Sabalenka stürmt in Melbourne unaufhaltsam Richtung Titel
Belarussin trifft im Finale auf die Chinesin Zheng Qinwen. Zverev ist vor Halbfinal-Duell gegen Medwedew guten Mutes. Deutsches Doppel im Halbfinale raus.
MELBOURNE (dpa/sid) Auf dem Weg zur Titelverteidigung hat sich Aryna Sabalenka bei den Australian Open auch von US-Open-Champion Coco Gauff nicht aufhalten lassen. Die Weltranglisten-Zweite aus Belarus siegte in Melbourne am Donnerstag im Halbfinale gegen die Amerikanerin mit 7:6 (7:2), 6:4 und ist damit am Yarra River weiter ohne Satzverlust.
Im Endspiel bekommt es Sabalenka an diesem Samstag (9.30 Uhr MEZ/Eurosport) mit der Chinesin Zheng Qinwen zu tun. Die Weltranglisten-15. setzte sich gegen die ukrainische Qualifikantin Dajana
Jastremska mit 6:4, 6:4 durch.
„Es war ein unglaubliches Match. Ich bin so stolz, dass ich hier wieder im Finale stehe“, sagte Sabalenka: „Ich habe mich einfach auf mich fokussiert. Und war bereit, auf jeden Ball eine Antwort zu haben.“Ihr gelang mit dem hart umkämpften Sieg zugleich die Revanche für die Niederlage im US-Open-Finale des vergangenen Jahres. Damals hatte sich Gauff in drei Sätzen durchgesetzt.
Alexander Zverev schleppte sich derweil am Tag vor seinem Halbfinal-Showdown mit „Riesenlöchern“in den Zehen auf den Trainingsplatz und schlug ein paar lockere Bälle. Mit geschundenen Füßen, aber frischem Selbstvertrauen richtete der Tennis-Olympiasieger den Blick auf sein Kracherduell an diesem Freitag (ab 9.30 Uhr MEZ/Eurosport) gegen Angstgegner Daniil Medwedew – vor dem er sich aber keinesfalls verstecken muss. Denn mit einer mitreißenden Show im Viertelfinale sendete Zverev ein deutliches Signal an die staunende Konkurrenz.
Nach seinem Aus beim ATP-Turnier in Monte Carlo im vergangenen April bezeichnete Zverev seinen russischen Dauergegner als „einen der unfairsten Spieler der Welt“. Medwedew hatte Zverev mit mehreren Psychospielchen genervt und das Achtelfinal-Match noch gedreht.
Heute spricht Zverev schon wieder anders über Medwedew. „Er ist einer der besten Spieler der Welt im Moment. Aber ich bin glücklich in meiner Position und werde alles tun, um das Spiel zu gewinnen“, sagte Zverev vor der mit Spannung erwarteten Partie in der Rod Laver Arena. Zuvor ermitteln bereits Turnierrekordsieger Novak Djokovic und der Italiener Jannik Sinner den ersten Finalisten. Dann ist Zverev dran. Fünf von sechs Spielen verlor der 26-Jährige im vergangenen Jahr gegen den Russen. Jetzt scheint Zverev aber bereit – für seinen Rivalen, und für seinen ersten Grand-Slam-Titel.
Den Einzug ins Endspiel verpasst haben indes Yannick Hanfmann und Dominik Koepfer. Das deutsche Duo musste sich im Doppel-Halbfinale den beiden Italienern Simone Bolelli und Andrea Vavassori knapp mit 3:6, 6:3, 6:7 (5:10) geschlagen geben. Die Italiener hatten zuvor bereits das deutsche Davis-Cup-Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz ausgeschaltet.