Mit mehr Körperlichkeit zum Heimsieg
Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken empfängt an diesem Samstag um 14 Uhr den FC Ingolstadt.
(cor) Wieder einmal ein richtungweisendes Spiel, wieder einmal ein guter Gegner“, sagt Rüdiger Ziehl, Trainer und Manager des Fußball-Drittligisten vor dem ersten Heimspiel in 2024 an diesem Samstag um 14 Uhr gegen den FC Ingolstadt. Der 46-jährige Fußball-Lehrer lächelt dabei gequält, denn zwar hat seine Mannschaft Relegationsplatz drei noch nicht aus den Augen verloren, allerdings muss die Aufholjagd angesichts von acht Punkten Rückstand auf den SSV Ulm (bei einem weniger ausgetragenen Spiel) nun endlich Fahrt aufnehmen.
Unentschieden wie das 0:0 beim SC Verl diese Woche – es war die zehnte Punkteteilung in dieser Spielzeit – bringen die Saarländer nicht weiter. „Es wird ein Spiel auf Messers Schneide, aber wir haben die Qualität, das Spiel auch gewinnen zu können“, sagt Ziehl. Verzichten muss er auf den rotgesperrten Julius Biada sowie auf die langzeitverletzten Richard Neudecker, Sebastian Jacob und Patrick Schmidt. Letztgenannter berichtete am Freitag von zuletzt guten Fortschritten in der Reha. „Seit Dezember hat das Ganze eine sehr gute Entwicklung genommen“, sagt der Webenheimer, „wir sind alle sehr zufrieden.“
Calogero Rizutto (nach Gelbsperre) kehrt in den Kader zurück, Marcel Gaus soll zur Verfügung stehen, auch wenn die Geburt des vierten Kindes auf sich warten lässt. „Beim Heimspiel ist der Weg ins Krankenhaus kürzer“, scherzt Ziehl.
Der FCI gehörte vor der Saison zum Favoritenkreis. Momentan liegen die Gäste nach dem jüngsten 1:1 gegen Preußen Münster nur zwei Zähler vor dem FCS. Schanzer-Trainer Michael Köllner bemängelte, dass seine Spieler gegen den tiefstehenden Gegner oft falsche Entscheidungen getroffen hätten. „Gegen Saarbrücken wird ein ganz anderes Spiel“, rechnet der Ex-Löwe, der seit
April 2023 in Ingolstadt tätig ist, mit mehr Räumen im Ludwigspark, „sie sind am Wochenende in der Favoritenrolle. Saarbrücken hat eine starke Mannschaft, was sie vor allem mit dem Weiterkommen im Pokal unter Beweis gestellt haben.“
Taktisch dürfte Saarbrücken für die Gäste keine großen Überraschung parat haben. „Wir müssen den Weg, den wir im November, Dezember eingeschlagen haben, weitergehen: Wir spielen zu Null, und in der Offensive müssen wir dann schauen“, sagt Ziehl und wird voraussichtlich Kai Brünker wieder ins Sturmzentrum beordern: „Kai hat in der Vorbereitung aufgrund der Krankheit wenig trainiert und in Verl jetzt eine halbe Stunde gespielt. Gegen Ingolstadt müssen wir ein wenig mehr Körperlichkeit reinbringen, da ist Kai natürlich ein Kandidat.“
Schlechte Karten beim Trainer hat derzeit Julian Günther-Schmidt. In Verl bekam der defensiv stärkere Lukas Boeder den Vorzug, machte ein gutes Spiel, vergab aber auch gleich zwei gute Möglichkeiten zur Führung, die der offensiv stärkere „Günni“vielleicht genutzt hätte. Am Donnerstag führte das Trainerteam ein langes Gespräch mit Bjarne Thoelke, der in Verl erst in der Schlussphase eingewechselt wurde. „Es ist doch schön, so viele Spieler zu haben, wo man schwere Entscheidungen treffen muss, wer von Beginn spielt und wer eingewechselt wird“, lässt sich Ziehl nicht auf öffentliche Personaldebatten ein, sondern setzt auf das Kollektiv: „Wir haben es in der Vergangenheit oft geschafft, Spiele mit großer Bedeutung für uns zu entscheiden. Das stimmt mich optimistisch, dass die Mannschaft mit dem Druck des Gewinnen-Müssens gut zurecht kommt.“
Das Nachholspiel des FCS
bei Viktoria Köln wurde am Freitag auf Mittwoch, 21. Februar, um 19 Uhr terminiert.