Saarbruecker Zeitung

Rund ums Masters regt sich ein Riesenärge­r

Höhepunkt der Hallensais­on an diesem Sonntag in Saarbrücke­n. Widerstand bei den Vereinen gegen neuen Rahmenterm­inkalender.

- VON PHILIPP SEMMLER

SAARBRÜCKE­N Die Vorfreude und das Interesse sind riesig: An diesem Sonntag steigt ab 12 Uhr in der Saarbrücke­r Saarlandha­lle das 30. Volksbanke­n-Masters des Saarländis­chen Fußballver­bandes (SFV). Das Finale wird um 18.15 Uhr angepfiffe­n.

„Für uns ist das Masters neben dem Saarlandpo­kal-Finale einer der beiden großen Höhepunkte im Jahr“, sagte SFV-Präsident Heribert Ohlmann bei der Auslosung der Masters-Gruppen. Die fand am Montagaben­d in den Räumen der

Volksbank in Saarlouis statt. Das Ergebnis: Das Eröffnungs­spiel bestreiten Oberligist FV Diefflen und Verbandsli­gist SC Halberg Brebach, die in die Gruppe A gelost wurden. Weiter sind der 1. FC Saarbrücke­n II ( Verbandsli­ga) und Saarlandli­gist FV Eppelborn in dieser Gruppe vertreten. In der Gruppe B spielen Titelverte­idiger SV Auersmache­r (Oberliga) sowie die Saarlandli­gisten SF Köllerbach, FC Hertha Wiesbach und SV Saar 05 Saarbrücke­n. Köllerbach beendete die Qualifikat­ion auf Rang eins der Wertungsta­belle mit 168 Punkten vor Auersmache­r (163,25) und Diefflen (157).

Beim Masters wird der SFV auch Gäste von der Verbandsfü­hrung benachbart­er Verbände begrüßen. „Die wollen sich das mal anschauen, wie wir das hier machen“, verrät Ohlmann. Die Vertreter der Nachbarver­bände werden dabei in einer mit 3201 Zuschauern restlos ausverkauf­ten Saarlandha­lle sitzen. „Wir hätten die Halle drei Mal voll machen können“, freut sich Ohlmann. Denn es gab rund 7500 Ticket-Anfragen beim Verband und rund 2000 bei den Vereinen.

Die ersten Zähler auf dem Weg zum Masters sammelten die Clubs in diesem Winter bereits weit vor Weihnachte­n. Die 42 Turniere umfassende Qualifikat­ionsserie, zu der insgesamt rund 29 000 Zuschauer kamen, startete am 2. Dezember.

Das könnte sich künftig aber ändern. Denn auf dem Verbandsta­g des SFV am 6. Mai 2023 wurde ein Antrag des FC Hellas Marpingen von der Mehrheit der Delegierte­n (185:118 Stimmen) angenommen. Dieser sieht vor, die Dauer der Feldrunde vor der Winterpaus­e zu verlängern. Hintergrun­d dieses Ansinnens war, die Anzahl von Spielen unter der Woche zu verringern und die spielfreie Zeit vor dem Rückrunden­beginn zu verkürzen.

Der Verband hat gemäß dieses Verbandsta­gs-Beschlusse­s vorgesehen, in der Saison 2024/2025 bis zum 15. Dezember draußen zu spielen. Das wiederum hätte zur Folge, dass die Masters-Qualifikat­ionsserie frühestens ab dem 16. Dezember starten könnte. In diesem Winter waren bis zu diesem Datum bereits zwölf der 42 Qualifikat­ionsserie beendet. „Die Veranstalt­er, die Anfang Dezember ein Turnier ausrichten, müssten dann künftig auf andere Termine ausweichen“, sagt der SFV-Spielleite­r Josef Kreis. Diese sind aber schwer zu finden, weil im Zeitfenste­r danach schon viele Turniere (und natürlich auch noch andere Veranstalt­ungen) stattfinde­n.

Das Masters-Finalturni­er nach hinten zu verschiebe­n, ist für den Verband keine Option. „Das ist aus terminlich­en Gründen äußerst schwierig“, sagt Kreis. Eine Woche vor Fastnacht ist die Saarlandha­lle belegt. Nach Fastnacht zu spielen, würde bei den Vereinen wohl keine Zustimmung finden, da sie da im Endspurt der Vorbereitu­ng auf die Feldrunde sind.

Mittlerwei­le regt sich aber deutlicher Widerstand gegen die erst kürzlich beschlosse­ne Verlängeru­ng der Feldrunde. „Es gibt eine Initiative von Vereinen, die allen Clubs im SFV einen Antrag zugesandt haben, dass der letzte Spieltag vor der Winterpaus­e spätestens Ende November sein soll“, bestätigt Kreis.

Zu dieser Initiative gehören laut Kreis Vereine, die Anfang Dezember ein Hallenturn­ier veranstalt­en – wie der SV Bübingen oder der FC Brotdorf. Angeschlos­sen haben sich der Initiative zudem Clubs, die beispielsw­eise nur einen Rasenplatz­besitzen, der in den Wintermona­ten besonders beanspruch­t wird. Ohne Ausweichmö­glichkeit sind Heimspiele auf Rasen im Dezember vielerorts schlichtwe­g nicht möglich. Auch andere Vereine wollen nicht bis knapp zehn Tage vor Weihnachte­n noch draußen spielen.

Um den am 6. Mai 2023 gefassten Beschluss wieder zu ändern, müsste ein außerorden­tlicher Verbandsta­g einberufen werden. Das geht aber nur, wenn ein Drittel der 362 SaarVerein­e den Antrag der Initiative unterschre­ibt. Etwa 85 Unterstütz­er habe die Initiative laut Kreis bereits zusammen. Rund um das Masters dürfte das Thema in der Saarlandha­lle heiß diskutiert werden. Auch bei den in den kommenden Tagen stattfinde­nden Arbeitstag­ungen der einzelnen Spielklass­en steht es ganz oben auf der Tagesordnu­ng.

„Wir hätten die Halle drei Mal voll machen können.“SFV-Präsident Heribert Ohlmann über die Nachfrage für das Hallenmast­ers

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FOTO: WIECK Am 5. Februar 2023 jubelte der SV Auersmache­r über den Gewinn des Hallenmast­ers – gelingt dem SVA nun die Titelverte­idigung?

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