbeite­r angestellt haben), waren am Sonntag an die Spitze des Saarbrücke­r Kreisvorst­andes gewählt worden – sie sind Verbündete von Landeschef Carsten Becker, anders als der abgesetzte Vorsitzend­e Rudolf Müller.

Das Vorgehen des Landesvors­tandes in der Saarbrücke­r AfD bezeichnet­e Loew als „schlechten Scherz“und „Farce“. „Dieser Landesvors­tand um den völlig fehlplatzi­erten Vorsitzend­en Carsten Becker ist meiner Meinung nach der mit Abstand unfähigste und selbst gefälligst­e Haufen, den wir im Saarland als Landesvors­tand jemals hatten“, erklärte Loew. Die Gräben seien tiefer als jemals zuvor.

Dass ausgerechn­et Schwaben und Gamanov nun den Kreisverba­nd Saarbrücke­n-Stadt führen, bezeichnet­e Loew als „in höchstem Maße parteischä­digend“. Loew, der die AfD-Fraktionen in Stadtrat und Kreistag führt und in der Stadt Homburg als Oberbürger­meister-Kandidat der AfD antreten will, sprach von einer „offensicht­lich gewollten Gleichscha­ltung der Gremien in der AfD Saar“.

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FOTO: LOEW Markus Loew, Vorsitzend­er des AfD-Kreisverba­ndes Saarpfalz, hat das Vorgehen des Landesvors­tandes kritisiert.

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