Bühne frei für Garden, Komik, kesse Lieder
Ob Altenkessels Kesselflicker, Burbachs „ Mir sin do“oder Güdingens Saarraketen: Saarbrücker Fastnachter feierten mit Tanz und geschliffenen Pointen ein närrisches Wochenende. Hier sind Impressionen aus drei Sitzungen, die die Gäste begeisterten.
ALTENKESSEL/GÜDINGEN/BURBACH
Bei den Kesselflickern in der Altenkesseler Jahnturnhalle kamen die Kleinen zuerst, das hat Tradition. Und so durfte die Minigarde ihren Marschtanz zeigen, bevor Prinzessin Leonie I. und Prinz Ralf I. den Abend eröffneten. Aber die jüngsten Akteure sollen zeitig nach Hause können.
Die Altenkesseler Fastnachter achten gut auf den närrischen Nachwuchs. Denn der ist lebenswichtig für einen Karnevalsverein. Das sagte durch die Blume auch Ihre Lieblichkeit Leonie I., die ihren Weg von der Garde bis zum närrischen Thron kurz erwähnte. Das Mikrofon streikte dabei manchmal.
Der Vorsitzende Mario Hesler nannte den Grund: einen Unfall beim Aufbau. Der Tontechniker war gestürzt, und der Verein musste wenige Stunden vor der Show improvisieren. Da man aber einen kannte, der das auch kann, regelten die Veranstalter das typisch saarländisch, schickten Genesungswünsche an den verletzten Techniker und baten das Publikum um Nachsicht.
Das Programm startete pünktlich. Der Elferrat marschierte mit der Garde ein, und die Kesselflicker zündeten ihr ProgrammFeuerwerk. „Kreuz und quer mit Überschall, die Kesselflicker überall“war das Motto. Die Moderation übernahm später Jessica Schlosser, sie führte durch das gut dreistündige Programm. In Burbach lernten die Gäste der Gesellschaft „Mir sin do“im Bürgerhaus Folgendes: „Es gebbt Sache, für die kann man keinen Politiker verantwortlich machen. Dofier hat ma sei Fraa“. Und die ist nicht etwa zu dick. Nein, ihre Beine
sind nur ein wenig zu weit hinten. Angela Wachs und Armin Dissieux trugen nach vier Jahren Büttenpause höchst aufschlussreiche Erkenntnisse aus dem Ehealltag vor und sparten dabei wahrlich nicht an der Selbstironie. Beim Publikum kam das ebenso gut an wie die Tänze der beiden Funkenmariechen Mayla Hertel und Ashley Blodau.
Überhaupt hat die Gesellschaft sehenswerte Garden in mehreren Altersgruppen, die im Bürgerhaus ihr Können zeigten. Präsident Josef Weiß warb für den Rosenmontagsumzug in Burbach, für den die Gesellschaft verantwortlich ist und für den Sturm auf die Spielbank im Deutschmühlental am Fastnachtssonntag.
In die Bütt stiegen auch Fidelius, die Pubertiere sowie Marcus und Nicole Seel. Für einen Gastauftritt kamen die Konsorten, die am Mittag noch mehrere Stunden für die Saarländische Narrenschau geprobt hatten, ins Bürgerhaus Burbach. Bis weit nach Mitternacht wurde dort gefeiert.
In Güdingen warteten die Saarraketen mit einem höchst unterhaltsamen Programm auf. Eine Rei
se ins Land der Phantasie war den Gästen versprochen. Auch dort hatte bereits der Sonntag begonnen, als der Ausmarsch der Akteure die Prunksitzung beendete.
Markus Ettelbrück-Wirtz führte durch das Programm, das mit dem traditionellen Raketenabschuss startete. Auch in Güdingen legte dann erst mal die Minigarde mit Elan los. Dann kam der jüngste der Büttenredner, Matteo Wangerin, als Fußballer in die Bütt. Premiere feierten dort eine Oma und ihre Enkelin: Jasmin und Birgit Zintel. Auch Katja Harig war dabei sowie die „Rosa Buwe“Torsten Feß und Markus Ettelbrück-Wirtz. Da wurde Güdinger Dorftratsch verbreitet und die große Politik veräppelt, wie es sich gehört. Die Raketensingers hatten sich noch hinter der Bühne warmgesungen, bevor sie von der Garde zum Auftritt geleitet wurden. Für die Sitzung am Samstag hätte es noch Restkarten gegeben. Richtig voll wird der Saal am nächsten Samstag bei der zweiten, aber inhaltlich identischen Sitzung. Dann wird in der Festhalle erneut die Saarrakete ins Land der Fantasie geschossen.