Rund ums Masters regt sich ein Riesenärger
Höhepunkt der Hallensaison an diesem Sonntag in Saarbrücken. Widerstand bei den Vereinen gegen neuen Rahmenterminkalender.
SAARBRÜCKEN Die Vorfreude und das Interesse sind riesig: An diesem Sonntag steigt ab 12 Uhr in der Saarbrücker Saarlandhalle das 30. Volksbanken-Masters des Saarländischen Fußballverbandes (SFV). Das Finale wird um 18.15 Uhr angepfiffen.
„Für uns ist das Masters neben dem Saarlandpokal-Finale einer der beiden großen Höhepunkte im Jahr“, sagte SFV-Präsident Heribert Ohlmann bei der Auslosung der Masters-Gruppen. Die fand am Montagabend in den Räumen der
Volksbank in Saarlouis statt. Das Ergebnis: Das Eröffnungsspiel bestreiten Oberligist FV Diefflen und Verbandsligist SC Halberg Brebach, die in die Gruppe A gelost wurden. Weiter sind der 1. FC Saarbrücken II ( Verbandsliga) und Saarlandligist FV Eppelborn in dieser Gruppe vertreten. In der Gruppe B spielen Titelverteidiger SV Auersmacher (Oberliga) sowie die Saarlandligisten SF Köllerbach, FC Hertha Wiesbach und SV Saar 05 Saarbrücken. Köllerbach beendete die Qualifikation auf Rang eins der Wertungstabelle mit 168 Punkten vor Auersmacher (163,25) und Diefflen (157).
Beim Masters wird der SFV auch Gäste von der Verbandsführung benachbarter Verbände begrüßen. „Die wollen sich das mal anschauen, wie wir das hier machen“, verrät Ohlmann. Die Vertreter der Nachbarverbände werden dabei in einer mit 3201 Zuschauern restlos ausverkauften Saarlandhalle sitzen. „Wir hätten die Halle drei Mal voll machen können“, freut sich Ohlmann. Denn es gab rund 7500 Ticket-Anfragen beim Verband und rund 2000 bei den Vereinen.
Die ersten Zähler auf dem Weg zum Masters sammelten die Clubs in diesem Winter bereits weit vor Weihnachten. Die 42 Turniere umfassende Qualifikationsserie, zu der insgesamt rund 29 000 Zuschauer kamen, startete am 2. Dezember.
Das könnte sich künftig aber ändern. Denn auf dem Verbandstag des SFV am 6. Mai 2023 wurde ein Antrag des FC Hellas Marpingen von der Mehrheit der Delegierten (185:118 Stimmen) angenommen. Dieser sieht vor, die Dauer der Feldrunde vor der Winterpause zu verlängern. Hintergrund dieses Ansinnens war, die Anzahl von Spielen unter der Woche zu verringern und die spielfreie Zeit vor dem Rückrundenbeginn zu verkürzen.
Der Verband hat gemäß dieses Verbandstags-Beschlusses vorgesehen, in der Saison 2024/2025 bis zum 15. Dezember draußen zu spielen. Das wiederum hätte zur Folge, dass die Masters-Qualifikationsserie frühestens ab dem 16. Dezember starten könnte. In diesem Winter waren bis zu diesem Datum bereits zwölf der 42 Qualifikationsserie beendet. „Die Veranstalter, die Anfang Dezember ein Turnier ausrichten, müssten dann künftig auf andere Termine ausweichen“, sagt der SFV-Spielleiter Josef Kreis. Diese sind aber schwer zu finden, weil im Zeitfenster danach schon viele Turniere (und natürlich auch noch andere Veranstaltungen) stattfinden.
Das Masters-Finalturnier nach hinten zu verschieben, ist für den Verband keine Option. „Das ist aus terminlichen Gründen äußerst schwierig“, sagt Kreis. Eine Woche vor Fastnacht ist die Saarlandhalle belegt. Nach Fastnacht zu spielen, würde bei den Vereinen wohl keine Zustimmung finden, da sie da im Endspurt der Vorbereitung auf die Feldrunde sind.
Mittlerweile regt sich aber deutlicher Widerstand gegen die erst kürzlich beschlossene Verlängerung der Feldrunde. „Es gibt eine Initiative von Vereinen, die allen Clubs im SFV einen Antrag zugesandt haben, dass der letzte Spieltag vor der Winterpause spätestens Ende November sein soll“, bestätigt Kreis.
Zu dieser Initiative gehören laut Kreis Vereine, die Anfang Dezember ein Hallenturnier veranstalten – wie der SV Bübingen oder der FC Brotdorf. Angeschlossen haben sich der Initiative zudem Clubs, die beispielsweise nur einen Rasenplatzbesitzen, der in den Wintermonaten besonders beansprucht wird. Ohne Ausweichmöglichkeit sind Heimspiele auf Rasen im Dezember vielerorts schlichtweg nicht möglich. Auch andere Vereine wollen nicht bis knapp zehn Tage vor Weihnachten noch draußen spielen.
Um den am 6. Mai 2023 gefassten Beschluss wieder zu ändern, müsste ein außerordentlicher Verbandstag einberufen werden. Das geht aber nur, wenn ein Drittel der 362 SaarVereine den Antrag der Initiative unterschreibt. Etwa 85 Unterstützer habe die Initiative laut Kreis bereits zusammen. Rund um das Masters dürfte das Thema in der Saarlandhalle heiß diskutiert werden. Auch bei den in den kommenden Tagen stattfindenden Arbeitstagungen der einzelnen Spielklassen steht es ganz oben auf der Tagesordnung.
„Wir hätten die Halle drei Mal voll machen können.“SFV-Präsident Heribert Ohlmann über die Nachfrage für das Hallenmasters