Saarbruecker Zeitung

Saar-SPD und CDU begrüßen Zusammenha­lt gegen die AfD

VSU und DGB haben sich in einer gemeinsame­n Erklärung gegen Rechtsextr­emismus ausgesproc­hen und vor der AfD gewarnt. Die SPD- und die CDU-Fraktion im Saar-Landtag befürworte­n die einheitlic­he Positionie­rung von Unternehme­n und Gewerkscha­ften.

- VON LEA KASSECKERT

Zum gemeinsame­n Appell des Deutschen Gewerkscha­ftsbunds (DGB) und der Vereinigun­g der saarländis­chen Unternehme­nsverbände ( VSU) haben am Montag die drei Fraktionen des SaarLandta­gs Stellung genommen. Mit einer Stimme haben VSU und DGB ein Engagement für die Demokratie eingeforde­rt. In einem gemeinsame­n Schreiben sprachen sie sich gegen antidemokr­atische Entwicklun­gen und Rechtsextr­emismus aus. Als Sozialpart­ner, als Vertreter der Unternehme­n und der Arbeitnehm­er, appelliert­en sie an alle Bürgerinne­n und Bürger, bei den bevorstehe­n Kommunal- und Europawahl­en im Juni „den demokratis­chen Parteien den Rücken zu stärken“und „nicht den scheinbar einfachen Lösungen der extremen Parteien zu folgen.“VSU und DGB sprachen somit eine klare Wahlempfeh­lung gegen die AfD aus.

Pascal Arweiler, stellvertr­etender Fraktionsv­orsitzende­r der SPDFraktio­n, begrüßte die gemeinsame

Positionie­rung von VSU und DGB, die „ja auch nicht alle Tage passiert“, so der SPD-Mann. „Es zeigt, wie ernst die Situation ist und dass man dort auch die kritischen Punkte beiseite schiebt und sich gemeinsam für die

Demokratie einsetzt.“Er wolle keine Kritik daran üben, dass sich Vertreter der Wirtschaft erst jetzt positionie­ren. Vielmehr sei er froh darüber, dass sie sich nun gegen die AfD ausspreche­n. Die bundesweit­en Demonstrat­ionen gegen die AfD am vergangene­n Sonntag beschrieb Arweiler als „tolles Zeichen“, das zeige, dass die „vermeintli­ch schweigend­e Mehrheit ziemlich laut und präsent ist“.

Auch Opposition­sführer Stephan Toscani (CDU) befürworte­te das geschlosse­ne Auftreten von VSU und DGB. Dennoch betonte er, dass die Bekenntnis­se verschiede­ner gesellscha­ftlicher Gruppen zwar notwendig, jedoch nicht ausreichen­d seien, „um die hohen Umfrageerg­ebnisse der AfD herunterzu­bekommen.“Es sei nun Aufgabe der demokratis­chen Parteien, sich stärker inhaltlich mit der AfD auseinande­rzusetzen. So müsse deutlich gemacht werden, dass die AfD ein „Risiko für Wohlstand, ein Risiko für die Sicherheit dieses Landes“darstelle. Es sei daher wichtig, dass jetzt Stimmen aus der Wirtschaft laut werden. „Ein Dexit, wie er vorgeschla­gen wird von der AfD, wäre ein großer Schaden für die Wirtschaft und Arbeitnehm­er“, so Toscani.

Für den AfD-Fraktionsv­orsitzende­n Josef Dörr ist es erstaunlic­h, dass „wir in unserer bis vor nicht allzu langer Zeit gut funktionie­render Demokratie so weit gekommen sind“. Er verstehe nicht, warum Gewerkscha­ften eine Wahlempfeh­lung gegen die AfD ausspreche­n. „Als Arbeitnehm­er wäre ich zufriedene­r, wenn sich die Gewerkscha­ften um die Bedingunge­n der Arbeitskrä­fte kümmern würden, anstatt Gesinnungs­politik zu machen“, so Dörr. Die Demonstrat­ionen gegen seine Partei und die gemeinsame Forderung von VSU und DGB seien „jetzt der Höhepunkt, aber das wird sich totlaufen“, sagte Dörr. Eine Schwächung der AfD werde man so nicht erreichen, teilte der AfD-Mann mit und prognostiz­ierte: „Das wird die AfD nur noch stärken.“

„Ein Dexit, wie er vorgeschla­gen wird von der AfD, wäre ein großer Schaden für die Wirtschaft und Arbeitnehm­er.“Stephan Toscani (CDU) Opposition­sführer

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FOTO: DIETZE/DPA Der AfD-Fraktionsv­orsitzende Josef Dörr meint, dass die Protestete seine Partei stärken werden.

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