Ehemalige SPD-Abgeordnete ist neue Verdi-Vorsitzende im Saarland
(kir) Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im Saarland hat die St. Ingberterin Susanne Kasztantowicz zur neuen ehrenamtlichen Vorsitzenden gewählt. Die Juristin und kurzzeitige SPD-Landtagsabgeordnete (2021 bis 2022) steht damit an der Spitze der rund 40 000 Mitglieder des Verdi-Bezirks Region Saar Trier.
Beruflich arbeitet sie im Büro des saarländischen Arbeits- und Sozialministers Magnus Jung (SPD) und leitet dort das Kabinettsreferat. Zur Gefahr von Rollenkonflikten sagte sie auf SZ-Anfrage: „Selbstverständlich findet eine professionelle Trennung zwischen der beruflichen Tätigkeit und dem Ehrenamt statt.“Unter den vielen Menschen, die im
Saarland Ehrenämter neben ihrem Beruf ausübten, seien auch viele Gewerkschaftsmitglieder in Ministerien oder anderen Organisationen, mit denen Verdi in Kontakt stehe.
Die Neuwahl wurde notwendig, da die bisherige Vorsitzende Yvonne Fegert das Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte. Kasztantowicz, die auch stellvertretende Vorsitzende der Verdi-Frauen im Bezirk ist, wurde vom Bezirksvorstand laut Verdi einstimmig gewählt.
Der Bezirk Region Saar Trier ist einer von drei im Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, der vom Saarländer Michael Blug geleitet wird. „Schwerpunkte meiner Arbeit werde ich bei der Stärkung des Ehrenamtes und der besseren Vernetzung setzen“, kündigte Kasztantowicz an. Es gelte, die massiven Veränderungen in der Arbeitswelt aktiv als Stimme der abhängig Beschäftigten mitzugestalten, Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Tarifbindung zu stärken.
Auch im Bereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder moderner Arbeitszeitmodelle gebe es noch viel zu tun.