Bärbel Kuhn beschreibt in neuem Buch den Werdegang Angela Brauns
SAARBRÜCKEN (bub) Die Professorin Bärbel Kuhn und der Leiter des Stadtarchivs, Hans-Christian Hermann, haben am Dienstagabend Kuhns neues Buch über Angela Braun bei der Stiftung Demokratie Saarland vorgestellt. Das 100-jährige Bestehen der Arbeiterwohlfahrt im Saarland in diesem Jahr ist eng mit der Person Angela Braun verknüpft und war Anlass für die Neuerscheinung. Braun kam 1923 mit ihrem Mann Mathias, dem Chefredakteur der sozialdemokratischen Volksstimme, nach Saarbrücken und war für die Frauenbeilage der Zeitung verantwortlich. Sie war bis 1935 Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt im Saargebiet, die sie dort einige Jahre später gründete. Im Deutschen Reich bestand die von Marie Juchacz gegründete Arbeiterwohlfahrt schon einige Jahre. Das Saarstatut machte eine frühere Gründung nicht möglich.
Nach dem Anschluss des Saargebietes an Hitlerdeutschland floh Angela Braun 1935 nach Frankreich und von dort nach London. 1946 kehrte sie nach Saarbrücken zurück. Von Oktober 1947 bis Februar 1949 gab sie die Zeitschrift Charme heraus. Politisch blieb sie in der Sozialdemokratischen Partei des Saarlandes (SPS) aktiv und wurde Mitglied des Landtages. Von 1946 bis 1953 war sie erneut Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt. 1958 siedelte sie nach Frankreich über. In ihrer französischen Wahlheimat starb sie im Juni 1966. Das Buch mit dem Titel „Eigenwillig und freiheitshungrig“zeichnet den Werdegang Angela Brauns nach und beschreibt Leben und Werk einer Journalistin und Feministin im Kampf gegen den Nationalsozialismus und für die Not der Menschen im Saarland.