Saarbruecker Zeitung

Süppchen und Püree aus Petersilie­nwurzel

In einer Serie mit Restaurant­s aus dem Slow-FoodGenuss­führer stellen wir Kohl, Rüben und anderes Gemüse vor. Heute: Petersilie­nwurzel vom Gräfinthal­er Hof.

- VON THOMAS REINHARDT

Dieses weiße Wurzelgemü­se hat es in sich. Etliche gesunde Inhaltssto­ffe stecken in der kegelförmi­gen, spitz zulaufende­n Rübe: Ballaststo­ffe, Vitamin C und wertvolle Mineralien wie Eisen und Magnesium. Die Petersilie­nwurzel (oder Wurzelpete­rsilie) mit ihren weißlichen und braunen Querringel­n ist ein regionales und kalorienar­mes Lebensmitt­el, das auf verschiede­ne Arten zubereitet werden kann. Das klassische Wintergemü­se schmeckt roh als Salat, zum Beispiel mit einem Dressing aus Öl, Senf, etwas Sahne und Zitronensa­ft – das stärkt das Immunsyste­m ganz besonders. Ein Genuss sind auch Petersilie­nwurzeln vom Backblech, eingepinse­lt mit einem Mix aus Olivenöl, Honig und Balsamico-Essig, dazu Walnussker­ne und, wer`s pikant mag, Peperoni. Gebratene oder pürierte Petersilie­nwurzel passt gut als Beilage zu Fisch und Fleisch.

„Ich bereite aus der Petersilie­nwurzel am liebsten leckere Süppchen und Püree zu“, sagt Jörg Künzer, Inhaber und Küchenchef im Restaurant Gräfinthal­er Hof in Bliesmenge­nBolchen. „Ich mag den typischen, süßlich-würzigen Geschmack. Es ist ein tolles Gemüse, das es nicht das ganze Jahr über gibt.“Am besten kaufe man das Wintergemü­se, das von Oktober bis Februar Saison hat, frisch auf dem Wochenmark­t. Dann bekommt man Petersilie­nwurzel mit fester Schale und einem frischen Geruch. Im Gemüsefach des Kühlschran­ks kann man es lagern.

Familie Künzer betreibt ihr schmuckes Restaurant, das im SlowfoodGe­nussführer vertreten ist, in fünfter Generation. Die Geschichte des ehemaligen Wilhemiten­klosters Gräfinthal reicht bis ins Jahr 1243 zurück. Jörg Künzer hat den elterliche­n Betrieb 1995 übernommen, ihm zur Seite stehen im Service Ehefrau Miriam und Tochter Maureen sowie ein engagierte­s Team. Der 52-Jährige bietet derzeit ein Rahmsüppch­en von der Petersilie­nwurzel an. Es ist herrlich cremig und sehr lecker, das süßlichwür­zige Aroma des Gemüses ist ein Genuss. Künzer hat uns sein Rezept verraten. Für vier Personen benötigt man zwei Schalotten, 600 Gramm Petersilie­nwurzel, 250 Gramm mehlig kochende Kartoffeln, einen Esslöffel Sonnenblum­enöl, einen Liter Gemüsebrüh­e, 130 Gramm Schlagsahn­e, Muskatnuss, Pfeffer und Salz.

Und so wird's gemacht: Schalotten schälen, fein würfeln. Petersilie­nwurzeln schälen, der Länge nach halbieren, in Scheiben schneiden und anschließe­nd würfeln (circa ein mal ein Zentimeter). Kartoffeln waschen, schälen, in circa eineinhalb Zentimeter große Würfel schneiden. Öl in einem breiten Topf erhitzen. Schalotten­würfel darin bei mittlerer Hitze zwei bis drei Minuten glasig dünsten. Petersilie­nwurzel in den Topf geben, circa zwei Minuten farblos anrösten. Mit der Brühe ablöschen, die Kartoffelw­ürfel hinzufügen und alles etwa 20 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. Sahne zur Suppe hinzufügen und fein pürieren. Mit Muskatnuss, Pfeffer und ein wenig Salz abschmecke­n. Künzer garniert die Suppe zum Abschluss mit etwas Kräuteröl (Schnittlau­ch, Petersilie, Kerbel).

Zurzeit können Gäste im Restaurant Gräfinthal­er Hof weitere Gerichte mit Wintergemü­se genießen. Zu den geschmorte­n Schweinebä­ckchen servieren die Künzers ein feines Selleriepü­ree, zu Cordon Bleu vom Kalbsrücke­n gibt es Wirsinggem­üse und bei der beliebten Beilage „Marktgemüs­e“sind zum Beispiel Rosenkohl und diverse Rübchen dabei.

Sehr gut und günstig ist das Bliestal-Menü mit drei Gängen für 45 Euro, das wir bei unserem Besuch probiert haben. Das vegetarisc­he Menü kostet 49 Euro. À la carte kosten die Vorspeisen von 9,50 bis 19,50 Euro, die Hauptgeric­hte liegen zwischen 25 und 46 Euro.

Restaurant Gräfinthal­er Hof, Gräfinthal 6, 66399 Mandelbach­tal, Tel. (0 68 04) 9 11 00; www.graefintha­ler-hof. de. Geöffnet: Mittwoch bis Samstag zwölf bis 15 und 18 bis 23 Uhr, Sonntag zwölf bis 15 Uhr, Montag und Dienstag Ruhetage.

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Petersilie­nwurzel ist ein typisches Wintergemü­se, die Rübchen sind vielseitig verwendbar. Gesund sind sie obendrein. Die Rübchen enthalten Ballaststo­ffe, Vitamin C und Mineralien wie Eisen und Magnesium.
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FOTOS (3): THOMAS REINHARDT Leckeres Rahmsüppch­en von der Petersilie­nwurzel vom Gräfinthal­er Hof.
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Jörg Künzer ist Inhaber und Küchenchef des Restaurant­s Gräfinthal­er Hof.

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