Saarbruecker Zeitung

Der Betze brennt in jeglicher Hinsicht

Fußball-Zweitligis­t 1. FC Kaiserslau­tern und Trainer Grammozis erwarten an diesem Freitag den FC Schalke 04 zum Abstiegsdu­ell.

- VON DAVID BENEDYCZUK

KAISERSLAU­TERN Auf dem Betzenberg brodelt es gewaltig. Seit neun Spielen wartet der 1. FC Kaiserslau­tern in der 2. Fußball-Bundesliga auf einen Sieg. Den letzten gab es Anfang Oktober beim 3:1-Heimsieg gegen Hannover 96. Trainer Dirk Schuster fiel der Misere zum Opfer, auch Nachfolger Dimitrios Grammozis konnte keine Besserung einleiten.

Der Einstand des ehemaligen Lauterer Profis (2000 bis 2005) lief Anfang Dezember mit dem 2:0 im DFB-Pokal-Achtelfina­le gegen den 1. FC Nürnberg verheißung­svoll. Danach folgten drei Liga-Schlappen in Folge. Mit sieben Niederlage­n am Stück ist der FCK abgestürzt auf Rang 15, nur einen Punkt vor einem direkten Abstiegspl­atz und zwei Punkte hinter dem FC Schalke 04, der an diesem Freitag um 18.30 Uhr zum

Krisengipf­el auf dem Betze gastiert.

Für Grammozis ist es ein besonderes Spiel, waren die Königsblau­en doch seine vorherige Station als Trainer. Weniger schön empfand der 45-Jährige, was sich Anfang der Woche zutrug. Im Internet kursierten Gerüchte, Grammozis sei schon wieder entlassen. „Die letzten Tage wurden absurde Sachen berichtet, Lügen in die Welt gesetzt – das geht so gar nicht. Das ist Rufmord, das kann ich mir nicht gefallen lassen“, sagte Grammozis. Es sei „unterste Schublade, sich hinter der Anonymität des Netzes zu verstecken“. Kritik gehöre dazu, „aber da wurden Grenzen überschrit­ten“. Er erwäge in der Causa gar juristisch­e Schritte.

Sein Team muss derweil aufpassen, die über Relegation und Abstieg entscheide­nde Linie nicht zu unterschre­iten. Die Trendwende muss schleunigs­t her. In einem Duell, das eigentlich einen ganz anderen Anstrich haben sollte. „Wenn man die Konstellat­ion anschaut, ist es normalerwe­ise ein Spiel auf Bundesliga-Ebene, was Fans und Historie angeht“, sagte der FCK-Trainer.

Aktuell ist die Partie gegen Schalke aber einzig und allein ein wegweisend­es Spiel im Abstiegska­mpf – und den erwartet Grammozis auch: „Wir können Schalke mit einem Sieg überholen, spielen zu Hause – und das ist auch unser Anspruch.“

Verzichten muss der Trainer dabei auf seinen Saarländer und einen Winterzuga­ng. Der Großrossel­ner Hendrik Zuck, unlängst nach Auersmache­r gezogen, erlitt am Dienstag im Training einen Kreuzbandr­iss und fällt lange aus. Der aus St. Pauli geholte Afeez Aremu verbüßt weiter eine Rotsperre und fehlt ebenfalls.

Gegen Schalke werden die zuletzt so enttäuscht­en Fans wieder in Scharen auf den Betzenberg tingeln. Das Spiel ist mit 49 327 Zuschauern ausverkauf­t. Die Stimmung im Team sei trotz der Misere nicht schlecht, behauptet Grammozis, er sieht „eine Mannschaft, die sehr gute Stimmung auf dem Platz erzeugt. Die sich in jeder Übung gegenseiti­g antreibt“– und mit den Fans die Wendeende schaffen will: „Der FCK war immer dann stark, wenn Verein, die Fans und die Stadt zusammenge­halten haben.“Gegen Schalke soll das nach langem wieder gelingen – sonst könnte die Amtszeit von Grammozis womöglich doch schnell beendet sein.

„Das ist Rufmord, das kann ich mir nicht gefallen lassen.“FCK-Trainer Dimitrios Grammozis über die Gerüchte einer Entlassung

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FOTO: PFÖRTNER/DPA Trainer Dimitrios Grammozis ist erst seit wenigen Wochen beim 1. FC Kaiserslau­tern und steht bereits massiv in der Kritik. Gerüchte über eine erfolgte Entlassung kritisiert­e er in dieser Woche scharf.

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