Vorentscheidung zu Exzellenz-Strategie der Uni am Freitag
(cis) Die Spannung wächst, die Spekulationen auch, denn der Tag der Entscheidung naht: Kommenden Freitag (1. Februar) teilt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit, ob die beiden von der Saarbrücker Uni im Rahmen ihrer sogenannten Exzellenzinitiative eingereichten Forschungsprojekte (aus den Bereichen Informatik und NanoBioMed) die erste Auswahlrunde in dem wichtigsten und finanziell potentesten deutschen Forschungswettbewerb erfolgreich passiert haben. Oder aber, ob einer oder beide bereits in der Vorrunde scheitern. Fielen beide durch, wäre dies ein erheblicher Imageschaden für die Uni und hätte auch erhebliche Folgen für den nächsten Hochschulentwicklungsplan, der künftige Zielvereinbarungen zwischen Landesregierung und Uni festlegen wird.
Die Universität des Saarlandes (UdS) will nach den Sternen greifen und zur „Exzellenzuniversität“werden. Bislang tragen erst elf der 108 deutschen Unis diesen Titel. Die Uni muss hierzu mindestens über zwei Exzellenzcluster verfügen, um auf dieser Grundlage 2026 in einen gesonderten Forschungswettbewerb einzutreten, in dessen Verlauf dann über den äußerst prestigeträchtigen Exzellenz-Titel entschieden wird.
Exzellenzcluster werden über einen Zeitraum von sieben Jahren jeweils mit drei bis (seltener) zehn Millionen Euro jährlich gefördert. Zuletzt hatte die DFG deren Anzahl von 57 auf bis zu 70 erhöht, was bislang nicht vertretenen Universitäten wie Saarbrücken eine Chance gibt, zumal „die Karten mit jeder wissenschaftlichen Begutachtung neu gemischt werden“, wie die DFG auf SZ-Anfrage betont. Von kommenden Dienstag an werden dazu in einem ersten Schritt drei Tage lang 39 (inter-)nationale Wissenschaftler über die insgesamt 143 von deutschen Unis eingereichten „Projektskizzen“beraten. Als Entscheidungshilfe liegen ihnen die in den vergangenen Monaten erfolgten Vorbegutachtungen der Skizzen vor. Wie viele der 143 Anträge es in die nächste Runde schaffen, ist offen. In der ersten Runde der Exzellenzstrategie (2016 bis 2018) waren es seinerzeit von 195 eingereichten Skizzen 88.
In einem zweiten Schritt werden sich die angenommenen Projekte dann mit den Fortsetzungsanträgen der 57 bestehenden Cluster zu messen haben. Kurzum: Sollten es beide Saarbrücker Anträge in die „Endrunde“schaffen, stünde die UdS dort erneut in einem harten Konkurrenzkampf. 2018 hatte sie ihren bislang einzigen Exzellenzcluster ausgerechnet in ihrer renommierten Informatik verloren. Die Projekte, die die Uni in die nächste Auswahlrunde bringen will, kommen wieder aus der Informatik („Anthropic Informatics“, eingebracht von den Professoren Vera Demberg und Sven Apel) und den NanoBioMed-Wissenschaften („nextAID3“, eingereicht von den Professorinnen Anna Hirsch, Martina Sester, Andrea Volkamer).