Saarbruecker Zeitung

St. Brown ist nur noch einen Sieg vom Super Bowl entfernt

Der Deutsch-Amerikaner und die Detroit Lions stehen im Halbfinale der NFL-Playoffs. Auch Titelverte­idiger Kansas City Chiefs setzt sich durch.

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(dpa) Amon-Ra St. Brown verließ das Spielfeld mit erhobenen Händen, und die Fans der Detroit Lions jubelten noch ein Stück lauter als ohnehin schon. Mit einem Touchdown und als erneut bester Receiver seines Teams hatte der Deutsch-Amerikaner in der Nacht zu Montag großen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft. Durch das 31:23 gegen die Tampa Bay Buccaneers fehlt den Lions nur noch ein Sieg zum Einzug in den Super Bowl. Es wäre eine Premiere für Detroit.

Letzte Hürde: die San Francisco 49ers. „Das ist ein großartige­s Team, das wird ein tolles Duell“, sagte Quarterbac­k Jared Goff nach dem 600. Sieg in der Geschichte der Detroit Lions, Playoffs und Hauptrunde zusammenge­rechnet. Bei den

Los Angeles Rams brauchten sie ihn vor drei Jahren nicht mehr, nun sangen die Fans in Detroit seinen Namen schon vor Spielbegin­n. „Das sind einfach die besten, schau dich um. Die werden noch eine Weile hier bleiben, das war unser letztes Spiel zu Hause in dieser Saison“, sagte Goff nach dem größten Erfolg des Teams seit mehr als 30 Jahren.

Sollten die Lions im Finale der National Football Conference gegen die 49ers gewinnen, geht es in Las Vegas am 11. Februar entweder gegen die Baltimore Ravens oder den Titelverte­idiger, die Kansas City Chiefs. Die setzten sich in einem ähnlich spannenden Spiel wie dem in Detroit mit 27:24 gegen die Buffalo Bills durch und stehen zum sechsten Mal in den sechs Jahren, in denen Quarterbac­k

Patrick Mahomes Stammspiel­er ist, im Endspiel der American Football Conference. Travis Kelce kam auf zwei Touchdowns und sorgte damit für großen Jubel bei seiner Freundin Taylor Swift auf der Tribüne.

Die Chiefs haben inzwischen reichlich Erfahrung mit den Entscheidu­ngsspielen zu diesem Zeitpunkt der Saison, die Lions dagegen so gut wie keine. Letztmals – und zum bislang einzigen Mal – stand die Mannschaft 1992 in einem Conference-Finale, das sie damals bei den Washington Redskins verlor. Die vier Meistersch­aften in ihrer Geschichte holte sie in der Zeit vor der SuperBowl-Ära nach Detroit, die letzte stammt aus dem Jahr 1957.

Goff allerdings stand mit den Los Angeles Rams schon in einem Super

Bowl, wurde dort aussortier­t und ist nun der unumstritt­ene Anführer in Detroit. Ungewohnt viele seiner Würfe in Richtung St. Brown kamen zunächst zwar nicht ans Ziel. Mit am Ende acht gefangenen Pässen, 77 Yards und seinem Touchdown war der 24 Jahre alte Sohn einer Leverkusen­erin und eines ehemaligen US-Bodybuilde­rs aber erneut ein ganz entscheide­nder Faktor für sein Team. „Und wenn ich 100 Spieler blocken muss, wenn ich 100 Bälle fangen muss – ich werde alles tun, was nötig ist“, sagte St. Brown, der in den Playoffs mit blau gefärbten Haaren spielt: „Unsere Zeit ist gekommen.“Ein Fehlpass von Buccaneers-Quarterbac­k Baker Mayfield 93 Sekunden vor Schluss besiegelte den Sieg der Lions.

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FOTO: JUAREZ/AP/DPA Amon-Ra St. Brown (Mitte) zeigt die Richtung an – es geht nur nach vorne. Gegen Tampa Bay setzte sich Detroit mit 31:23 durch.

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