Umweltaktivistinnen bewerfen Mona Lisa im Louvre mit Suppe
(afp) Die weltberühmte Mona Lisa im Pariser Louvre ist erneut Ziel einer Protestaktion geworden: Zwei Aktivistinnen bewarfen das mit Panzerglas geschützte Gemälde von Leonardo da Vinci am Sonntag mit Suppe, wie ein Journalist berichtete. Der Saal wurde umgehend geräumt und geputzt, eine Stunde später wurde er wieder für Besucher geöffnet.
Zu der Aktion bekannte sich eine Aktivistengruppe namens „Riposte Alimentaire“, die nach eigenen Angaben mit einer „Kampagne des zivilen Widerstands in Frankreich einen radikalen Wandel der Gesellschaft in klimatischer und sozialer Hinsicht anstoßen will“.
„Was ist wichtiger? Kunst oder das Recht auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel?“, riefen die beiden Aktivistinnen vor dem Gemälde stehend. „Euer Agrarsystem ist krank. Unsere Bauern sterben bei der Arbeit.“„Riposte Alimentaire“bezeichnete die Aktion als Beginn einer neuen Kampagne für bezahlbare, nachhaltige Lebensmittel. Die beiden Frauen wurden festgenommen, der Louvre kündigte Strafanzeige gegen sie an. Nach Museumsangaben hatten die Aktivistinnen die Suppe in einem Thermosbecher für Kaffee versteckt – kleinere Mengen von Lebensmitteln sind im Louvre erlaubt, allerdings dürfen sie nicht in den Ausstellungssälen verzehrt werden.
Bei Kulturministerin Rachida Dati und Regierungssprecherin Prisca
Thévenot stieß die Aktion auf Unverständnis. Die Mona Lisa gehöre als Kulturerbe „den zukünftigen Generationen“, erklärte Dati im OnlineDienst X. Nichts könne einen Angriff auf das Kunstwerk rechtfertigen. „Ich bin mir nicht sicher, dass Mona Lisa Frankreichs größte Umweltsünderin ist“, sagte Thévenot im Fernsehsender France 3. „Was soll das?“In den vergangenen Monaten hatten Klimaaktivisten mehrfach berühmte Kunstwerke attackiert, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen, darunter Andy Warhols „Campbell`s Soup“in Australien oder Vincent Van Goghs „Sonnenblumen“in London. Auf die Mona Lisa war bereits im Mai 2022 ein Tortenanschlag verübt worden.