Mit Mut und Bedia gegen die Bayern
Union Berlin wittert seine Chance gegen formschwache, aber wütende Münchner.
BERLIN (sid) Nenad Bjelicas Freude über den Bayern-Coup von Werder Bremen hielt sich stark in Grenzen. „Wir wollten die Bayern aufwecken, jetzt hat Werder die Bayern aufgeweckt. Optimal ist das nicht“, sagte der Trainer von Union Berlin vor dem Nachholspiel an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) in München: „Sie werden es sich nicht erlauben, die gleiche Leistung zu bringen.“
Die Wut des Rekordmeisters über das bittere 0:1 gegen Werder, über diesen unerwarteten Rückschlag im Titelzweikampf mit Bayer Leverkusen, könnte nun Union voll treffen. Die Bayern sind sauer – und in der Bringschuld. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf die Werkself, ein Sieg gegen Union ist Pflicht. Bayern-Trainer Thomas Tuchel forderte daher von seinen Spielern die Rückkehr zu den „Grundtugenden“ein. Seine Mannschaft müsse wieder „mit Lust, mit Laune, mit Euphorie Spiele gewinnen“, forderte er.
Und doch glaubt Union an die ganz eigene Überraschung. Die Eisernen brauchen im Abstiegskampf Punkte und wittern ihre Chance. „Es ist abhängig von vielen Faktoren“, sagte Bjelica: „Wir müssen ein perfektes Spiel machen. Du musst einen Top-Tormann und ein bisschen Glück haben. Dann ist es sicher möglich, in München zu punkten.“
Für Union läuft es bislang in der Ferne nicht nach Maß, nur vier Punkte aus acht Gastspielen sind der Negativwert der Liga. Gegen den FC Bayern gewannen die Berliner in ihrer Clubgeschichte noch nie. Mit bislang erst 17 Saisontoren hapert es vor allem in der Offensive, für mehr Gefahr soll nun Neuzugang Chris Bedia sorgen. Der Mittelstürmer war von Servette Genf als Ersatz für Sheraldo Becker (zu Real Sociedad San Sebastian) an die Alte Försterei gewechselt. Der 27-Jährige ist „körperlich in einem guten Zustand“, sagte Bjelica, der den Ivorer gar mit Belgiens Topstürmer Romelu Lukaku verglich. Für das Gastspiel in München ist Bedia „auf jeden Fall eine Option für die Startformationen“, kündigte Bjelica an.