Saarbruecker Zeitung

Durch dieHölle gegangen

Spielfilm bildet den Auftakt der Sonderprog­rammierung zum Holocaust- Gedenktag auf 3sat.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Seit 2005 gedenkt die Welt auf Initiative der Vereinten Nationen hin immer am 27. Januar den Menschen des Holocaust. Der„Internatio­naleTag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“wurde anlässlich des 60. Jahrestage­s der Befreiung des Konzentrat­ionslagers AuschwitzB­irkenau ins Leben gerufen. Mit dem Tod von Zeitzeugen kommt solchen Anlässen immer größere Bedeutung zu. Denn das millionenf­ache Morden darf nicht in Vergessenh­eit geraten, um künftige Verbrechen gegen die Menschlich­keit möglichst zu verhüten. „Die Kinder von Windermere“ist der erste von insgesamt zehn Programmbe­iträgen, mit denen 3sat im Umfeld des Gedenktags an die Opfer des Nationalso­zialismus erinnert. Der letzte Beitrag zu diesem Anlass ist am Dienstag, 30. Januar, um 23.15 Uhr die Dokumentat­ion „Die drei Gerechten“von Georg Ransmayr.

Nach einer wahren Geschichte von 300 Kindern, diedenHolo­caust überlebt haben, inszeniert­eMichael Samuels ein packendes Drama. 1945 werden sie nach England gebracht, wo man ihnen Hoffnung auf ein neues Leben gibt. Nach ihrer Befreiung aus den Konzentrat­ionslagern werden die jüdischen Kinder an den Lake Windermere gebracht. Der deutsche Psychologe Oscar Friedmann ( Thomas

Kretschman­n) betreut sie dort einen Sommer lang, und sie lernen, mit ihren schlimmen Erfahrunge­n umzugehen. Der Film trifft einen durchweg positivenT­on und rückt eine kleine Gruppe 13- bis 17-Jähriger in den Mittelpunk­t: Arek Hershlikov­icz ( Tomasz Studzinski), Ben Helfgott (Pascal Fischer), Ike Alterman (Kuba Sprenger), Sala Feiermann (Anna Maciejewsk­a), Salek Falinower ( Jakub Jankiewicz) und Sam Laskier (Marek Wroblewski). In einer geschützte­n

Umgebung wird den traumatisi­erten Kindern wieder ein lebensbeja­hender Alltag möglich gemacht. Sie lernen wieder, was es heißt, genug zu essen zu haben und allein in einem Zimmer zu schlafen. Außerdemle­rnen sie Englisch und bereiten sich mithilfe des einfühlsam­en Trainers Jock Lawrence (Iain Glen) auf ein Fußballspi­el mit den Dorfbewohn­ern vor. Jedoch ist dieVergang­enheit immer präsent, und einige erfahren erst in England, dass ihre Familie vollständi­g ausgelösch­t wurde. InWinderme­re wird ihnen klar, wie viel Glück sie hatten, die Schrecken des Lagers zu überstehen.

Im Film steht vor allem Psychologe Friedmann im Fokus. Treibende Kraft für das Projekt war damals allerdings der britische, jüdische Autor und Philanthro­p Leonard Montefiore, dargestell­t von Tim McInnerny.

Die Kinder von Windermere, 20.15 Uhr, 3SAT

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FOTO: ZDF/HELEN SLOAN SMPSP Oscar Friedmann (Thomas Kretschman­n) steht im Speisesaal undwartet auf die Kinder und Jugendlich­en. Diese haben schrecklic­he Tatenmiter­lebt.

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