FCS zum Training und zum Spiel nach Ostwestfalen
Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken startet an diesem Dienstag beim Tabellensiebten SC Verl ins neue Jahr. Fans fordern Ausbau des Ludwigsparks.
(cor) „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, sagt man im Volksmund. Und irgendwie hoffte man darauf auch beim 1. FC Saarbrücken, als der Mannschaftsbus des Fußball-Drittligisten sich am Montag um 8.30 Uhr auf den Weg nach Ostwestfalen machte. Nach der witterungsbedingten Absage des Spiels bei Viktoria Köln vergangenen Samstag (der Nachholtermin steht noch nicht fest) wollen die Saarländer beim SC Verl mit einem Sieg an diesem Dienstag um 19 Uhr wieder in den Spielbetrieb einsteigen.
Doch Vorsicht: Verl knöpfte beim 1:1 am Samstag Tabellenführer Jahn Regensburg einen Punkt ab und steht mit zwei Zählern mehr als der
FCS auf Rang sieben. „Ihnen wurde sogar ein reguläres Tor nicht anerkannt. Wir wissen also, was für eine Aufgabe auf uns zukommt“, sagt FCS-Trainer Rüdiger Ziehl.
Genau deswegen auch der frühe Aufbruch. Denn trotz des Wetterumschwungs sind die Böden der Plätze im Saarland noch gefroren, in Nordrhein-Westfalen dagegen ist es schon ein paar Tage wärmer. „Wir haben in der Nähe des Mannschaftshotels einen Trainingsplatz gefunden“, erklärt Ziehl: „Da können wir uns vernünftig vorbereiten.“Das Training in der Soccerhalle, wie es in den letzten Tagen ablief, ist eben kein wirklicher Ersatz.
Beim FCS fehlen die Langzeitverletzten Patrick Schmidt, Sebastian Jacob und Richard Neudecker. Kai Brünker, der im Trainingslager in Spanien wegen einer starken Erkältung kaum trainieren konnte, ist mit an Bord. Calogero Rizzuto fehlt gelbgesperrt. Die Kritik, dass der FCS bislang nicht auf dem Transfermarkt tätig geworden ist und damit auf einen möglichen Ausfall des Torjägers nicht reagieren könnte, atmet Ziehl gelassen weg. Mit Simon Stehle habe man schließlich einen Spieler, der die Position einnehmen könne. „Er hat ein gutes Stellungsspiel und Sprungkraft, er kann Bälle festmachen“, sagt Ziehl: „Das hat er gegen Bayern München im DFB-Pokal doch bewiesen.“
Dieser Wettbewerb sorgt im Umfeld des FCS erneut für Unruhe. Das Viertelfinalspiel gegen Borussia Mönchengladbach war zwar binnen Stunden ausverkauft, doch sind viele langjährige Mitglieder und Dauerkarteninhaber leer ausgegangen. „Unser FC braucht endlich professionell besetzte Positionen in diesen diversen Abteilungen. Zwei Erstligisten rauswerfen ist geil, aber was hier intern für eine Scheiße fabriziert wird, ist kaum in Worte zu fassen“, ärgert sich beispielsweise Chris Sehn – eine von vielen kritischen Stimmen in den sozialen Netzwerken: „Reservix, Jubiläumstrikot, Ticketvergabe, Organisation um und im Stadion – das sind größere Baustellen als die Kuhweiden.“
Vor dem Hintergrund der Ticketknappheit haben sich nun Fans mit einer Petition an Oberbürgermeister Uwe Conradt gewendet. Darin fordern sie den Ausbau des Stadions auf mindestens 20 000 Plätze. Dies könne durch den Ausbau der nicht genutzten Unterränge der alten Victors-Tribüne (im Volksmund „Kuhweiden“) erreicht werden. „Wir befürchten, dass das Stadion bei einem Aufstieg nicht den Vorgaben des DFB entspricht und der 1. FC Saarbrücken keine Lizenz erhält“, schreiben die Initiatoren Andreas Marschler und Rainer Buch. Um den Traum vom Aufstieg am Leben zu halten, sollte in Verl ein Sieg her.