Perfekt für Forstbetriebe und Landschaftsbau
Der Ford Ranger ist ein klassischer Pick-up. Auf seiner Ladefläche lassen sich große Gegenstände transportieren. Er ist vielseitig einsetzbar.
(amp) Permanenter Allradantrieb, ausgezeichnete Geländetauglichkeit sowie eine praktische Ladefläche: Pick-ups gelten als Multitalente. Besonders in den USA zählen sie zum alltäglichen Straßenbild. Bei uns spielt die Fahrzeuggattung der Pritschenwagen eher eine untergeordnete Rolle. Meist werden sie von Forstbetrieben, Landschaftsgärtnern oder Dachdeckern genutzt, die häufig abseits befestigter Wege arbeiten müssen. Unter den Pickups ist Ford seit Generationen der Marktführer. Nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa führt die Marke das Feld an, das hierzulande aber ein Nischensegment bleibt.
Der Ranger macht mit einem martialischen Design auf sich aufmerksam und wird in drei Karosserievarianten angeboten. Es gibt in als Einzelkabine mit Platz für zwei, als Extrakabine mit zwei Notsitzen im Fond und – wie unseren Testwagen – mit geräumiger Doppelkabine und fünf Sitzplätzen. Der Einstieg in den Ford geschieht über weit öffnende Türen und man thront auf bequemem Mobiliar. Die Bewegungsfreiheit vorne fällt großzügig aus, das Platzangebot im Fond ist zwar nicht ganz so üppig, aber ebenfalls noch gut.
Im Vergleich zum Vorgänger präsentiert sich der Innenraum hochwertiger. Die vielen aufgeschäumten Kunststoffe rund ums Cockpit sorgen für eine behagliche Atmosphäre und die reichlich vorhandenen Ablagen für einen hohen Alltagsnutzen. Der Fahrer blickt auf digitale Kombiinstrumente, rechts daneben befindet sich das Multimediasystem mit seinem hochstehenden Touchscreen im 12-Zoll-Format.
Die Bedienung erschließt sich auf Anhieb, zusätzlich hat der Ranger in der Wildtrak-Ausstattung noch ein 360-Grad-Kamerasystem an Bord
(1035 Euro Aufpreis), das beim Rangieren und Offroad-Fahren hilfreich zur Seite steht. Ein lohnenswertes Extra, was den knapp 5,40 Meter langen Pick-up oftmals vor ungewollten Blechschäden schützt. Das sogenannte Technologiepaket 71 enthält außerdem noch einen teilautomatisierten Parkassistenten.
Serienmäßig verfügt der Ranger über reichlich Offroad-Programme, die über die Tasten auf der Mittelkonsole sowie den Drehregler rechts daneben aktiviert werden. Beim von uns gefahrenen Diesel zählt die Hinterachssperre zum serienmäßi
gen Lieferumfang. Eine zusätzliche vordere Sperre für den richtig harten Offroad-Einsatz ist dagegen nur für den Benziner erhältlich.
Unter der Haube unseres Testwagens arbeitet ein 3.0-Liter-Diesel mit 241 PS, der an eine ZehnstufenAutomatik gekoppelt ist. Stolze 600 Newtonmeter Drehmoment sorgen beim V6 für reichlich Kraftreserven und wenn es sein muss, sprintet der Ranger in nur 8,7 Sekunden der Hunderter-Marke entgegen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 km/h, doch zum Erreichen des Maximaltempos muss das großformatige
Dickschiff ordentlich gegen den Fahrtwind ankämpfen. Was aber bei einem Fahrzeug dieser Gattung völlig normal ist. Dann wird es aber auch recht teuer. Wer es allzu flott angeht, muss mit einem Verbrauch von gut 13 bis 14 Litern Diesel rechnen. Ford gibt im Schnitt 10,1 Liter an. Ein durchaus realistischer Wert, den wir bei ruhiger Gangart auch locker schafften.
Der Ranger ist aber nicht nur ein Pick-up fürs Grobe, sondern macht auch abseits von Geröllhalden und Schlammpisten eine gute Figur. So gefällt der mit langen Federwegen
ausgerüstete Ford auch auf ganz normalem Asphalt. Dabei glänzt er mit einem angenehmen Komfort sowie wie einem Pkw-ähnlichem Fahrverhalten. Trotzdem vernachlässigt der Ford seine praktischen Tugenden nicht: Knapp eine Tonne Nutzlast sprechen für sich und als Zugfahrzeug nimmt er sogar 3,5 Tonnen nebst einer hohen Stützlast von 350 Kilogramm an seinen Haken. Damit entpuppt sich der Ranger nach wie vor als ein solides Arbeitstier. Doch hat der neue Pick-up spürbar an Qualitäten gewonnen.
Die Preise starten beim Ranger mit 170 PS starkem Diesel und Einzelkabine bei 40.210 Euro. Der getestete V6-Topdiesel mit 241 PS und Platz für fünf Personen kostet in der gehobenen Wildtrak-Ausführung 64.367 Euro.