Hans-Georg Maaßen will aus CDU austreten
BERLIN (dpa) Der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen will nach eigenen Angaben aus der CDU austreten. Er habe entschieden, die Mitgliedschaft in der CDU zu beenden, teilte der Thüringer Politiker am Donnerstag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Der „Neuen Zürcher Zeitung“bestätigte Maaßen seine Pläne. „Wenn ein Gaul tot ist, muss man absatteln – und die CDU ist nicht nur herz-, sondern mittlerweile auch hirntot“, sagte er der Zeitung. Nach Angaben des Thüringer CDU-Landesverbands lag am Donnerstagabend noch keine schriftliche Austrittserklärung Maaßens vor. Maaßen war 2021 für die CDU in Südthüringen in den Bundestagswahlkampf gezogen, aber klar gescheitert. Die CDU-Bundesgeschäftsstelle teilte am Abend mit, dass ein Austrittsgesuch von Maaßen bisher nicht vorliege. „Einem Medienbericht haben wir entnommen, dass er seinen Austritt morgen gegenüber seinem Kreisverband erklären möchte“, so eine Sprecherin.
„Die CDU hat in den letzten Jahren ihre Werte und Grundüberzeugungen aufgegeben“, begründete Maaßen seine Entscheidung, aus der CDU auszutreten. „Sie erweckt nur den Anschein, eine bürgerliche Alternative zu Rot-grün zu sein, ist aber letztlich nur ihre Variante. Die #MerzUnion ist nicht mehr reformierbar“, schrieb Maaßen bei X. Dazu postete er ein Bild mit einem zerschnittenen CDU-Schild. Zuletzt hatte Maaßen mit der erzkonservativen Werteunion die Weichen für die Gründung einer eigenen Partei gestellt. Sie soll im Gegensatz zur CDU „gesprächsbereit in alle politischen Richtungen“sein, die AfD wird nicht explizit ausgeschlossen.