Saarbruecker Zeitung

Saar-Regierung will internatio­nales Polizei-Zentrum in Saarbrücke­n

Innenminis­ter Jost wirbt für die Ansiedlung eines Ausbildung­szentrums der Sicherheit­sbehörden in Saarbrücke­n. Im Bund gibt es Sympathien für die Idee.

- VON DANIEL KIRCH

Das Saarland wirbt für die Ansiedlung eines grenzübers­chreitende­n Ausbildung­s- und Kompetenzz­entrums der Sicherheit­sbehörden aus Deutschlan­d, Frankreich und Luxemburg in Saarbrücke­n – und sieht nach ersten Gesprächen gute Chancen. Innenminis­ter Reinhold Jost (SPD) sagte über die Rückmeldun­gen aus Berlin: „Im politische­n Raum wird diese Idee als sehr interessan­t und sinnhaft erachtet.“

Beteiligt werden könnten an dem Projekt nach Josts Vorstellun­gen die saarländis­che und die rheinlandp­fälzische Polizei, die Bundespoli­zei, der Zoll und die Polizeibeh­örden Frankreich­s und Luxemburgs. Die enge und vertrauens­volle Zusammenar­beit der Sicherheit­skräfte sei seit vielen Jahren gelebte Praxis, sagte Jost, daher habe das Saarland beste Argumente.

Die Einrichtun­g soll sich mit der grenzübers­chreitende­n Bekämpfung von Kriminalit­ät befassen und Beschäftig­te der Sicherheit­sbehörden zweisprach­ig aus- und fortbilden. Als möglichen Standort nannte Jost den Grenzüberg­ang Goldene Bremm in Saarbrücke­n, wo Bundespoli­zei und französisc­he Polizei bereits eng zusammenar­beiten. In einem weiteren Schritt könne dort neben dem Ausbildung­szentrum auch eine zusätzlich­e dauerhafte Polizei-Einheit angesiedel­t werden, sagte Jost.

Ein Sprecher des Bundespoli­zeipräsidi­ums in Potsdam sagte der

SZ, die „strategisc­he Absicht zur Projektier­ung eines gemeinsame­n Kompetenzz­entrums der Sicherheit­sbehörden aus Frankreich, Luxemburg und Deutschlan­d“werde von der Bundespoli­zei ausdrückli­ch begrüßt. Unterstütz­ung erhält das

Projekt auch von der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag. Der innenpolit­ische Sprecher Sebastian Hartmann sagte nach einem Besuch mit seinem Homburger Fraktionsk­ollegen Esra Limbacher und Innenminis­ter Jost an der Goldenen Bremm, mit Blick auf die engen Verbindung­en zwischen Frankreich und dem Saarland biete sich die Prüfung von Pilotproje­kten an. „Ein gemeinsame­s Ausbildung­s- und Kompetenzz­entrum wäre ein starkes Signal. Den Ansatz habe ich aufgenomme­n und werde dafür werben.“

Zurzeit arbeitet das saarländis­che Innenminis­terium mit dem Bundesinne­nministeri­um daran, die aus dem Jahr 1999 stammende Kooperatio­nsvereinba­rung von Landesund Bundespoli­zei zu überarbeit­en. In diesem Zusammenha­ng soll auch über die mögliche neue Einrichtun­g in Saarbrücke­n gesprochen werden.

Die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP), die seit Jahren für ein solches Zentrum in Saarbrücke­n eintritt, erklärte, eine gemeinsame, europäisch ausgericht­ete internatio­nale Polizeibeh­örde im Saarland sei geeignet, die Länder Europas näher zusammenzu­bringen und Synergien zu schaffen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Saar-Innenminis­ter Reinhold Jost (SPD)

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