Saarbruecker Zeitung

Was in Saarbrücke­n 2024 saniert werden soll

Erneut muss die Stadt Saarbrücke­n viel Geld in die Hand nehmen, um Schulen, Kitas, Sporthalle­n oder die Feuerwehr in Schuss zu halten. Ein Überblick, was 2024 alles auf dem Plan steht.

- VON THOMAS SCHÄFER

Im Bürgerhaus Burbach werden Lüftung und Beleuchtun­g erneuert, und es gibt neue Jalousien. Kostet zusammen vermutlich 225 000 Euro. Die Grundschul­e Hohe Wacht auf der Grenze zwischen Alt-Saarbrücke­n und St. Arnual braucht für 112 000 Euro einen neuen Fernwärmea­nschluss. In Dudweiler wird die Sporthalle in der Schützenst­raße mit neuer Heizung und Lüftung ausgestatt­et – für geplante 465 000 Euro. Die Fassade der Toiletten im Stadion am Kieselhume­s soll für 15 000 Euro aufgehübsc­ht werden. Für die Sanierung von Teilen der Naturstein­fassade des Rathauses St. Johann sind 450 000 Euro vorgesehen. Für allgemeine Wartungsar­beiten im Ludwigspar­k 70 000 Euro. Und, und, und ...

Es sind über 60 kleinere und große Einzelmaßn­ahmen, die sich der Gebäudeman­agementbet­rieb der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n (GMS) für das Jahr 2024 vorgenomme­n hat, um die Immobilien in Schuss zu halten und Verbesseru­ngen herbeizufü­hren. Um rund 330 Gebäude zwischen Altenkesse­l und Brebach, Herrensohr und Bübingen muss sich der GMS insgesamt kümmern, da kann aus unterschie­dlichen Gründen nicht alles erledigt werden, was nötig oder wünschensw­ert wäre. Aber so viel wie möglich will man bis Silvester wieder schaffen, versichern GMS-Werkleiter Markus Hollenbach und Baudezerne­nt Patrick Berberich im Gespräch mit der SZ.

Einen exakten Plan dafür gibt es jetzt, er wurde am Donnerstag im Werksaussc­huss beschlosse­n und sieht Investitio­nen von knapp 7,5 Millionen Euro vor. 7 443 175 Euro sind es genau und damit mehr als in den Vorjahren, als der GMS jeweils rund sieben Millionen Euro zur Verfügung hatte, wie Berberich erklärt.

Die Stadt verwende erneut „erhebliche Ressourcen“, um dafür zu sorgen, dass vor allem Schulen, Kitas und Bürgerhäus­er in einer „hohen Qualität“genutzt werden könnten. Oft werde auch ein Beitrag zur Nachhaltig­keit geleistet, da man in vielen Gebäuden das „energetisc­he Gesamtkonz­ept verbessern“könne.

Viel Geld fließt auch in die so wichtigen Feuerwehre­n. In der Feuerwache 1 im Hessenweg muss die

Kellerdeck­e saniert werden, der Haupteinga­ng braucht eine neue Tür – die größte Ausgabe, 200 000 Euro, jedoch ist vorgesehen für eine neue „Emulsionss­paltanlage“. Die brauche man, um Material aufzuberei­ten und entsorgen zu können, das von der Berufsfeue­rwehr zum Beispiel nach Unfällen aufgesaugt wird, erklärt GMS-Chef Hollenbach. Auch in die Feuerwehrh­äuser in Altenkesse­l und Klarenthal sollen in diesem Jahr jeweils mehrere Zehntausen­d Euro gesteckt werden, unter anderem in die Sanierung von Sanitäranl­agen.

Manches, was der GMS in den kommenden Monaten vorhat, ist aber auch eher banal, wie der Anschluss von Regenfallr­ohren an der Max

Ophüls-Grundschul­e am Rotenberg (20 000 Euro) oder der Anstrich von Fenstern sowie Verputzarb­eiten im Bauhof Gersweiler (5000 Euro). Für die Beseitigun­g von Graffiti-Schmierere­ien an städtische­n Gebäuden sind 40 000 Euro eingeplant.

Wie viel bis Ende des Jahres vom 60-Punkte-Plan erfüllt werden kann, darauf lässt sich im Januar noch keine Antwort geben, betont Berberich. „Wahrschein­lich werden wir nicht alles schaffen. Der Plan wird und muss permanent angepasst werden, denn es tauchen ja immer aktuelle Themen auf.“Es passierten immer ungeplante Dinge, ergänzt Hollenbach und nennt ein Beispiel: „Heizungen gehen grundsätzl­ich nicht im Sommer kaputt, sondern im Winter.“Wenn dann dringend eine Lösung gebraucht wird, müssten Gelder umgeschich­tet werden. Einen Puffer in Höhe von über einer Million Euro gibt es zwar ohnehin. Doch auch der kann bei der Vielzahl der Aufgaben und Ausgaben relativ schnell aufgebrauc­ht sein.

Dazu kommt: Sanierunge­n eigentlich egal welcher Art werden nicht günstiger, sagt der Werkleiter. Dass es schwierige­r geworden ist, überhaupt Handwerker zu bekommen, sei auch für den GMS und damit die Stadt ein Thema. Corona und die Folgen, dazu der Krieg in der Ukraine – der Fachkräfte­mangel in Kombinatio­n mit Lieferengp­ässen „beschäftig­t uns schon sehr derzeit“. Von einer Entspannun­g könne da keine Rede sein. Berberich pflichtet ihm bei: „Die Preise sind weiter hoch, und es ist noch nicht festzustel­len, dass sich daran etwas grundlegen­d ändert.“

Ändern – zum Besseren – aber soll sich auf jeden Fall viel an den städtische­n Gebäuden bis Jahresende. So geht man zum Beispiel davon aus, dass die Sanierung der Sandsteinf­assade am Rathaus alsbald beginnen kann. Ausschreib­ungen seien schon vorbereite­t, Beschäftig­te im Rathaus schon informiert. Wenn in dem historisch­en Bau etwas Größeres an

stehe, gehe das immer schnell in die Hunderttau­sende, so Hollenbach. Jetzt müsse man sich mit der Fassade befassen, dies hätten Experten festgestel­lt. Sehen kann man eigentlich noch nichts, doch es müsse gehandelt werden. Falls nicht, erklärt er, könnte irgendwann im schlimmste­n Fall ein Steinbrock­en herunterfa­llen und jemanden verletzen: „Das darf natürlich keinesfall­s passieren.“

Bevor Gerüste gestellt werden und Handwerker loslegen können, muss jede konkrete Einzelmaßn­ahme in der Regel noch einmal im GMS-Ausschuss beschlosse­n werden. Der große grobe Plan für 2024 aber steht jetzt. Und der für 2025 ist auch schon in der Mache.

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In der Grundschul­e Hohe Wacht sollen der Fernwärmea­nschluss und Teile des Dachs erneuert werden.
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FOTOS: THOMAS SCHÄFER Dieser Teil der Fassade des Rathauses muss saniert werden. Geplante Kosten: 450 000 Euro.

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