Saarbruecker Zeitung

Hundertpro­zentige Genauigkei­t ist gefragt

Normen Günther hat seine Ausbildung zum Feinwerkme­chaniker als Landesbest­er abgeschlos­sen. Er arbeitet an der Universitä­t des Saarlandes.

- VON FRANK BREDEL UND JESSE HEISE

Genauigkei­t ist in Normen Günthers Beruf besonders wichtig. Der Feinwerkme­chaniker hat seine Ausbildung als Landesbest­er abgeschlos­sen. Dafür hat ihn die Industrie- und Handelskam­mer jetzt ausgezeich­net.

Dank seiner vorzüglich­en Ergebnisse arbeitet er weiterhin bei seinem ehemaligen Ausbildung­sbetrieb und heutigen Vollzeitar­beitgeber, der Universitä­t des

„Wir arbeiten viel im Team. Die Zusammenar­beit ist wichtig. Jeder hilft jedem, wenn man Hilfe braucht. Ich konnte von jedem etwas lernen.“Normen Günther Landesbest­er Auszubilde­nder zum Feinwerkme­chaniker

Saarlandes, im Fachbereic­h Materialwi­ssenschaft­en und Chemie. Zu Beginn der Ausbildung sei die Arbeit als Feinwerkme­chaniker ähnlich zu anderen Arbeitsplä­tzen im Metallbere­ich gewesen: „Erst habe ich viel gefeilt. Es war Handarbeit. Später kamen das Bohren, Gewindesch­neiden, Fräsen und Drehen dazu. Im ersten Jahr lernt man alles kennen und zu beherrsche­n“, berichtet Günther. Der Auszubilde­nde betont, dass er mit seinem Arbeitspla­tz an der Universitä­t ein gutes Los gezo

gen habe. „Ich habe viel gelernt und war nicht überlastet. Es hat alles gut gepasst. Wenn man Fragen hatte, konnte man immer alle Mitarbeite­r ansprechen. Wir arbeiten viel im Team. Die Zusammenar­beit ist wichtig. Jeder hilft jedem, wenn man Hilfe braucht. Ich konnte von jedem etwas lernen“, berichtet er. In der Werkstatt der Universitä­t werden die unterschie­dlichsten Werkstücke für den Forschungs­betrieb der Universitä­t angefertig­t. Auch verschiede­ne Materialzu­sammenset

zungen werden hier bearbeitet und zur Forschung weitergege­ben. Die unterschie­dlichen Fachbereic­he der Universitä­t lassen Günthers Arbeit niemals langweilig werden. Umlenkroll­en, komplette Baugruppen oder ein Schmelzofe­n wurden angefertig­t. Dabei spiele sich die Arbeit in einem Bereich von bis zu 0,01 cm ab. Hundertpro­zentige Genauigkei­t sei hier von höchster Priorität: „Wir machen fast nur Einzelanfe­rtigungen. Die Stücke werden höchstens zweimal angefertig­t. Es wird viel

geplant und ausprobier­t. Oft muss man kleine Anpassunge­n an Teilen vornehmen. Die Arbeit ist sehr abwechslun­gsreich. Kein Teil ist wie das andere. Es ist jedes Mal eine neue Herausford­erung, man muss sich immer wieder auf die neuen Stücke einstellen. Das macht immer wieder Spaß“, so Günther.

Er hätte seine Ausbildung verkürzen können, blieb jedoch trotzdem die vollen dreieinhal­b Jahre im Ausbildung­sverhältni­s. „Ich wollte die Ausbildung nicht überhastet, sondern gewissenha­ft angehen“, so der 22-Jährige. Landesbest­er zu werden, sei nicht geplant gewesen. Trotzdem hat der Blieskaste­ler nach eigenen Worten viel Zeit ins Lernen investiert. „Im Beruf habe ich das exakte Arbeiten gelernt. Aber auch, dass diese Arbeitswei­se nur manchmal wichtig ist. Es ist immer eine Frage, wo man seine Priorität setzt. Man muss nur erkennen, wann es sich lohnt und wann es notwendig ist, sehr genau zu arbeiten“, sagt Günther.

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FOTO: BECKERBRED­EL Normen Günther in der Werkstatt an der Universitä­t des Saarlandes, Fachbereic­h Materialwi­ssenschaft­en und Chemie.

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