Der Sulzbacher Blitzer ist schon wieder zerstört
Die Polizeiinspektion Sulzbach zählt bereits vier Attacken auf die umstrittene Radarsäule am Quierschieder Weg.
(hgn) Immer wieder muss ein fest installierter Blitzer in Sulzbach als Angriffsziel herhalten. Abermals zerstörten Unbekannte die Radarfalle – und zwar immer nach dem gleichen Muster. Ein Polizeisprecher sagt, Kollegen hätten am Donnerstag gegen 23.40 Uhr gesehen, dass die Scheibe, hinter der sich die Kamera befindet, erneut eingeschlagen war – zum vierten Mal. Die Stadt ließ die Anlage stets wieder reparieren, aber das sollte nicht lange vorhalten. Denn schon kurz darauf setzte eine neue Attacke den elektronischen Geschwindigkeitsmesser wieder außer Gefecht.
Bisher habe die Polizei keine Spur, wer hinter der wiederkehrenden Sachbeschädigung steckt, berichtet ein Sprecher der örtlichen Dienststelle. Die Polizei bezifferte die vorangegangenen Schäden jeweils mit etwa 1400 Euro. Diesmal dürften sich die Kosten für die Reparatur in ähnlicher Höhe bewegen.
Die Stadt mietete das Gerät und bezahlt dafür nach eigenen Angaben monatlich 7800 Euro.
Während die Verantwortlichen im Rathaus die Installation verteidigen, gibt es immer wieder Kritik an dem Standort. So führt Sulzbach die Zahl der Unfälle in dieser Tempo30-Zone an. Dabei stützt die Stadt sich auf die Polizei-Statistik. Darin ist von 94 Unfällen zwischen 2017 und 2023 die Rede. Drei Mal wurden Fußgänger verletzt.
Gegner des Blitzers sprechen hingegen von Abzocke. Er stehe an einer falschen Stelle. Im Umfeld der Anlage befinden sich gleich mehrere Schulen: das Theodor-Heuss-Gymnasium, die Gemeinschaftsschule Vopeliuspark und die Grundschule Mellin. Hinzu kommen das nahe Sportzentrum und das Vopeliusbad.
Ebenfalls nicht weit davon entfernt liegen Einkaufsmärkte. Gleich am Tag der Inbetriebnahme Anfang Dezember war das Radargerät zerstört worden. In sozialen Netzwerken des Internets wettern Gegner immer wieder gegen die Kontrolle. Neben den Abzocke-Vorwürfen rechneten einige die Mietkosten für einen geliehenen Blitzerpanzer hoch und hielten diesen für gelegentliche Einsätze in Relation zu den Ausgaben für völlig ausreichend. Auch der festinstallierte Blitzer ist gemietet.