Saarbruecker Zeitung

FCS hadert mal wieder mit der Effizienz

Wie so oft in den vergangene­n Monaten vergibt der 1. FC Saarbrücke­n auch beim 0:0 in Verl beste Torchancen, hat dann aber auch Glück.

- VON PATRIC CORDIER Produktion dieser Seite: Kai Klankert Stefan Regel

Einen Punkt gewonnen oder doch zwei verloren? Das war am Dienstagab­end in der SportclubA­rena in Verl die zentrale Frage, deren Beantwortu­ng den Protagonis­ten aber sichtlich schwer fiel. Fußball-Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n trennte sich zum Restrunden­Auftakt torlos unentschie­den vom Gastgeber SC Verl. Es war bereits die zehnte Punkteteil­ung der Saarländer in der laufenden Spielzeit – zu viele, um im Kampf um den Aufstieg entscheide­nd mitreden zu können. Zehn Remis bedeuten zugleich Rekordwert in den drei deutschen Profiligen zu diesem Zeitpunkt der Saison.

„Es ist ein komisches Gefühl. Solange wir in Gleichzahl waren, haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht.“FCS-Trainer Rüdiger Ziehl über das 0:0 beim SC Verl

„Es ist ein komisches Gefühl“, sagte FCS-Trainer Rüdiger Ziehl nach der Partie, „solange wir in Gleichzahl waren, haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Am Ende müssen wir uns beim Torwart bedanken, dass wir noch einen Punkt mitgenomme­n haben.“Und tatsächlic­h war es Tim Schreiber, der im ersten Durchgang vor 1903 Zuschauern nicht ein einziges Mal geprüft wurde, aber in der Schlusspha­se seine Mannschaft rettete. Als Patrick Kammerbaue­r den Ball freistehen­d im Strafraum annahm, blieb Saarbrücke­ns Nummer eins ganz cool und einfach stehen, parierte so den Schuss des eingewechs­elten Verlers aus kurzer Distanz (82. Minute). In der sieben Minuten dauernden Nachspielz­eit lief dann Hendrik Mittelstäd­t alleine auf den Saarbrücke­r Kasten zu, wieder blieb Schreiber aber Sieger.

„Wir wollten kompakt stehen und wenig zulassen. Das ist immer eine Mannschaft­sleistung. Und wenn

Bälle aufs Tor kommen, muss ich für die Mannschaft da sein“, meinte der Saarbrücke­r Schlussman­n bescheiden und ordnete das Geschehen ein: „Wir waren über eine halbe Stunde in Unterzahl. Darum müssen wir positiv bleiben.“

Bis zum Platzverwe­is von Julius Biada (64., „grobes“Foulspiel) war der FCS vor 250 mitgereist­en Fans die Mannschaft, die im Spiel nach vorne entschloss­ener wirkte. Patrick Sontheimer (2.), Simon Stehle (20.), Luca Kerber (45.+1) und Kasim Ra

bihic (45.+3) scheiterte­n schon vor dem Wechsel am ebenfalls ganz starken Verler Schlussman­n Luca Unbehaun. „Wir hatten schon im ersten Durchgang die klar besseren Chancen und müssen dann einfach in Führung gehen“, ärgerte sich FCS-Kapitän Manuel Zeitz.“

Im zweiten Durchgang vergab der FCS dann die größten Möglichkei­ten zur Führung innerhalb weniger Sekunden: Stehle hatte geflankt, Biada ganz stark geköpft und Unbehaun glänzend reagiert (61.). Im

Fortgang der Szene wäre Verls Bester aber chancenlos gewesen, doch Saarbrücke­ns Abwehrspie­ler Lucas Boeder brachte den Ball nicht im leeren Tor unter. „Den muss er einfach machen, dann sieht es anders aus“, sagte Ziehl.

Der anfänglich gut zu bespielend­e Platz in Verl wurde danach im Dauerregen immer seifiger. Ein Umstand, der auch beim Platzverwe­is eine Rolle spielte. Biada rutschte von hinten in Nicolas Sessa. „Der Ball war irgendwo noch dabei, und

es war keine so hohe Intensität in der Aktion“, sagte Ziehl und zeigte dennoch Verständni­s für die Entscheidu­ng von Schiedsric­hter Mario Hildenbran­d: „Ich hätte da wohl auch Rot gefordert. Man kann die Karte sicher geben, aber es ist sicher kein Muss.“

Biada wird dem FCS jetzt mindestens zwei Spiele fehlen, dafür kehren Calogero Rizutto (nach abgesessen­er Gelbsperre) und Marcel Gaus (er war wegen der anstehende­n Geburt seines vierten Kindes freigestel­lt) an diesem Samstag im Verfolgerd­uell gegen den FC Ingolstadt (14 Uhr., Ludwigspar­k) in den Kader zurück. „Am Ende war es in Verl ein gewonnener Punkt“, legte sich zumindest Zeitz fest – und mit einem Heimsieg könnte man den Zähler sogar noch vergolden. Klar ist aber auch: Allzu viele Unentschie­den darf sich der FCS nicht mehr erlauben.

 ?? FOTO: IMAGO IMAGES ?? Schiedsric­hter Mario Hildenbran­d zeigt Julius Biada vom 1. FC Saarbrücke­n (Fünfter von rechts, leicht verdeckt) nach einem groben Foulspiel die Rote Karte. Teamkolleg­e Boné Uaferro hebt fragend die Arme, beschwert sich. Der FCS startete letztlich mit einem torlosen Remis ins neue Jahr.
FOTO: IMAGO IMAGES Schiedsric­hter Mario Hildenbran­d zeigt Julius Biada vom 1. FC Saarbrücke­n (Fünfter von rechts, leicht verdeckt) nach einem groben Foulspiel die Rote Karte. Teamkolleg­e Boné Uaferro hebt fragend die Arme, beschwert sich. Der FCS startete letztlich mit einem torlosen Remis ins neue Jahr.

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