Grünen-Fraktionschef hält Verwaltung Untätigkeit vor
Der Glasfaser-Ausbau in Friedrichsthal verzögert sich. Jetzt hat Bürgermeister Christian Jung brisante Post bekommen.
Nach den jüngst bekanntgewordenen Verzögerungen in Sachen Glasfaser-Ausbau durch Energis nimmt nun der Friedrichsthaler Grünen-Fraktionschef Horst-Henning Jank die Stadt in die Pflicht. In einem Schreiben an Bürgermeister Christian Jung (SPD) fordert er diesen auf, „sich bei der Energis GmbH mit Nachdruck für eine professionellere, zielführende Vorgehensweise der Energis beim Netzausbau einzusetzen. Wir beantragen, für den Netzausbau Verantwortliche der Energis GmbH sobald wie möglich im zuständigen
Ausschuss für Bau und Umwelt anzuhören und mit ihnen das weitere Vorgehen zu beraten“.
Die VSE-Mutter Energis hatte auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, die Nachfragebündelung für den ersten von sieben geplanten Bauabschnitten intern nochmals unterteilt zu haben. Dies habe den Hintergrund, „dass im Bauabschnitt 1.1. die nötigen baulichen Voraussetzungen für ein neues Leitungsnetz bereits erfüllt sind und hier bei Erreichung der 30-Prozent-Quote ein Anschluss ans Glasfasernetz zeitnah umgesetzt werden kann“. Wer in diesem Bauabschnitt wohnt, hätte laut VSE bereits im November 2023 eine Mail erhalten sollen und einen Vertrag mit einem kostenlosen Glasfaserhausanschluss abschließen können. Laut Jank hätten weder sein Haushalt noch andere im fraglichen Bauabschnitt liegende Haushalte eine solche Nachricht von Energis bekommen.
Vieles deute „auf eine – gelinde gesagt – nicht sehr professionelle Vorgehensweise der Energis GmbH hin. Es steht zu befürchten, dass nach dem – auch wegen des demonstrativ zur Schau getragenen Desinteresses von Vertretern der Minderheitskoalition – im Sande verlaufenen ersten Versuch auch dieser Anlauf zur Etablierung eines schnellen Internet kläglich zu scheitern droht“, fürchtet Jank. Denn die Deutsche Glasfaser war beim Versuch gescheitert, Friedrichsthal schnelles Internet zu bringen.
Wie reagiert nun Bürgermeister Jung auf Janks Schreiben? Auf Anfrage erklärt er, man sammle in der Pressestelle der Stadt „die Infos der Energis zu dem Thema“. Man werde sich wieder melden, „sobald entsprechend der Info-Beschaffung ein verlässlicher Status erreicht ist“. Generell interessiere ihn das Thema „schon sehr. Auch ohne die Anfrage von Herrn Dr. Jank wäre ich auf den Kooperationspartner zugegangen“.